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APRIL 2019
 
 
(K)EIN R(H)EINFALL IM SPREEWALD
 
     
  Nein - den Rheinfall gibt es im Sprewald natürlich nicht. Einen Reinfall kann Hund aber erleben, wenn Hund versucht, am Briesensee ein paar freie Tage (9-Übernachtungen) mit seinen Zweibeinern zu verleben...  
     
 
 
     
  Aber der Reihe nach... Der Zweibeiner erhielt den Auftrag, für die Woche vor Ostern und die Osterfeiertage eine geeignete Unterkunft für mich, meine Zweibeiner und die Zweibeinerinnenmutter zu finden. Die Fahrstrecke sollte nicht so sehr weit sein. Und ausgesprochen bergiges Umfeld schied aus. Wo in so einem Fall gesucht wird, ist dann meistens vom gerade vorhandenen Fable des Zweibeiners abhängig...  
     
  Erster Gedanke beim Zweibeiner war die Oder... So im Bereich Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Küstrien. (Der Zweibeiner hätte den potentiellen Aufenthalt ganz gerne dazu genutzt, das Feuerwehrmuseum in Eisenhüttenstadt zu besuchen und sich vor allem mal in den Seelower Höhen umzusehen.) Bei der Suchbausteinen im Netz waren die Suchbegriffe also "Oder" > "Ferienhaus" > "4 Personen" > "mit Hund" > "mehrere Schlafzimmer" > "WLAN". Eigentlich keine komplexen Ansprüche... Aber da fand sich nichts Passendes, vor allem waren Ferienhäuser mit mehreren Schlafzimmern absolute Mangelware. Letztendlich hat der Zweibeiner den Suchradius auf ganz Brandenburg ausgedehnt...  
  Einige Ferienhaus-Angebote im Inernet bei www.traum-ferienwohnungen.de klangen wirklich nicht schlecht. Dabei war ein Ferienhaus in der Nähe von Lübben, am Briesensee, mitten im Wald. Lübben liegt imSpreewald, südöstlich von Berlin.  
  Genau dieses Ferienhaus hat der Zweibeiner neben einigen anderen Unterkünften angefragt... Aus Briesensee kam die erste Zusage. Da über Ostern allerhand "Andrang" zu erwarten war: O.k. - Deal. 100% Bezahlung bei der Anreise.  
 
 
  Bei mir gab es große Vorfreude auf den Urlaub. Eigentlich kann ich mich da auf meinen Zweibeiner verlassen. Und "mitten im Wald " klang ja nun wirklich nicht schlecht. Klar ist in der Niederlausitz bisschen Vorsicht angesagt - Stichwort "Wölfe". Aber da ist ja auch eine relativ große Zweibeinerdichte...  
     
 

Am Samstag vor Ostern - im Jahr 2019 war das der 13.04. - ging es los. Beim morgendlichen ersten hündischen Blick aus dem Fenster sah ich, dass alle Autos und auch die Dächer der Nachbarhäuser weiß waren. Komisch - schließlich wollte die Zweibeiner ja nicht zum Skifahren in den Spreewald und die Sommenreifen waren auch schon "drauf"....

Aber ich kann mich erinnern, dass es so ein Wetter vor einigen Jahren (2013) schon mal gab, kurz bevor wir an die Nordsee gefahren sind...

 
     
  Die Seelower Höher alsTagesziel von Lübben aus hatte der Zweibeiner weiter auf dem Schirm. Aber schon auf der Hinfahrt bekam der Plan einen heftigen Knacks. Das Problem ist, dass auf Brandenburgs Landstraßen Hund und Zweibeiner einfach nicht flott vorwärtskommen. Fast bei jeder Dorfdurchfahrt gibt es 30-er Abschnitte mit entsprechenden "Geräten zur Verkehrsüberwachung" und selbst die Strecken außerhalb der Ortschaften sind meistens maximal 70. Dabei hatte der Zweibeiner für die Anreise schon eine Mix-Strecke gewählt - also etwas Autobahn zugunsten weniger Landstraßenkilometer bei natürlich insgesamt längerer Gesamtfahrstrecke... Für die Hinfahrt eine nördliche Variante über A9 - Brück - Treuenbrietzen - Jüterbog - Baruth/Mark.  
  Die kürzeste Strecke aus dem Leipziger Raum in den Spreewald führt über die B87 über Eilenburg - Torgau - Herzberg - Luckau. Aber das ist quälend. Wenigstens bisschen Autobahn muss sein...  
       
  Zielpunkt war die Total-Tankstelle in Lübben. Die Vermieter - etwa so alt wie die Zweibeinereltern - lotsten uns von dort aus zu ihrer Ferienhaus-Anlage am Briesensee, etwa 10 km nördöstlich von Lübben. Die letzten1600 Meter über einen unbefestigten Waldweg. Laut dem Zweibeiner werden solche Weg eher mit Traktoren und Pferden befahren, aber weniger mit neuen PKW. Ich habe genau im Spiegel beobachtet, wie sich der Zweibeinerblick nachhaltig verfinstert hat. Von meinem neuen "Knuffelwuffel"-Hundesicherheitssitz habe ich den Zweibeiner richtig gut im Blick. Das ist fast schon so wie "in der ersten Reihe" im Dienst-Caddy des Zweibeiners, wo ich vorn sitzen muss.  
     
 
 
     
  Der erste Eindruck bei der Ankunft am Urlaubsziel ist wie bei Zweibeinern auch bei Hunden ein sehr Prägender. Der erste "erster Eindruck": Auf dem Nachbargrundstück des Ferienhauses waren Ruinen eines verfallenden Kinderferienlagers aus Zeiten, wo der eine Teil Deutschlands noch DDR hieß... Toller Anblick!  
     
 
 
 
 
 
 
 
Das verfallende Ferienlager von der Terrasse aus.
 
       
  Auf dem umzäunten Grundstück befanden sich neben einem Wohnhaus, das von 2 Rhodesien Ridgebags und ihren Zweibeinern (nicht die Vermieter) bewohnt wurde und ein längeres Gebäude mit mehreren abgeteilten Ferienhäusern.  
     
 
 
     
  Zweiter "erster Eindruck" war eine sehr schmale und steile Zugangstreppe Marke "Baumarkt-Eigenbau", die ein gewisses bewegliches Eigenleben entwickelte, wenn sich ein Zweibeier auf der Treppe befand.  
 
 
 
Eigenbautreppe a la Baumarkt in Selbstbauqualität.
 
     
 
 
 
Terrasse - nicht schlecht. Eigentlich richtig gut.
 
     
  Der dritte "erste Eindruck" war die Kälte im Haus. Die Heizung war ausgefallen...  
  Nach Aussage der Vermieter haben die Ferienhäuser und das Wohnhaus eine nagelneue gemeinsame Heizungsanlage, die mit sog. nachwachsenden Rohstoffen betrieben wird - ein "Holzvergaserkessel", der von den Bewohnern des Wohnhauses betreut werden sollte. Mein Zweibeiner hat mirerklärt, dass entweder die Technik nicht so toll oder das Engagement der mit der Bedienung betrauten Zweibeiner nicht ausgeprägt genug ist. (Nach einigen Bemühungen des Vermieters und etwas Wartezeit wurde die Heizung warm.)  
  Der vierte "erste Eindruck" bildete sich, als Hund und Zweibeiner einen ersten Blick aus den Fenstern der beiden Schlafzimmer wagten:  
     
 
 
 
Blick aus einem der Schlafzimmer... Ohne Worte und garantiert erholsam...
 
     
  Die Frage des Zweibeiners nach dem Password für den WLAN-Zugang sorgte als fünfter"erster Eindruck" dafür, dass der Zweibeiner kurz davor stand, wie so ein Dampfkessel, mit denen er auf seiner Arbeit zu tun hat, zu explodieren. Die Angabe auf der Angebots-Webseite "WLAN vorhanden" war eine bloße Erfindungslüge der Vermieter. Nach einer massiven Ansage des Zweibeiners versprachen die Vermieter, sich ganz kurzfristig um eine Lösung für den Internet-Zugang zu kümmern.  
  Tatsächlich tauchte am folgenden Tag ein fremder Zweibeiner mit Computerkram auf, der eine "Funklösung" für den Internet-Zugang mit geringer Geschwindigkeit installieren sollte. Nach einger Zeit trat er ohne das Problem gelöst zu haben den Rückzug an. Kein Netz, keine Verbindung. Und vom Zweibeiner war mehrfach das böse Wort "Sch..." zu hören.  
  PS: Und wo keine Datenübertragung per Funk möglich ist, gibt es auch keinen Handy-Empfang...  
     
  Diese ersten Eindrücke waren schon ganz schön heftig. Ohne Zureden von Frau und Schwiegermutter hätte ich wohl unverzüglich den Nachhauseweg angetreten. Mit Abstand das Ferienhaus mit dem allerschlechtesten Umfeld. Und bezüglich der Sache mit dem WLAN: Keiner lässt sich gern betrügen - auch männliche Zweibeiner nicht. Später folgten noch einige unglaubwürdigen Rechtfertigungsversuche des Vermieters wegen der WLAN-Geschichte. Es bleibt dabei: Das ist vorsätzlicher Betrug.  
     
  Aber ich will ja nicht bloß meckern. Der Spaziergang am Nachmittag mit meinen Zweibeinern mitten im Wald war allererste Sahne... Na ja - alles gut. Für den Leinenzwang können weder meine Zweibeiner noch die Vermieter was.  
  Bei dem Spaziergang sind wir an einem Campingplatz vorbei gekommen, auf dem auch die DDR-Zeit eingefroren worden ist. Mein Zweibeiner meinte, dass das vielleicht ein beliebter Treffpunkt von Genossen der alten Garde sei - ich habe das nicht verstanden. DDR war schließlich weit vor meiner Zeit...  
     
 
 
 
Der Briesensee. Meine Zweibeiner waren der Meinung, dass die Lage des früheren Ferienlagers toll war.
 
     
  Wenn ich die Erzählungen meiner Zweibeiner zum Thema "Kinderferienlager" so verarbeite, könnte ich mir sowas auch gut für mich und meine Hundekumpels vorstellen. So mitten im Wald "den Hund rauslassen" - vielleicht mit Baharie, Maxx, Carly ... Muss ja nicht grade der Horst (Kober) als Hundeerzieher dabei sein. Eher so eine Zweibeinerin-Mutter - natürlich auch in der Küche...  
     
 
Das sieht aus wie ein Beleuchtungselement für die Terrasse. Leider ist das nur Attrappe - oder halt kaputt.
 
 
 
     
  Der nächste Morgen brachte erst einmal wieder Temperaturen knapp über "null", Regen und eine kalte Heizung, die erst nach einem nachdrücklichen Zweibeineranruf beim Vermieter warm wurde... Das schlechte Wetter haben meine Zweibeiner genutzt, die vielen Fotos und Videos vom Zweibeinerinnen-Handy auf dem Laptop neu zu sortieren.  
  Nachmittags - es gab keinen Regen mehr - stand ein Besuch in Lübben an. Lübben ist nach übereinstimmender hündischer und menschlicher Sicht ein auffällig sauberer Ort. Richtig nett zum Bummeln und herumschnuppern. Da gibt es ganz viel Wasser und auf dem Wasser können die Menschen mit so ganz eigenartigen Booten herumfahren. Die sind ganz anders als die Schiffe, die ich von Nord- und Ostsee kennen und mit denen ich auch schon mit meinen Zweibeinern unterwegs war.  
     
 
 
     
  Abends haben die Zweibeiner sich von Spargel direkt aus der Region ernährt. Mir ist es lieber, wenn die sich von Fleisch ernähren - insbesondere wenn die Zweibeinerinnenmutter dabei ist. Spargel ist aus rein genetischen Gesichtspunkten nicht so meine Sache. Wer es nicht weiß: Meine Vorfahren waren ursprünglich Wölfe, die sich nicht von Spargel oder solchem Zeugs ernährt haben!  
     
  Die erste "Amtshandlung" meines Zweibeiners am nächsten Morgen war wieder ein Anruf beim Vermieter: Die Heizung war wieder kalt.  
   
  Ansonsten ist das Ferienhaus eigentlich in Ordnung - die Zweibeinerinnen vermissten allerdings einiges an Küchenausrüstung. Ein großer Wohnraum mit Küche, 2 Schlafzimmer und ein sehr ordentliches Badezimmer mit Dusche. Dazu eine überdachte Terrasse, auf der Hund gut in der Sonne liegen konnte und bei entsprechend wärmerer Witterung auch zur Nahrungsaufnahme der Zweibeiner dienen konnte.  
     
 
 
 
Sonnenbad auf der Terrasse. Sehr angenehm - ich kann's empfehlen.
 
     
  Das sonnenscheinreiche, aber immer noch sehr kühle Wetter animierte den Zweibeiner zur Mitnahme der DSLR für ordentliche Fotos.  
  Was folgte, war ein Ausflug nach Lübbenau. Der Zweibeiner hat mir erklärt, dass Lübbenau so was wie die Hauptstadt des Spreewaldes ist. Die Zweibeiner haben in einem sehr angenehmen Restaurant mit Freisitz ihre mittägliche Nahrungsaufnahme durchgeführt. Ich habe mich intensiv darauf konzentriert, mich in der unmittelbaren Nähe der Zweibeinerinnenmutter zu platzieren. Und das war gut so! Denn die Zweibeinerin und der Zweibeiner haben sich "regionalhistorisch" verpflegt. Der Zweibeiner mit Kartoffeln und Leinölquark und die Zweibeinerin mit "im Teilmantel gebackenen Gewürzgurken in Meerrettichsoße". Allein die Zweibeinerinnenmutter hatte mit Bratkartoffeln und Sülze ein Herz für Hunde...  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
  Auch in Lübbenau ist mir aufgefallen, dass alles sehr sauber war. Viel sauberer als in den ländlichen Regionen in Sachsen... Und noch etwas war auffällig: Das schöne Wetter hat offenbar viele Hunde dazu veranlasst, Ihre Zweibeiner eben genau in Lübbenau auszuführen...  
     
  Dann noch ein abendlicher Spaziergang im Wald. Ich habe meinen ganzen Mut zusammengenommen und die Zweibeinerin abgeleint. So konnte ich mich in aller Ruhe mit dem Buchenlaub befassen - also der intensiven Nasenarbeit nachgehen... Die Zweibeinerin hat sich dank meiner Qualität als Rudelführerin problemlos unangeleint zur Unterkunft leiten lassen...  
     
 
 
     
  Ziel des nächsten Tages sollte Eisenhüttenstadt sein. Der Zweibeiner wollte in das dortige Feuerwehrmuseum und die Zweibeinerinnen wollten bummeln gehen.  
  Von seinem Besuch im Feuerwehrmuseum lasse ich mal am Besten den Zweibeiner selbst berichten:  
  Das Feuerwehrmuseum Eisenhüttenstadt - gelegen in der eigentlichen "Mutterstadt von Stalinstadt, dem späteren Eisenhüttenstadt" - in Fürstenberg. In der DDR sollte das dortige Feuerwehrmuseum das zentrale Feuerwehrmuseum der DR werden. So eben, wie das Verkehrsmuseum in Dresden ist. Nach dem Ende der DDR wurde das Museum in Eisenhüttenstadt eines von vielen in Deutschland.  
  Das Museum ist Heimatstandort für eine ganze Reihe von Sonderfahrzeugen der Feuerwehr aus der Zeit der DDR. Ich hatte es nie so mit den Drehleitern, um so mehr sind das H3-LF15, das Granit-27-TLF8 und die Henschel-Tankspritze für mich die absoluten Highligths der Fahrzeugsammlung...  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der H3 mit einemMaybach-Bezinmotor als LF15. Der H3 war ein in ganz geringer Stückzahl gebauter Kurzhauber, der seinem Nachfolger H3A formmäßig deutlich überlegen war.
 
     
  Ich war mir den Zweibeinerinnen derweil in der Stadt - na ja, eigentlich in einem Einkaufszentrum.  
     
  Nach der heutigen Tour nach Eisenhüttenstadt hat der Zweibeiner den Besuch der Seelower Höhen "aus dem Veranstaltungskalender gestrichen"... 120 km Landstraße und 120km wieder zurück sind einfach zu nervig und kosten zu viel Zeit. Eine halbwegs vernünftige Reisegeschwindigkeit ist auf Brandenburgs Straßen einfach nicht zu erzielen. Außerorts fast nur 70 oder 80, 100 eigentlich nie. Meistens auch kein Randstreifen. Und in den Ortschaften jede Menge 30. Das nervt einfach nur...  
     
  Abends habe ich - wie am Vortag die Zweibeinerin - im Wald den Zweibeiner abgeleint. Und auch das hat funktioniert...  
     
 
Tag Nr.5 begann mit einem Besuch des Chefs des hiesigen Rudels - des Ridgebag-Rüden... Wir haben uns sofort verstanden...
 
 
 
     
 

Der Tag Nr. 5 sah einen Besuch am Scharmützelsee vor... Zuerst war es gar nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden. Vor allem in den Villenabschnitten von Bad Saarow selbst - quasi der "Hauptstadt des Scharmützelsees" - sind Tagesgäste offenbar nicht wirklich gern gesehen. Die Eigentümer der vielen villenartigen Häuser wollen offenbar unter sich sein.

Nach einigem Herumfahren fand sich sogar ein kostenfreier Parkplatz im Bereich Dorf Saarow. Eine gute Möglichkeit für einen Spaziergang am Wasser in Richtung Bad Saarow - Pieskow.

Da war so ein aufgeblasener Schwan, der mich - die auf die Geflügeljagd genetisch geprägte Pointerin - mit lautem Zischen vertreiben wollte. Eigentlich wollte ich dem Federvieh zeigen, wo ich meinen Most hole. Aber meine Zweibeiner haben mir eindringlich empfohlen, den Schwan zu ignorieren. Auch wenn meine Zweibeiner mich eindringlich vor dem großen Federvieh gewarnt haben - ich kann mir nicht vorstellen, dass von dem klobigen Viehl wirklich eine Gefahr für Hund ausgehen könnte. Also gut - ich wollte keinen Stress mit den Zweibeinern, ich bin einfach weiter gegangen.

Auf dem Rückweg war Schwan wieder da. Und so ein kleiner Bolonka hat sich mit dem Schwan verbal angelegt. Wenn so ein kleiner Artgenosse sich das traut, hätte ich den Schwan bestimmt ausgenockt bekommen... Aber erledigt, ich will keinen Streit mit meinem Rudel, schließlich habe ich Urlaub.

 
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das reedgedeckte Haus ist ein Hausbot, dass man für (Stand 2019) 175,- € pro Tag mieten kann. Weil das Ding nur ganz langsam fährt, braucht Hund auch keinen Bootsführerschein.
 
     
  Die Rückfahrt von Bad Saarow an den Briesensee nutzten die Zweibeiner zu mehreren Stopps an einigen regionalen Hofläden.  
  Den abendlichen Spaziergang habe ich an diesem Tag wieder mit der Zweibeinerin gemacht. Zweibeiner und Zweibeinerinnenmutter wussten später zu berichten, dass die 2 Ritchbags genau in der Zeit, in der ich mit der Zweibeinerin im Wald unterwegs war, ein ziemliches Wolfsgeheul abgezogen haben. Ich denke, dass es gut war, dass die Zweibeinerin die beiden Hunde bezüglich ihres wölfischen Tuns nicht gehört hat...  
     
  Am Gründonnerstag wurde der Besuch der Slavenburg Raddusch vorgesehen.  
     
 
 
 
 
 
 
 
Mich hat vor allem der Burggraben interessiert. Laufend machte es "platsch" - aber ich konnte den Hintergrund der Geräusche nicht zuordnen. Laut meiner Zweibeiner wurden die Geräusche von Fröschen verursacht, die bei meiner Annäherung in hohem Bögen von ihren sonnigen Ruheplätzen am Grabenrand ins Wasser sprangen. Mein Zweibeiner hat es leider nicht geschafft, einen solchen "Springfrosch" auf einem Foto fetstzuhalten...  
       
 
DAS FAND ICH RICHTIG GUT: Am Aufstieg zur Burgkrone fand sich dieses Warnschild, das auf die Verletzungsgefahr an Hundekrallen aufgrund des Streckmetalls der Treppenstufen hinwies... Ein sehr guter Hinweis an unaufmerksame, von Hunden begleitete Zweibeiner.
 
     
 
 
 
Vom Burgwall aus hat Hund Dank des flachen Landes einen ziemlich weiten Blick.
 
 
 
 
 
     
 
In der zur Slavenburg zugehörigen Verkaufsstelle haben wir den nebenstehend abgebildeten "Odin-Trunk" gefunden. Meine Zweibeiner haben eine solche Flasche für meinen Kumpel Odin sichergestellt. Beim nächsten Besuch von Odin bei uns zu hause werde ich darüber wachen, dass Odin seinen Trunk auch wirklich bekommt und dieses auch vollumfänglich zu sich nimmt...
 
     
 

Nachmittags wurde die Ridgebag-Hündin bei mir vorstellig. Das junge Ding - erst 1 Jahr alt - hat mir regelrecht nachgestellt. Und sie war nicht so recht meiner Ansicht bezüglich der hündischen Rangordnung. Na ja - wir haben uns letztendlich akzeptiert und die Sache hatte sich erledigt...

Schon vorher hatten sich die Zweibeiner wegen der bevorstehenden Feiertage mit allerlei Nahrungsmitteln bevorratet. Unter anderem haben die für 2 Tage wieder die Verpflegung mit diesem Spargel vorgesehen... Das ist fast eine mit dem Urlaub auf Fehmarn 2013 vergleichbare Situation, als wegen Sturm kein Hundefutter auf die Insel geliefert werden konnte. Nur dass dieses Mal eine vergleichbare Situation von den eigenen Zweibeinern selbst herbeigeführt wurde. Hund, die sollen doch lieber Fleisch...

 
     
  Abends war ich mit der Zweibeinerin am Briesensee:  
     
 
 
 
 
 
 
     
  Und dann war Ostern, zumindest erstmal "Karfreitag". Der Karfreitag scheint sowas wie ein Erziehungstag für Zweibeinerinnen zu sein. An diesem Tag werden die Zweibeinerinnen offenbar dazu erzogen, sich von den Einkaufsläden fern zu halten. Um die Zweibeinerinnen entsprechend zu prägen, haben die Läden einfach zu. (Es wird sich noch zeigen, wie falsch ich mit dieser Einschätzung gelegen habe.)  
  Die Tour ging nach Guben. Guben ist eine geteilte Stadt - aus dem ehemals deutschen Guben wurde nach der veränderten Grenzziehung nach Kriegsende Guben in Deutschland und Gubin in Polen...  
     
 
 
     
 
 
 
 
 
Bilder aus dem deutschen Guben...
 
 
 
 
Sogar jeder nur halbwegs gebildete Hund weiß, dass die polnischen Grenzstädte alle einen Polenmarkt haben. Aufgrund dessen, dass ja Karfreitag war, lag die Befürchtung sehr nahe, dass der Markt geschlossen sein würde. Aber weit gefehlt - auch in Polen steht der Kommerz deutlich über dem Glauben... Und deshalb war der Markt natürlich offen!
 
     
 
 
 
Auf so einem "Polenmarkt" bin ich bisher noch nie gewesen. Ich konnte mich nun selbst davon überzeugen, dass z.B. sehr wohlschmeckende Wurst verkauft wurde. Dazu Gemüse, Eier und natürlich Zigaretten. Aber das meiste waren Blumen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Zweibeiner derartig viele Blumen zu verbrauchen in der Lage sind...
 
 
 
     
 
 
 
Die Zweibeinerinnen nutzten natürlich diese "Gelegenheit außer der Reihe" zu einem Einkaufsbummel im polnischen Teil Gubens. Ich habe mit dem Zweibeiner unweit des Polenmarktes gewartet.
 
     
  Während der Zweibeiner gekocht hat, war ich mit der Zweibeinerin am Strand. Es gab wieder diesen Spargel...  
  Na ja, meine Geschmacksnerven ticken halt anders. Obwohl - diese gelbliche "Brühne aus Holland" (ach nein - ich glaube, die Zweibeiner sagen irgendwas mit "Soße" dazu), schmeckt auch mir gar nicht so schlecht...  
  Gegessen wurde draußen - selbst nach 19:00 Uhr war es auf der Terrasse noch deutlich wärmer als im Haus.  
  Die Temperaturen waren seit Wochenbeginn von tagsüber unter 10°C auf über 20"C angestiegen. Draußen brauchten zumindest ab den Vormittagsstunden die Zweibeiner keine Jacke mehr... Nur das Haus blieb ein "Eispalast", der einfach nicht durchwärmen wollte. Allerding hatte der Vermieter auch längst damit aufgehört, wenigstens in den Morgen- und Abendstunden die Heizung zu betreiben. Die Temperatur im Haus war rund um die Uhr weit unterhalb eines "Wohlfühlwertes". Nachts hat sich der Zweibeiner sehr bemüht, mich nicht frieren zu lassen...  
     
  Noch 2 Tagen blieben uns, die wichtigsten Orte im Spreewald zu besuchen. Der Ostensamstag war Burg vorbehalten, am Sonntag sollte dann Vetschau dran sein...  
 
Also zuerst mal nach Burg. Von Lübben kommen trifft man am Ortseingang erstmal auf den Bismark-Turm. Die Zweibeiner haben auf den Aufstieg auf dem Turm verzichtet. Der Zweibeiner findet das Treppensteigen grade nicht so toll...
 
  Es waren ganz viele Zweibeiner mit Fahrrädern unterwegs. Was heute noch auffiel war, dass Burg bei meiner Artgenossen offenbar nicht so richtig hoch im Kurs steht. Ich habe wirklich nur wenige Artgenossen in Burg getroffen.  
     
 
 
 
 
 
Baden ist nicht so mein Ding. Aber Durst hatte ich schließlich auch. Ich musste schon aufpassen, nicht ins Wasser zu fallen.
 
     
 
 
 
Am Hafen von Burg war richtig viel Betrieb, alle Parkplätze voll.
 
       
 
 
     
  Die Zweibeiner haben die frühlingshafte Natur wirklich genossen... Und Hund eh, vor einer Woche hat es in Leipzig geschneit und nun sitzen die Zweibeiner ohne Jacke in den Freisitzen und genießen Bier und Eis. Und uns Hunden hängt auch schon mal die Zunge raus.  
       
  Dadurch, dass unsere Ferienunterkunft so abgelegen war, konnte ich die Zweibeiner fast immer auch hier im Wald ohne Leine laufen lassen. So macht hündischer Urlaub richtig Spaß, trotzdem die Unterkunft nun wirklich nicht frei von hündischer und zweibeinerischer Kritik war. Aber darüber habe ich ja schon umfassend berichtet... Ich hätte nichts dagegen, wenn wir hier noch einmal urlaubend aufschlagen würden. Wenn dann aber sicher nicht mehr am Briesensee. Ich werde den Zweibeiner beauftragen, ein paar andere Unterkünfte - vielleicht auch in Burg - mal genau zu checken. Und der Zweibeiner hat schon die Aufgabe erhalten, für mich einen hundegeeigneten Mumienschlafsack zu besorgen.  
     
  Ostersonntag - also Vetschau. Na ja - das ging eher daneben. Ohne Internet ist es halt unmöglich, das Ziel für die Navi-Adresse genau genug zu definieren. Entweder hat Vetschau bezüglich Spreewald wirklich so wenig zu bieten, oder wir haben uns einfach unglücklich angestellt... Hier die letzten Bilder vom Reinfall im Spreewald:  
     
 
 
     
 
 
 
 
 
 
     
  Am letzten Nachmittag habe ich mit der Zweibeinerin den Briesensee umrundet. Dann war es langsam Zeit zu packen...  
     
  Der Ostermontag war der Tag der Abreise - wir wurden bei der Zweibeinerin-Schwester zur Osterfeier erwartet. Wie bereits auf der Hinfahrt sind die Zweibeinerinnen gemeinsam gefahren und ich war mit dem Zweibeiner unterwegs. Wir haben für die Rückfahrt eine südlichere Strecke gewählt - wieder eine Kombination aus Autobahn und Landstraße - aber dieses Mal einsüdliche Variante vorwiegend über sächsisches Gebiet: Lübben - A13 - Ruhland - Elsterwerda - Riesa - A14 - A38 - B2...  
     
  Ich habe lange überlegt, wie ich als Hund den Urlaub bewerten soll - es gab ja nun wirklich ausgeprägt negative, aber auch positive Erlebnisse. Was wog nun schwerer? Die "heizungstechnischen Behaglichkeitseinschränkungen" wiegen richtig schwer - bei mir als Hund ohne Unterfell und erst recht bei meinen Zweibeinern - die ganz ohne Fell. Und das mit dem nicht vorhandenen Internetzugang war in glasklarer Zweibeinersprache einfach vorsätzlicher Betrug. Internet ist eben nicht nur im Berufsleben der Zweibeiner eine selbstverständliche Sache. Ohne WLAN keine Anmietung - so ist das heutzutage...  
  Um da gegenzuhalten, muss sich das hiesige Umfeld ganz schön anstrengen. Wenn es allerdings dazu kommt, dass ich mit meinen Zweibeinern wieder mal hier im Spreewald Urlaub machen sollte, war die Wirkung des Umfeldes gar nicht so leichtgewichtig.  
     
  Zusammenfassend muss man sicher sagen, dass das Ferienhaus insgesamt deutlich hinter den nun wirklich nicht wenigen Ferienhäusern, die wir in den letzten Jahren "hatten", zurückblieb. Und da war die Sache mit dem nur laut Beschreibung im Internet vorhandenen Internet-Zugang nur die Spitze des Eisberges.  
  Richtig unangenehm war, dass das Haus auch bei stark ansteigender Außentemperatur einfach nicht warm wurde. Da ist wohl zu erwarten, dass irgendwann bei Temperaturen über 30°C zu einem Brutkasten wird.  
  Ausgesprochen knapp war auch die Ausstattung der Küche: 1 normal großer Topf und 2 kleine (je 1 Liter, davon einer ohne Deckel) sind für ein Ferienhaus für 4 Personen einfach zu wenig... Und auch eine Mikrowelle gehört heute eigentlich zum Standart.  
  Aus der Hundeerziehung wissen wir, dass Loben ganz wichtig ist. Deshalb ein ausdrückliches Lob für das Bad und auch für die Schrankkapazität in der Wohnung. Aber sonst ?  
     
 
 
 
Ich bin dann mal weg...
 
     


©2019 Burkhardt Köhler