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DA, WO DIE NORDSEE IMMER "DA" IST - DÄNEMARK - JUNI 2017 (3)
 
 
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  MIT DEM HUND NACH DÄNEMARK  
     
  Jeder 9. Däne hat einen Hund - aber nur jeder 15. Deutscher... So gesehen ist Dänemark ein hundeerprobtes Land.  
  Wie es zu dem rigorosen Hundegesetz von 2010 kommen konnte, kann ich nicht nachvollziehen.  
  Nach 4 Jahren wurde dieses 2014 wieder entschärft, so daß ein Urlaub mit Hund im nördlichen Nachbarland wieder unbesorgt möglich ist.  
  Zur Identifizierbarkeit müssen allerdings folgenden Voraussetzungen müssen erfüllt sein:  
 

>>> Chip oder Tätowierung (Für Tiere, die ab 3. Juli 2011 zum ersten Mal gekennzeichnet werden, ist der Mikrochip Pflicht.
>>> EU-Heimtierausweis
>>> gültige Tollwutimpfung

 
  Die Liste über verbotene Hunde in Dänemark vom 01. Juli 2010 gilt weiterhin (Pitbull Terrier, Tosa Inu, Amerikanischer Staffordshire Terrier, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Amerikanische Bulldogge, Boerboel, Kangal, Zentralasiatischer Ovtcharka, Kaukasischer Ovtcharka, Südrussischer Ovtcharka, Tornjak, Sarplaninac). Die Regeln gelten auch für Touristen, die ihre Tiere nach Dänemark einführen.  
  Für alle Hunde gelten in Dänemark folgende Bestimmungen:  
 

An den Stränden besteht vom 1. April bis 30. September, in Wäldern ganzjährig Leinenpflicht. (Bußgeld bei Verstoß 300€)

 
  An den breiten Stränden war es - zumindest außerhalb der Hauptsaison schon mal möglich, den Hund von der Leine zu lassen, wenn keine Kinder oder andere Hunde in der Nähe waren. Wenn man niemanden stört, sollte es auch keine Probleme geben.  
  Laut der dänischen Gesetzgebung bezüglich der Lebensmittelhygiene dürfen Haustiere Restaurants grundsätzlich nicht betreten, es sei denn das Unternehmen verfügt über eine Erlaubnis.  
     
 
Hundeskav: Über 200 dieser Wälder gibt es in ganz Dänemark! In einem eingezäunten Gelände mitten im Wald können Hunde frei laufen, ohne dass sie zur Gefahr für das Wild werden oder dass das Wild ihren Jagdtrieb anstacheln könnte... Die dänischen Hundewälder sind etwas Einmaliges und werden gerade von Urlaubern sehr gerne genutzt. Denn wo, wenn nicht hier, kann ein Hund sich noch ohne Leine im Wald so richtig austoben?
 
     
 
 
  Die Hundewälder sind wirklich eine ganz feine Sache... Ich weiß, dass es Vergleichbares ganz punktuell auch im Norden Deutschlands gibt. Wäre schön, wennes soetwas auch in den südlicheren Teilen Deutschlands gäbe - gerade in den Ballungsräumen.  
     
  Begeistert war ich vom Umgang der Hundehalter miteinander. Bei Begegnungen wurde generell angeleint - völlig unabhängig von der Größe der Hunde. Der Umgang miteinander ging immer ruhig, höflich und entspannt ab. Und das Entspanntsein übertrug sich auch auf die Hunde. Kaum mal Zickenkrieg... Dänemark ist tatsächlich (wieder) Hundeland.  
     
  DIE DÄNISCHE NORDSEEKÜSTE  
     
  Damit sich der weite Weg auch lohnt, sollten es schon 3 Wochen Urlaub am Stück sein - unabhängig davon, dass der Erholungswert bei 3 Urlaubswochen eben doch in einer ganz anderen Liga spielt.  
  Wesentlichster Unterschied zum deutschen Wattenmeer ist der geringe Tide-Unterschied. Nur 40 cm - damit ist das Wasser immer"da". Das ist fast so, wie man es von der Ostseeküste gewohnt ist.  
     
 
 
     
  Während der 3 Wochen Aufenthalt, haben wir die meisten Strandabschnitte zwischen Esbjerg im Süden und Hvide Sande im Norden besucht. Mehrfach habe ich über ein Ranking nachgedacht - auch oder gerade im Hinblick auf ein Ziel evtl. im nächsten Jahr:  
  Platz 1 - geht ganz klar an den Strand am Blåvandshuk Fyr...  
  Platz 2 - Henne Strand  
  Hvide Sande fällt deutlich ab - der Lärm der "Windmühlen" am Strand ist einfach richtig unangenehm, eben so, als ob die Roth(e) Claudia da herumschreit. Von Vejers (mit den Autos am Strand) mal abgesehen, ordnet sich der Rest irgendwie dazwischen ein. Und Vejers? Als Tageziel richtig gut. Wenn ich aber da Gast wäre, würde ich das auf Dauer nicht gut finden...  
     
 
 
     
  Der Lebensunterhalt in Dänemark ist bekannter Maßen "kein billiger Jacob", aber im Konsens mit den preisgünstigen Mietangeboten passt das ganze Gedeck am Ende doch sehr gut zusammen.  
     
  UNTERKUNFT  
     
  Ferienhäuser gibt es mit einer gewaltigen Preisspanne - von preiswert bis exorbitant. Dünenlage mit Meerblick gibt es auch in Dänemark nicht zum "Fielmann-Tarif".  
  Außerhalb der hiesigen Hochsaison kann man sehr interessante Mietangebote für ganz hervorragend ausgestattete Ferienhäuser finden, wenn es vielleicht nicht eine exorbitante Lage direkt in den Dünen mit Meerblick sein muss.  
  Gut natürlich für denjenigen, der seinen Urlaub scchon sehr frühzeitig festmachen kann. Wir haben im März für Juni gebucht, da war die Auswahl noch ausreichend. Aber eben für die Vorsaison.  
     
 
 
     
  MUSEUMSBUNKER "TIRPITZ"  
     
  Am 30.06. wurde der Tirpitz-Museumsbunkerkomplex eröffnet... Sehr eindrucksvolle Präsentation. Hauptbestandteil des Museums ist ein bis Kriegsende nicht fertiggestellter Geschützbunker der deutschen Tirpitz-Stellung. Es war vorgesehen, den Bunker bis September 1945 fertig zu stellen und weitere Bunker des Stellungskomplexes mit 28cm-Geschütztürmen des wegen schwerer Schäden außer Dienst gestellten Schlachtkreuzers "Gneisenau" zu bewaffnen. Dazu kam es aber bekanntlich nicht mehr.  
  Wenn Sie, lieber Leser, nicht gerade zur "Deutschland-unter-alles-Fraktion"gehören, ist Ihnen ein Besuch des Museums sehr zu empfehlen...  
     
 
 
 
 
 
 
 
Der Museumskomplex im Bau - April 2015
 
     
 
 
 
 
     
  FAHRRAD UND HUND  
     
  Kurz und knapp: nicht gerade ideal. Eigentlich kein schlechtes Radwegenetz - aber nur abschnittsweise dazu geeignet, einen Hund am Fahrrad zu führen:  
  Variante 1: Radweg auf der Fahrbahn markiert - viel zu schmal, um einen Hund neben dem Fahrrad führen zu können.  
  Variante 2: eigenständiger Radweg, asphaltiert - die ideale Variante, aber nur relativ selten vorhanden  
  Variante 3: Fahrweg auch mit Autoverkehr (20 km/h) mit sandgeschlämmten Rollkies - mit Hund am Rad nicht ungefährlich, wenn der doch mal "ruckt", ist man relativ schnell unten. Kräftiges Bremsen sollte man ebenfalls unterlassen.  
  Dazu kommt, dass es in Strandnähe kaum geeignete Möglichkeiten (Fahrradbügel o.ä.) gibt, ein Fahrrad SICHER anzuschließen.  
  Unser Ferienhaus bot auch keine Möglichkeit, die Fahrräder sicher und geschützt unter zu bringen. Unsere standen im Wohnzimmer - das ist nicht gerade ideal.  
  Für den nächsten Urlaub würde ich die Lage des Hauses (u.a. Entfernung vom Strand) davon abhängig machen, ob die Fahrräder überhaupt mitkommen... Etwas anders als z.B. im Raum Cuxhafen oder auch Friedrichskoog passen hier Fahrrad und Hund nicht wirklich gut zusammen...  
     
  DAS PROBLEM MIT DER AN- UND ABREISE  
     
  An- und Abreise aus dem mitteldeutschen Raum sind schon aufgrund der Entfernung ganz schön anstrengend - erst recht, wenn man mit Anhänger unterwegs ist. Die 750 bis 800 km aus dem Leipziger Raum sind mit Anhänger aus meiner Sicht so ziemlich das Maximale, was ohne Zwischenübernachtung möglich ist.  
  Wir Zweibeiner waren sogar unmittelbar nach der Ankunft in Dänemark der Meinung, dass wir so einen Gewaltritt nicht noch einmal machen würden.  
  Aus dem Ballungsraum Halle/Leipzig geht das - wenn man tatsächlich die Autobahn als das einzig Wahre ansieht - nur über Strecken, auf denen besonderen Staugefahr besteht. Da unterscheiden sich die A14, die A2 und die A7 nicht voneinander.  
  Für das Wochenende unserer Anreise (10.06. - also noch keine Hochsaison) wurde von den einschlägigen Experten wegen vieler Baustellen und viel Verkehr eigentlich auf der "logischen" Strecke von Leipzig über A14 - Magdeburg - A2 - Hannover - A7 - Hamburg - Elbtunnel - A7 - Flensburg vor massiven Staus gewarnt.  
  Ist man mit Anhänger unterwegs, schmilzt der Geschwindigkeitsvorteil der Autobahnen. Also kann man durchaus über einige alternative Landstraßenabschnitte nachdenken. Leipzig - Magdeburg über die A14 und weiter die B189 Stendal - Wittenberge - B5 - Ludwigslust. A24 bis Schwarzenbek - B404 - A21 - Bad Seegeberg - B205 - Neumünster - A7 - E45 - Kolding - E20. Also die eigentlich immer staugefährdete A2 komplett umgangen und bezüglich der A7 insbesondere das Maschener Kreuz und den Elbtunnel links liegengelassen. Als dann unterwegs die Verkehrsmeldungen sowohl auf der A2 und vor allem auf der A7 von richtig langen Staus berichteten, war klar, dass wir alles richtig gemacht hatten.  
  Ob es nun Glück war oder ein goldenes Händchen bei der Routenauswahl - egal. Wenn einem so etwas widerfährt, wie vielen deutschen Urlaubern an 2 Wochenenden im Juni, denkt man sicher ganz anders über Urlaub in Dänemark nach. Der für die Autobahn in Schleswig-Holstein zuständigen Landesbehörde hat es gefallen, die A7 jeweils das gesamte Wochenede in einzelnen Abschnitten wegen Bauarbeiten voll zu sperren, ohne dass da halbwegs leistungsfähige Umleitungsstrecken zur Verfügung standen. Stundenlanges Stehen im Stau - wenn dann staubedingt aus 12 Reisestunden 16 Stunden oder noch mehr werden, hört der Spaß auf. Und gefährlich wird es dann auch...  
  In 2017 ist vor allem die A7 das zentrale Problem - nördlich von Hamburg laufen mehrjährige Bauarten zum 3-spurigen Ausbau der A7 mit einer Vielzahl von Baustellen und auch teilweise örtlichen Vollsperrungen an den Wochenenden.  
  Die Vollsperrungen an den Wochenenden passen hervorragend zum in Dänemark üblichen "samstäglichen Bettenwechsel".  
  Warum taucht nur - wenn ich an die Vollsperrerei denke - das Bild vom SPD-Stegner vor mir auf ?  
     
  Für die Rückreise schied wegen der Sperrung aufgrund Bauarbeiten auf der B5 die Strecke über Wittenberge (so wie bei der Hinfahrt) aus. Also entweder Hamburg umgehen und über die A24 zum Berliner Ring (A10) und dann A9. Oder weiter die A7 (durch'n Elbtunnel) bis Hannover und dann den ganzen Kuddelmuddel über A2 und A14. Oder A39 bis Lüneburg und von dort Landstraße über Uelzen, Salzwedel zur A14 bei Magdeburg - um zur A39 zu kommen, muss man erstmal durch den Elbtunnel...  
     
 
 
 
 
 
 
 


©2017 Burkhardt Köhler