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NORDSEE APRIL 2013
 
     
  Nach dem langen Winter 2012/13 war mein Rudel komplett urlaubsreif - ich und auch meine beiden Zweibeiner. Ich kenne dagegen nur ein sicher wirkendes Mittel: Urlaub. Also wurde der Zweibeiner von den beiden Mädchen (ich und die Zweibeinerin) ins Internet geschickt, um eine geeignete Ferienwohnung für eine Woche Urlaub zu finden. Und er wurde fündig - an der Nordsee in der Nähe von Cuxhaven.  
  Das Fewo-Angebot von Fam. Klaßen war einfach ein perfektes Angebot. Besonders positiv habe ich aufgenommen, dass die Vermieter 2 Hunde zur umfassenden, durchgängigen und die Erholung fördernden Bespaßung der Urlaubshunde "vorhalten". Ich war also ganz schön gespannt, wie das mit Aika und Finn werden würde.  
     
  Bis es aber tatsächlich "ab in den Norden" ging, musste ich aber im Frühling weiterhin Winterwetter der grauslichsten Sortein der Leipziger Tieflandsbucht ertragen.  
 
 
 
 
 
So sah es zu Ostern in Markranstädt aus: Winterwetter der grauslichsten Sorte, keine Sonne, Matschschnee... Und genau solches Wetter macht reif für den Urlaub. Mich jedenfalls.
 
     
  Und bevor ich jetzt vom "Familienurlaub mit Hund" berichte, hat mein Zweibeiner noch ein Anliegen an Euch, liebe Besucher meiner Website, die Ihr vielleicht vor habt, auch Urlaub mit Hund an der Nordsee zu machen:  
  Die niedersächsische Nordseeküste ist genau so wie das schleswig-holsteinische Wattenmeer Nationalpark und Vogelschutzgebiet. Und das bedeutet, dass - ganzjährig oder zumindest während der Brutzeit der Vögel - Leinenzwang für Hunde besteht. Das ist einfach so und darüber braucht man nicht zu diskutieren. Die zweibeinigen Nordlichter "da oben" stehen dem Thema "Urlaub mit Hund" sehr positiv gegenüber und Gäste mit Hund sind fast überall gern gesehene Gäste. Die "mit Hund urlaubenden Zweibeiner" sollten unbedingt bemüht sein, sich so zu verhalten, dass das auch so bleibt...  
  Es sind wirklich sehr viele Leute mit Hund unterwegs. Die Einhaltung der Leinenpflicht ist so auch ein ganz wesentlicher Punkt der Akzeptanz des Hundes als Mitglied eines Menschenrudels bei den "Nichthundefreunden". Jeder Verstoß wird letztendlich nur solche Regelungen befördern, wie wir sie bei Altenbruch vorgefunden haben: ein totales Betretverbot des Deiches mit Hund.  
  Wer als Hundehalter nicht willens ist, den Leinenzwang zu akzeptieren und bei den Touren mit dem Hund z.B. eine Schleppleine zu verwenden, sollte sich überlegen, ob die Nordseeküste für ihn und seinen Hund ein geeignetes Urlaubsziel ist.  
     
  Mit Urlaubsbeginn 2 Wochen nach Ostern war dann tatsächlich der Frühling in Sicht. Zumindest so, dass noch 2 Tage vor dem Urlaubsstart die Sommerreifen an's Zweibeiner-Auto durften.  
  Und dann ging es endlich los. Meine "Kontrollpflichten" während des Beladen des Autos habe ich dieses Mal nur recht locker wahrgenommen - ohne permanente Beobachtung aus der ersten Reihe. Und auch die Fahrt in Richtung Norden selbst war unspektakulär.  
     
 
Vorfreude auf den Urlaub. Ja - da kann ich mich auf meine Zweibeiner verlassen und mich in aller Ruhe auf den Urlaub freuen.  
     
  Der Weg führte mich und meine Zweibeiner im April 2013 nach Berensch - das ist ein "dörflicher Ortsteil" von Cuxhaven. Dort angekommen, wurden wir von der Vermieterin schon erwartet. Mir war sie sofort sympathisch - weil sie gleich gesagt hat, dass ich ein ganz schmucker, attraktiver Hund sei. Und ich durfte mir gleich einen großen Rinderknochen aus dem Vorrat für Aika und Finn nehmen. Und genau deshalb konnte ich meine Zweibeiner auch nicht beim Auspacken unterstützen - die fast einstündige Beschäftigung mit dem Knochen hatte alleroberste Priorität.  
  Die beiden Vermieterhunde waren erstmal noch nicht präsent...  
     
 

Berensch liegt westlich von Cuxhafen und damit nicht - wie Cuxhaven selbst - an der Elb- sondern der Wesermündung, quasi auf der "Bremerhavner Seite". (O.k. - ich gebe zu, den "geografischen Kram" hat mein Zweibeiner zugearbeitet).

Was Fam. Klaßen da anbietet, ist "Familienurlaub mit Hund" der feinsten Sorte. Das Grundstück ist komplett umzäunt. Nicht nur, dass in der Ferienwohnung Bettwäsche und Handtücher für die Zweibeiner inklusive sind - nein, auch Hundehandtücher, Hundedecke und Futternäpfe sind dabei. Hier werden Hunde nicht nur geduldet, sondern sie sollen sich mit ihren mitreisenden Zweibeinern richtig wohlfühlen. Dafür gilt der Familie Klaßen schon an dieser Stelle meines Urlaubsreports ein ganz großer hündischer Dank.

 
     
  Dann habe ich meine Zweibeiner doch etwas zur Eile gedrängt... Schließlich war es Samstag nachmittags und der Kühlschrank noch leer. Nein - auch wenn ich mich wiederhole: Nicht wieder so eine Versorgungsgefährdung im Urlaub wie im Vorjahr auf Fehmarn. Nicht infolge Sturm und auch nicht infolge irgendeiner Nachlässigkeit der Zweibeiner.  
  Eine gut strukturierte "Nahrungsbezugseinrichtung" war in Cuxhaven schnell gefunden, der Einkauf recht schnell erledigt und es war danach auch noch etwas Zeit, der Nordsee am Hafen zumindest schon mal "Hallo" zu sagen. Etwas war da aber schon anders als bisher am Meer: Da waren zahlreiche riesengroße, bunte Eisenkisten, die auf dem Wasser herumfuhren.  
     
 
 
     
 
 
 
Die "Alte Liebe" im Cuxhav'ner Hafenviertel...
 
     
  Nach der Rückkehr in die Unterkunft und der abendlichen Nahrungsaufnahme war Zeit, die beiden Vermieterhunde näher kennen zu lernen.  
  Aika war schon mal ganz easy. Die Goldi-Dame und ich haben uns nur kurz begrüßt. Aika hatte es vor allem eilig, zu meinen Zweibeinern zu gelangen. Die Vermieterin meinte, dass Aika allen neuen Gästen erzählen würde, dass sie zu Hause niemals ein Leckerlie bekäme und auch keinerlei Streicheleinheiten...  
     
 
 
     
 
 
 
Wohl nahezu jeder Zweibeiner müsste seine Vorstellungen, was einen "Kuschelhund" ausmacht, völlig neu definieren, nachdem er Aika kennengelernt hat... Leute - ich sage Euch, die kann 25 Sunden am Tag kuscheln und Lecklies "einatmen"... Anfangs war ich etwas eifersüchtig auf Aika bezüglich der Kuschelei mit meinen Zweibeinern. Aber zu Hause habe ich meine Zweibeiner ja wieder für mich allein...
 
     
  Aber dann war da ja noch der 2. Hund: Finn, ein in Griechenland geborener dunkelschwarzer Geselle mit dem Outfit und der Größe eines Labbys - und einem sehr strengen Gesicht und dem Habitus eines kommandierenden Generals. Anders als sonst bei meinen Artgenossen war ich bei Finn erstmal bissel zurückhaltender und hab den Schwanz vorübergehend "zwischen den Hinterbeinen eingeklemmt getragen".  
     
 
 
 
Das ist Finn mit dem strengen Blick... Eigentlich bin ich ja nicht so ganz "undominant" - aber bei Finn habe ich mich dann doch ganz freiwillig untergeordnet. Oh Mann, so muss ein Rüde aussehen!
 
     
  Der Rest des Abends brachte dann noch einen kurzen Besuch der Salzwiesen. Infolge einer krassen zweibeinerischen Fehleinschätzung hatten wir da nur eine normale Führleine dabei. Dabei schreien Salzwiesen geradezu nach der Schleppleine. Sollte sich so ein Fehler beim Zweibeiner wiederholen, werde ich wohl eine Disziplinarstrafe aussprechen müssen. Aber ich habe es erstmal dabei belassen, dass der Besuch der Salzwiesen am nächsten Tag nochmal mit Schleppleine und Zweibeinerin zu wiederholen ist...  
     
  Für den 2. Urlaubstag haben dann die "Wetterfrösche" (die aus dem Autoradio, aus dem TV und auch die aus dem"www") den großen Frühlingsdurchbruch angekündigt. Bis an die 20° sollten es werden. Um es vorweg zu nehmen - mehr als 15° sind es dann doch nicht geworden - zumindest nicht in Berensch. Aber der Reihe nach...  
  Nach dem Frühstück stand die "schleppleinengestützte" Wiederholung des "Salzwiesen-Ausfluges" vom Vorabend auf dem Programm.  
     
 
 
     
  In den Salzwiesen gibt es - parallel zu den Feldwegen - eine Menge Wassergräben und die sind so richtig hundegerecht: schlammig, brackig, hundegerecht riechend (Zweibeiner würden diesbezüglich das eher als "stinkig" definieren). Ich konnte nicht widerstehen...  
       
 
 
 
Wenn da nicht die Schwanzspitze wäre, könnte ich wirklich behaupten, dass der A... mein höchster Punkt ist...
 
     
 
 
 
 
   
  Nach unserer Rückkehr ins Quartier war ich erstmal wieder mit Aika und Finn auf dem Grundstück unterwegs - na ja, eigentlich nur mit Finn. Aika war zeitgleich wieder solo in eigener Mission bei meinen Zweibeinern - um zu schauen, ob da irgendwie Leckerlies und Streicheleinheiten zu erhaschen wären.  
     
 
 
 
Aika - immer freundlich und immer auf der Suche nach Leckerlies und Streicheleinheiten.
 
 
 
 
 
 
Finn - immer bisschen reserviert und rechts in "Feldherrenpose"...
 
     
  Später dann am Hundestrand in Sahlenburg habe ich mir "bisschen" Ärger mit meinen Zweibeinern eingehandelt: Ich war mit den gefühlt mindestens 100 anderen anwesenden, geradezu nach hündischer Erholung gierenden Hunden im "Freilauf" im Watt und hab den "Bären gemacht". Also null Reaktion auf jegliche Rückrufversuche meiner Zweibeiner und "volles Rohr" weitergetobt - fast hätte ich es geschafft, "am Horizont deutlich hörbar anzuschlagen". Zurückgekommen bin ich erst, als ich völlig platt vom Toben war. Meine Zweibeiner waren echt sauer, ich kam sofort an die Leine und ich hielt es für dringend angezeigt, die Wogen erstmal wieder durch vorbildliches Verhalten zu glätten. Das ging natürlich dann auch relativ schnell, schließlich weiß ich ganz genau, wie ich meine beiden Zweibeiner in so einer Situation anfassen muss - ich habe sie ja schließlich selber erzogen...  
     
 
 
 
 
  Abends war ich dann müde und schlaff - zumindest viel müder als sonst.  
  Und am nächsten Tag war schon am Morgen toller Sonnenschein und es war auch schon richtig warm. Deshalb ging es gleich nach dem Frühstück ans Wasser. Das Auto blieb an der "Alten Liebe" und es ging auf dem Deich in Richtung Kugelbake.  
     
 
 
 
An der dortigen Seebrücke waren dann erstmal wieder diese vorlauten Möwen. Die scheinen sich an Nord- und Ostsee tatsächlich auch überall herumzutreiben...  
 
 
 
Hier startete unser Spaziergang... Immer den Deich entlang.
 
     
 
Auch diese Denkmal steht an der "Alten Liebe" - es erinnert an die Seesoldaten, die auf den Mienenräumbooten Dienst getan und dabei gefallen sind...
 
       
 
 
 
 
     
  An der Kugelbake "endet die Elbe und beginnt die Nordsee". Die genaue Grenzlinie ist die gedachte Linie von der Kugelbake nach Diecksanderkoog bei Friedrichskoog in Schleswig-Holstein. Gemessen an dieser Linie ist die Elbe somit an ihrer Mündung 40km breit.  
     
 
 
 
 
     
  Direkt an der Elbmündung neben der Kugelbake ist ein altes Küstenfort. Mein Zweibeiner hatte gelesen - sicher in diesem "Internet" - dass man das Fort besichtigen kann. Das geht aber nur an ausgewählten Tagen zu ausgewählten Zeiten. Das Fort stammt aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg und im 2. Weltkrieg - so hat mein Zweibeiner berichtet - war dort eine Flak-Einheit, die gleich zu Kriegsanfang einen der ersten das deutsche Festland anfliegenden britischen Bomber abgeschossen hat...  
  Natürlich passte es gerade nicht mit der Besichtigung. Ich persönlich kann aber damit leben...  
       
 
 
     
  Das war ein toller Spaziergang: Ich hatte an der "Schlepp" allerhand Bewegungsfreiheit, es gab gut zu Schnüffeln und es waren zahlreiche Hunde unterwegs, die ihre Zweibeiner ausführten.  
  Und irgendwann ist meinen Zweibeinern dann aufgefallen, dass ich meinen Schwanz so komisch nach unten hängen lasse. Sie wussten sich darauf keinen Reim zu machen. Da ich aber auch nicht "Sitz" machen wollte und ich Schmerzen zu haben schien (Klar hatte ich welche. Glauben denn diese Zweibeiner tatsächlich, dass ich meinen Schwanz freiwillig so schlaff trage? Tsss, tsss, tsss.)  
     
 
Peinlich! Ich mit dem "schlaffen Baumelschwanz". Hoffentlich bekommen meine Kumpels diesel Foto nicht zwischen die Pfoten...
 
     
  Nach der Rückkehr ins Quartier erfragten die Zweibeiner bei den Vermietern den Tierarzt von Aika und Finn und haben telefonisch ein Termin noch für den Abend in der Praxis gemacht.  
  Der freundliche Tierarzt schaute sich mein "schwanziges Malleur" an und stellte eine Entzündung der Schwanzwurzel - eine sog. Wasserrute - fest. Sowas können Hunde bekommen, wenn sie sehr lange im kalten Wasser waren (die Nummer vom Vortag mit den Salzwiesen) oder sich stark überanstrengt haben (meine ohrenlose Aktion am Hundestrand, ebenfalls am Vortag). Ich kann es mir also aussuchen, mit welcher "Nummer" ich an meinem "Baumelschwanz" selber Schuld war. Ich bekam eine Spritze gegen die Schmerzen und muss jetzt paar Tage lang entzündungshemmende Tabletten nehmen. Und Wärme im Bereich der Schwanzwurzel soll gut sein. Na, das ist doch schon mal was - da lässt sich doch ein klein wenig Sonderstatus erzeugen. Genau - ich durfte mit "im Warmen" schlafen...  
     
  Am nächsten Morgen hat uns erstmal wieder Aika besucht...  
 
 
  Aika - hier prüft sie gerade durch das offene Fewo-Fenster, ob mein Bozita-Robur-Trockenfutter auch für niedersächsische Golden-Retriever-Damen schmackhaft ist.  
     
 
 
 
Ich war zeitgleich auf dem Grundstück auf der Suche nach vergrabenen Knochen...
 
     
  Und Finn? Der war jeden Tag ein bisschen weniger streng mit mir. Am 3.Tag habe ich es schon mal geschafft, ihm einen Knochen unter der Nasenspitze weg zu stehlen. Ohne dass er mich abgestraft hat!  
     
  Die Zweibeinerin - so hat sie selbst berichtet - war vor vielen Jahren mal in Otterndorf im Urlaub. So schlugen meine Zweibeiner vor, mal in Otterndorf vorbei zu schauen. Der Vorschlag fand meine Billigung und so fuhren wir nach Otterndorf...  
  Otterndorf liegt streng geografisch betrachtet eigentlich an der Elbe und nicht an der Nordsee und hat einen ganz, ganz breiten Grasstrand. Und da im April nur wenige Gäste am Strand sind, war das ein idealer Platz zum Toben... Unsere Wanderung führte uns in Richtung Südosten zur Schleuse.  
   
 
 
 
Mein geografisch versierter Zweibeiner hat mir berichtet, dass die Elbmündung als Zufahrt zum Hamburger Hafen eine ganz dicht befahrenen Hochseewasserstraße ist. Wenn er gesagt hätte, dass da viele Schiffe vorbei kommen, hätte ich es auch verstanden...
 
     
 
 
 
 
  Ich selbst habe am Strand zahlreiche Freizeitaktivitäten wahrgenommen: Ich war "Watt-Wandern", ich habe mich mit der Zweibeinerin und der Reizangel verknügt und ich habe mich in Mathematik geübt (an Hand der Anzahl der vorgefundenen Mäuselöcher habe ich eine Formel zur Berechnung der anzunehmenden Anzahl der anwesenden Mäuse entwickelt).  
     
 
 
 
Otterndorf ist wirklich ein schönes Stück Erde - vielleicht gerade aus hündischer Sicht. Und auch das ist wesentlich: mein Schwanz "baumelt" nicht mehr...
 
     
  Eigentlich wollte wir am nächsten Tag zur "Dicken Bertha" nach Altenbruch. Aber dort dürfen Hunde nicht auf'm Deich! Der Grund - der ist einfach absurd: Hunde gefährden die weidenden Schafe. Und das tun sie selbst dann, wenn gar keine Schafe da sind. Die Gefahr für die Schafe besteht - lt. Aussage der Hinweistafeln am Deichzugang - in den "festen Rückständen" der Hunde. Oh Mann - wieso dürfen dann eigentlich Schäfer Hunde haben?  
  Na egal - wir haben uns einen anderen Flecken gesucht und sind wieder in Otterndorf als Ausgangspunkt unserer Tagestour gelandet. Und es ging dann in die andere Richtung als am Vortag, nach Nordwesten in Richtung Cuxhaven...  
     
 
 
 
Der XXL-Grasstrand bei Otterndorf...
 
     
  Zwischendurch hatte ich mit meiner Zweibeinerin viel Spaß mit der Reizangel...  
     
 
 
 
 
     
  Und auch sonst war viel Action:  
  Ich hatte auf den Strandwiesen viel Auslauf (ja - mit der Schleppleine).
 
  Wir waren im Watt.
 
  Ich bin über die Deichmauern geklettert.
 
  Ich konnte ohne Ende schnüffeln.
 
  Schlamm und Matsch wurden in Anspruch genommen.
 
  Und wir haben viele Schiffe gesehen.
 
 
 
     
  Ach ja - abends waren nicht nur meine beiden Zweibeiner geschafft, sondern auch ich. Ja - richtig gehört, auch ich war ziemlich geschafft.  
     
  Dann war da noch ein erneuter Besuch am Sahlenburger Hundestrand vorgesehen. Aber aus dem starken Wind wurde am Hundesandstrand ein Sandsturm... Meine Zweibeiner haben sich deshalb ersatzweise für einen Spaziergang im Wernerwald entschieden.  
     
 
 
 
 
 
Im Wernerwald gibt es zahlreiche Teiche und Tümpel und dort waren gerade viele Frösche unterwegs. Ich wollte von meinem Zweibeiner wissen, ob das nun Frösche, Kröten oder Unken seien. Er meinte nur, dass das vielleicht Froschunkenkröten oder Krötenfroschunken oder auch Krötenunkenfrösche sein könnten...  
Nein - ich habe nicht so ein Tier gefressen. Als ich so ein Teil beschnuppern wollte, sprang das Fröschlein direkt unter meiner Nase weg und ich bin vor Schreck auch zurück gesprungen. Außerdem - für sowas dürfte sich ein jagdlicher Einsatz nicht lohnen. Dann schon lieber Trockenfutter...
Die Zweibeinerin schien dagegen in der Vergangenheit mit solchen kleinen Ungeheuern sehr schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Offenbar ist sie schon mal von einem garstigen Frosch angefallen worden. Ihre wiederkehrenden Reaktionen beim Anblick solcher Tiere ließen jedenfalls drauf schließen.
     
 
Der Sturm machte zwar den Aufenthalt am Strand für Hunde (und wahrscheinlich auch für Zweibeiner) richtig unangenehm, aber es war eine sehr gute Sicht. So war die Insel Neuwerk ganz prima zu sehen. Neuwerk liegt vom Festland einige Kilometer entfernt. Aber bei Niedrigwasser kann man (mit einem Wattführer) von Sahlenburg zur Insel Neuwerk auf einem ca. 10km langen Weg durch's Watt laufen bzw. mit Pferdewagen sich dahin fahren lassen.
 
     
 
 
     
  Man kann natürlich auch mit dem Pferd nach Neuwerk durch's Watt reiten. Warum die Reiter-Gruppe auf halben Weg kehrt machte und nach Sahlenburg zurückkehrte, vermochten mir meine Zweibeiner auch nicht hinreichend stichhaltig erklären. Immer wenn man sie nach den wirklich wichtigen Dingen fragt, wissen sie keine glaubhafte Antwort...  
     
 
 
     
  Anschliießend unternahm ich mit meinen Zweibeinern eine Fahrt mit der Strandbahn nach Duhnen. Ich habe sehr genau beobachtet, was da so alles am Wegesrand los war...  
     
 
 
     
  Bei Berensch gibt es ein recht großes Heidegebiet mit zahlreichen Wander-, Rad- und Reitwegen. Und dort sind auch Gatter für Wisente, nachgezüchtete Wildpferde und alte Rinderrassen. Aus den in der Fewo ausliegenden Prosekten konnte meine Zweibeiner erfahren, dass man dort sehr entspannend unterwegs sein kann - sei es als Hund mit Zweibeiner oder auch als "freilaufender" Zweibeiner.  
     
 
 
 
Wir haben das Gelesene ausprobiert - so ein Heidespaziergang war eine ganz neue Erfahrung für mich. O.k. - mein Zweibeiner hatte anfangs allerhand Not, die zwischen Bäumen und Büschen eingefädelte Schleppleine wieder frei zu bekommen. Und ich war am Anfang genau das, was man "durch den Wind" nennt.
 
 
 
     
  Den Abschluss bildete ein von der Zweibeinerin angeführter Rundgang im Innenstadtbereich von Cuxhaven - ja, das ist der Bereich mit der hohen Ladendichte. Na ja - "wat mut, det mut".  
  Ganz zum Schluss noch mal schnell an den Strand - der Nordsee "Tschüß" sagen. Ich habe ihr versprochen, dass ich bald wiederkomme...  
     
 
 
     
  Damit war unser Urlaub in Berensch so gut wie zu Ende. Schon mal paar Sachen zusammenpacken, noch mal schlafen und dann ab nach Hause...  
     
  Oh Mann - war das ein Urlaub: einfach ganz der hündische Wahnsinn. Nach dem langen Winter tat die Woche an der Nordsee einfach nur gut. So ging es aber offenbar nicht nur mir und meinen Zweibeinern - wir haben hier in der einen Urlaubswoche ganz, ganz viele Hunde getroffen, die sich selbst und natürlich auch ihren Zweibeinern einige Tage der Erholung gönnten. Im September haben meine Zweibeiner großen Jahresurlaub. Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn das Ziel dann wieder Cuxhaven heißen würde.  
  Bis dahin hat mein Rudel - insbesondere ich und mein Zweibeiner - noch paar Aufgaben zu erfüllen. Denn wenn wir wieder kommen, werden wir die Fahrräder mitbringen.  
  Meine Aufgabe ist es zu lernen, ordentlich am Fahrrad zu laufen. Und mein Zweibeiner muss mir das beibringen und die restlichen Dinge am PKW-Hänger fertig bekommen, damit er als Fahrradtransporter taugt. Aber auch das wird mein Zweibeiner schaffen...  
     
  Und ich möchte denen Danke sagen, die so um meine Erholung besorgt waren: meine Zweibeiner, Fam. Klaßen und natürlich Finn und Aika. Ihr ward alle ganz tolle "Urlaubspartner".  
     
  Überhaupt Finn - ich glaube schon, dass ich mich bisschen in "den großen Schwarzen" verguckt habe. Hund ist das'n Rüde! - wohl sowas wie der George Clooney für Zweibeinerinnen! Auch wenn er mich ab und an mal gemaßregelt hat. Immerhin hab ich ihm täglich die Leftzen geleckt und mich auf den Rücken gelegt. O.k. - paarmal habe ich auch versucht, ihm einen Knochen zu stiebitzen.  
     
 
 
 
 
 
 
     
  Abschließend noch einige Worte aus Zweibeinersicht...  
  Nach dem extrem sonnenlichtarmen, langen Winter tat die eine Woche Urlaub ungeheuer gut. Das war wirklich richtige Erholung.  
  Auf die für den Raum Cuxhaven klassische Wattwanderung zur Insel Neuwerk haben wir ganz bewusst verzichtet. 10km durch's Watt in der Gruppe sind für den Hund mit Sicherheit keine Erholung. Und alternativ die Tour mit dem "Watt-Wagen" (Pferdegespann)? Watt-Wagen heißt für den Hund in einem für in interessanten Umfeld permanent still sitzen zu müssen. Auch das haben wir abgewählt...  
  Es waren auffallend viele Leute mit Hunden unterwegs, die sicher auch Feriengäste waren. Das Frühjahr ist für einen Urlaub mit Hund an der Nordsee der ideale Zeitraum - es ist noch kein sommerlicher Massentourismus und gibt eine gut funktionierende Infrastruktur. Keine Parkplatzsorgen, immer Platz in Gaststätten, Freisitzen usw. Das passt einfach...  
  Wir als Zweibeiner hatten eine Woche lang 3 Hunde um uns, wie sie verschiedener nicht sein können.  
  1. Unsere flippige Frieda mit ihrem unstillbaren Bewegungsdrang...  
  2. Aika - immer freundlich, immer auf der Suche nach Leckerlies. Und immer heiß auf Streicheleiheiten.  
  und 3. Finn. Eine geradezu majestätischer Erscheinung. Und doch immer etwas reserviert gegenüber nicht so ganz gut bekannten Zweibeinern und andererseits ganz der Alphahund.  
  Thema Leinenzwang. Wir haben uns einfach dran gehalten - genau genommen gehört es sich ja auch so. Mit der 15m-Schleppleine hat der Hund auch ausreichend Bewegungsspielraum.  
  Und auch wenn es Frieda schon getan hat: Vielen Dank an Fam. Klaßen und auch für die Zukunft alles Gute!  
  Wir werden wiederkommen - definitiv und vielleicht schon bald...  


©2013 Burkhardt Köhler