MARKRANSTÄDTER EISENBAHN-PAGE
HOME GALERIEN     KONTAKT
 

 
MIT ZWEIRÄDERN IN DEN URLAUB
 
     
  Von unserem Transportanhänger für die Fahrräder und / oder den Dog-Scooter war ja in anderen Treads bereits mehrfach die Rede. Da das auch für Zweibeiner anderer Hunde von Interesse sein könnte, habe ich meinen Zweibeiner beauftragt, das Teil hier mal vorzustellen. Das kann der besser als ich, schließlich ist der Inschenör (oder so ähnlich)...  
     
  Unsere wiederkehrenden Urlaubsziele liegen in der Regel an der Nord- bzw. Ostsee - dahin fahren wir natürlich "als Rudel", d.h., dass unsere "Minipointerin" Frieda natürlich mitkommt. Und zum Fahrradfahren brauchen wir unsere eigenen Fahrräder, weil Frieda nicht neben, sondern mit einem Zuggeschirr vor dem Rad läuft. Dazu braucht das Fahrrad einige besondere "Anbauten"...  
  Fahrräder mit dem PKW zu transportieren, ist - zumindest theoretisch - erstmal kein Problem. Da gibt es mehrere verschiedene Lösungen – Fahrradträger für’s Dach, die AHK oder „in’s Auto rein“… Bei einem sog. DogScooter ist das nicht anders. Auch wenn so ein Roller einem Fahrrad nicht unähnlich ist - auf einen normalen Fahrradträger passt der nicht, weil die Rahmengeometrie eines solchen Rollers eine ganz andere als die eines Fahrrades ist.  
     
  Urlaubsfahrt mit Anhänger…  
  Bequem mit Anhänger unterwegs sein - o.k. – daran scheiden sich vielleicht die Geister. Für Diejenigen, für die „bequem“ gleichbedeutend mit „schnell“ ist, ist es nicht bequem, zumindest nicht ganz bequem. Mein Kia-Soul-Crossover ist aber auch als Solofahrzeug nicht gerade das Hyperteil für eine schnelle Autobahnhatz.  
  O.k. – für viele ist es ein Graus. Schon wegen der 80 bzw. 100km/h, wegen des teilweisen Überholverbotes für LKW und PKW mit Anhänger und wegen des Fahrens mit Anhänger überhaupt.  
  Welche Alternativen gibt es aber?  
  Na ja – eine entsprechend große Familienkutsche. Also „T5 als Familienkutsche“ – nur für Urlaub und Naherholung angeschafft und an den verbleibenden 220 Tagen im Jahr (ganz böse Zungen behaupten, dass das die Jahresarbeitstage sind) mit einer Person im Großstadtverkehr mit den aus den Abmessungen resultierenden Parkproblemen… Das kann’s eigentlich nicht sein!  
  Möglichkeit Nr.2: Fahrräder am Urlaubsort ausleihen. Für Fahrräder ist das o.k. – aber beim Scooter einfach nur Fehlanzeige.
Oder eben der Spezialträger für nen Tausender und (vermutlich) sich verschlechternde Fahreigenschaften wegen der Hecklastigkeit.
 
     
  Hier ist die eigene Kreativität gefordert. Auch ich habe versucht, das "Wissen und Erfahrung des Internets" für mich zu nutzen. Was dort allerdings so teilweise zu lesen und zu sehen war, wie mit dem gleichen oder ähnlichen Problem umgegangen wird... Eigentlich kann ich da nur hoffen, dass manches Transportgerät mir niemals im Original auf der Straße begegnen möge.  
  Hier an dieser Stelle der Aufruf an alle "am Anhänger werkelnden Zweiradfreunde" - bitte überlegen Sie sich, was Sie da tun. Klar - Sie brauchen dazu, wenn Sie die Halterung so bauen, dass das Teil als "Ladung" durchgeht, nicht den Segen eines KFZ-Sachverständigen vom TÜV - das weiß ich natürlich auch. Überlegen Sie aber bitte genau, ob das Material überhaupt und in der gewählten Dimension den Anforderungen standhalten kann. Und verbinden Sie die einzelnen Bauteile so, dass die Verbindungen auch bei 80 oder 100 km/h im Falle einer Gefahrbremsung noch halten.  
  Denn wenn die "Sache" nicht hält, gefährden Sie Unbeteiligte - nämlich diejenigen, die hinter Ihnen fahren oder Ihnen entgegen kommen... Ihre "individelle Lösung Ihres Transport-Problems" SOLLTE nicht nur sicher sein - sie MUSS es sein.  
     
  Mein PKW-Anhänger „HP500.01“ (das ist der „Wittenberger“ mit innenliegenden Radkästen aus tiefen DDR-Zeiten) wurde als DAS Transportmittel bestimmt. Außerdem bot der Kasten des Anhängers noch zusätzlichen, wassergeschützten Stauraum.  
  Die Lösung für den gleichzeitigen Transport von 2 Tourenrädern und einem Dogscooter oder alternativ einem 28-er Tourenrad mit Kastenrahmen und einem Fahrraddreirad oder Hundetrike sah die Ausrüstung des Anhängers mit einem Deckel vor, auf dem die entsprechenden Träger (Fahrradträger für den Dachtransport) für Fahrräder und Trike / Fahrrad-Dreirad montiert werden.  
  Mit Materialkosten von rund 100...120€ und einigen Stunden Freizeitarbeit wurde eine preiswerte Möglichkeit geschaffen, die „Muskelfahrzeuge“ sicher und bequem zur „Naherholung“, aber auch über längere Strecken – z.B. Urlaubsfahrten an die Nord- oder Ostsee – zu transportieren. Da unser Hund im Kofferraum reist und nur die Rücksitze zur Gepäckablage bereitstehen, war der Zuwachs an Gepäckraum für Urlaubsfahrten durchaus willkommen.  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
     
  Ich finde, das mit dem Hänger hat mein Zweibeiner richtig gut gemacht. Auch wenn die Zweibeinerin ab und an der Meinung war, dass dafür viel zu viel Zeit drauf gegangen ist, die der Zweibeiner viel besser mit Arbeiten im Haushalt oder z.B. auch an der Steuererklärung hätte ausfüllen können...  
     
  Mit dem Beschluss, den Jahresurlaub 2014 in Schweden zu verbringen, kamen ein paar ernste Zweifel, ob mein alter Wittenberger HP500 da noch das wirklich geeignete Gefährt ist. Der Anhänger hatte ja nun mittlerweile ein Dienstalter von 34 Jahren erreicht.
Im „Familienrat“ fiel dann recht schnell der Entschluss, einen neuen Anhänger anzuschaffen. Es sollte so sein, dass nix mehr AUF dem Anhänger, sondern alles IM Anhänger transportiert wird.
 
     
  Anfänglich wurde ein Kastenanhänger mit hohen Seitenwänden (1,2m) und Flachplane – genau genommen ein Kleinviehanhänger – als DIE Lösung gesehen. Der tschechische Anhängerbauer Agados baut sowas in mehreren Gewichtsklassen.
Aber irgendwie war die Lösung nicht wirklich ausreichend flexibel. Prima für den Urlaub, aber im täglichen Haus-Hof-Garten-Geschäft wegen der "Rampen-Klappe" eher nicht so toll.
 
  So gesehen fiel dann die Wahl auf einen Kastenanhänger mit „normalhohen“ (35cm) Bordwänden und einer Hochplane, die wirklich nur so hoch wie unbedingt nötig sein sollte – schließlich sollte der Anhänger möglichst im Windschatten des Zugfahrzeuges laufen (schafft er nicht ganz).  
  Mit der Entscheidung für einen sog. „Tieflader mit Hochplane“ war dann die Auswahl an Anhängern riesengroß, weil das Spektrum der Tiefladen von jedem Hersteller „beackert“ wird. Ausgeschlossen habe ich von Anfang an die „Low-Level-Modelle“ also die „Baumarkthänger“, die meist von der Fa. Stema kommen.
Es sollte aber – aus wirtschaftlichen Gründen – ein Stahlblechanhänger werden. Für wirklich schwere Transporte, die meistens nur rund um den eigenen Kirchturm stattfinden, kann ich auf die „Dienstanhängerflotte“ zurückgreifen…
 
     
  Nach viel „Sucherei“ im Internet und „Begutachtung“ vieler Anhänger im öffentlichen Verkehrsraum fiel dann die letzte Entscheidung zwischen der Firma Böckmann mit dem TPV 2EU und dem Leipziger Anhängerhändler Schuhknecht mit dem Brenderup 200 Kippi für den dänischen Thule-Brenderup. Während die Stahlblech-Anhänger von eigentlich fast allen Hersteller in Europa in der technischen Lösung fast identisch sind – aber sich schon qualitativ sehr deutlich unterscheiden - hat der Brederup die mit Abstand beste serienmäßige Spriegel-Plane-Ausführung. Zum anderen war sehr willkommen, dass der Brenderup bereits den Nachweis der Eignung für 100 km/h seitens des KBA mitbrachte und so ohne jeden Mehraufwand „vorsichtshalber“ für 100 km/h zugelassen werden konnte. Und die Kippfunktion ist natürlich auch gut…  
     
 
 
     
 
 
     
 
 
  Mein Dank an dieser Stelle geht ausdrücklich an die Fa. Schuhknecht in Leipzig-Baalsdorf, die innerhalb von 3 Tagen zwischen Bestellung und Auslieferung meine Sonderwünsche realisiert und auch Spriegel und Plane montiert hatten… Und noch etwas ist unbedingt erwähnenswert: An dem Tag der Bestellung habe ich zum ersten Mal die Fa. Schuhknecht besucht – ich war also allerneuster Neukunde. Trotzdem konnte sofort so ein umfassendes Vertrauen aufgebaut werden, dass ich ohne eine Anzahlung leisten zu müssen sofort die Fahrzeugpapiere für die Anmeldung beim Straßenverkehrsamt erhielt.  
     
  Einige Dinge, die nicht ganz so optimal sind, sind noch aufzubessern...  
  Ja - was sage ich da eigentlich. "Nicht optimal" ist ja eigentlich falsch. Richtiger wäre "um für mitteleuropäische Wetterverhältnisse geeignet zu sein, ...".  
  Trotzdem ich GEGENÜBER ANDEREN ANHÄNGERN Plane und Spriegel deutlich stabiler finde, ist da ganz klar Nachbesserungsbedarf. Der Spriegelabstand und die Gefahr, dass sich bei Regen "Wassersäcke" bilden, ist da einfach zu groß.  
     
 
 
 
Da oben ist einfach zuviel freie Fläche für einen Wassersack...
 
     
  Und dann sind da noch die Schutzbleche… Es geht konkret um die Stabilität der Kunststoff-Schutzbleche, die schlichtweg nicht vorhanden ist. Die „Kunststoffteile mit der ihnen zugedachten Schutzfunktion“ entwickeln im Lieferzustand während der Fahrt solch ein flatterhaftes Eigenleben, dass der Gedanke daran, dass so ein Teil mal auf der Autobahn unvermittelt wegfliegen könnte, einfach realistisch ist. Mir stellt sich unweigerlich die Frage, wie eine solche labbrige Konstruktion überhaupt ihre Zulassung erhalten konnte…
Ich habe mit etwas Kreativität und Handwerkerei mittels Gewindestangen, PVC-Rohr und RGSU-Rohrschellen eine zusätzliche Verbindung zwischen Rahmen und den Kotflügelenden hergestellt und so den Hang zum Eigenleben der Schutzbleche ausgeschaltet und damit die Sicherheit hergestellt, die eigentlich vom Anhängerhersteller gefordert sein müsste. Schließlich hat nicht jeder Eigentümer eines solchen Anhängers die handwerklichen Voraussetzungen, um die Verkehrssicherheit nicht nur zu erhalten, sondern im Neuzustand erst einmal herzustellen.
 
     
 
 
 
So habe ich's - auch und gerade wegen der passenden Werkstoffpaarung - gemacht: An passender Stelle werden im Rahmen vor und hinter dem Schutzblech ein 8-er Gewindestab verschraubt und mit einem 12-er Kunststoffrohr überzogen. Die Verbindung zwischen Kunststoffrohr und Schutzblech erfolgt mittels Rohrschellen und Schrauben...
 
     
  "Neuer Anhänger" bedeutet aber auch wieder Bau eines Transportgestells für die Fahrräder und den Scooter.
In meinem eigenen Pflichtenheft stand dieses Mal:
 
  Der Fahrradträger sollte nach hinten herausziehbar und damit auch von den Seiten erreichbar sein. Der Auszug soll dann auf 2 auf dem Anhänger mitgeführten Unterstellböcken abgelegt werden können. Und die Fahrräder sollen mittig im Anhänger transportiert werden.  
     
  Gibt es ein solches Bauteil fertig von der Stange?  
  Ja - gibt es. Aber nicht zu früh freuen - wer das Teil will, muss zum Wohnmobil-Händler. Er bekommt dort eine ziemlich tolle Schlittenkonstruktion, die in den querliegenden Heckstauraum großer Wohnmobile eingebaut werden kann. Für den Betrag, den der Wohnmobil-Händler dafür aufruft, bekäme der Kunde auf dem Baumarkt 2 Stema-Anhänger der einfachen Art...  
     
  Der Anhänger bekommt bei herausgezogenem Auszug ziemlich viel Hecklast. D.h., dass man an einer hinteren Abstützung nicht vorbei kommt - man muss also sog. Schiebestützen anbauen. Einen vorhandenen "Anschlagpunkt" am Rahmen für serienmäßige Klemmschellen gibt es beim Kippi 200 nicht - wie bei vielen anderen Typen auch. Und direkt an den Kasten ist nicht gut...  
  Die Fa. Stenger aus Burbach bietet solche selbst gefertigte Winkeladapter in ihrem Webshop an. Mit Versand- und Paypal-Gebühr werden für die 2 benötigten Adapter 37,50€ aufgerufen. Allerhand Euros. Alternative? - nicht vorhanden. Die Schiebestützen selbst und die erforderlichen Klemmschellen gibt es allerdings bei alternativen Anbietern so preiswert, dass es sich lohnt, bei Stenger nur die Adapter zu bestellen...  
     
 
 
     
  Die Fahrräder sollten wegen der Höhenminimierung direkt auf dem Zwischenboden stehen. Und es sollte keinen Einschränkungen aus der Breite der Reifen geben - und die Befestigung der Räder mit den kurzen Spannriemchen hielt ich auch noch nie für richtig gut...  
 
Für die beiden "Fahrradstellplätze" plante ich, die Räder zwischen einer fest montierten und aufrecht stehenden Terrassendiele und einem parallelen, seitlich verstellbaren Brett zu fixieren. Wie auf der Skizze dargestellt, werden die Räder der beiden Fahrräder von 2 senkrecht stehenden Backen gehalten, wovon die (rechte) feststehende Backe über die gesamte Länge von 2m mittels einer gelochten Winkelschiene (35 x 35 x 1,5 / verzinktes Stahlblech) mit der Einschubplatte verbunden ist – was gleichzeitig ein Durchbiegen der Einschubplatte beim Herausziehen verhindern soll. Die auf der Skizze linke, „lose“ Seite besteht aus 2 kürzeren Backen (nur im Bereich des Vorder- bzw. Hinterrades). Die Querverstellung der losen Backen erfolgt mittels je 3 Maschinenschrauben 3x M8 x 100 mit durchgängigem Gewinde und Flügelmuttern.
 
     
 
 
 
Der "doppelte Boden ist drin und schon mal gegen "Eigenleben" gesichert... Trotzdem: Die Halterung in dieser Art ist nur provisorisch, da der Lastzug nach oben geht - die Lastzugrichtung muss aber definitiv "nach unten" sein...
 
     
 
 
 
Jetzt geht der Kraftzug nach unten - auch wenn es auf dem Bild gar nicht so aussieht - es ist aber so...
 
     
  Die Anordnung der „Stellplätze“ auf dem Anhänger habe ich soll gewählt, dass der Dog-Scooter mittig rückwärts steht, das Zweibeiner-Rad in Fahrtrichtung rechts daneben. Und das Zweibeinerinnen-Rad findet seinen Platz auf der in Fahrtrichtung linken Seite entgegen der Fahrtrichtung.  
  Die maximale Reifenbreite für übliche Fahrradreifen ist 2,5 (6,2cm) – der Scooter hat hinten 2,25-er Reifen (da sind 5,72cm) – alle anderen Reifen „rund um unseren persönlichen Kirchturm sind schmaler (unsere aktuelle Trecking-Räder haben 28x1,5 und sind damit 3,8cm breit).
3 – 6cm sind dann auch das vorgesehene Maß für die Verstellbarkeit der „Backen“ der Radhalterungen.
 
  Der Raddurchmesser eines 28-er Rades beträgt, abhängig von den exakten Reifenabmessungen rund 70cm. Für die beiden „Fahrradstellplätze“ habe ich mich für eine Backenhöhe von 10cm entschieden.  
     
 
 
     
 
 
 
 
 
Ein Foto vom ersten "Probepositionieren" der Zweiräder auf dem Auszug mit dem Dog-Scooter in der Mitte...
 
     
  Und nun die Sicherung gegen das seitliche Umkippen - also die Sicherung obenrum:  
  Ich habe das Prinzip eines Deichselträgers, wie er an Caravans nicht unüblich ist, ein bisschen kopiert. Dazu habe ich 2 1,5''-Rohre von je 80cm Länge (das ist in etwa Querstangenhöhe) mit einer ausreichend großen „Fußplatte“ versehen (lassen) und die beiden „Ständer“ mit einem waagerechten Rohr verbunden, das mit den Haltebügeln eines alten Caravan-Heckträgers versehen wurde und eine waagerechte Kraftübertragung ermöglicht.  
  Für diese Lösung sprach der Umstand, dass ich von einem Kollegen einem Fahrradträger für 2 Fahrräder von einem Wohnmobil/Wohnwagen übernehmen konnte. Denn da waren die Spannklauen dabei, die als „Ersatzteil“ richtig Geld kosten..  
     
 
 
 
 
     
  Mit meiner Konstruktion bleibt rechts und links neben den Rädern noch jeweils ein rund 30cm breiter "Streifen" für sonstige Lagung / Gepäck. Um das etwas schützen zu können, habe ich aus Teppichboden der billigsten Sorte 2 Taschen gefertigt. So kann es keine Beschädigungen geben, weil irgendwas dauerhaft an irgendwas anderem schabt oder reibt.  
 
 
 
 
 
 
 
 
     
  Die abschließende „Baustelle“ hat nur indirekt etwas mit den Halterungen für den Zweiradtransport zu tun…
Es geht um eine sog. „Deichselbox“, in die alles das rein kommt, worauf man eben bei einem Lastanhänger schnell von außen Zugriff haben will. Das ist bisschen „Verbrauchsmaterial“ (insbesondere Kabelstips), etwas Werkzeug (u.a. Radmutternschlüssel, 2 klappbare Unterstellböcke, Seitenschneider, …) und das „Spanngurt-Gedöns“.
 
 

Eine festmontierte großvolumige Deichselbox – wie sie von verschiedenen Firmen angeboten wird – ist beim 200-er Kippi nicht praktikabel, weil natürlich die 2 Kippverschlüsse zugänglich und bedienbar bleiben sollen. Es braucht also eine ausgeschnittene Zuggabelabdeckung, auf der die Deichselbox befestigt wird – so, dass sie schnell demontiert werden kann.
Eine solche metallische „Plattform“ gibt es
- nicht serienmäßig „von der Stange“ und
- ist mit den im „Normalhausbesitzerhaushalt“ vorhandenen Werkzeugbestand nicht in der notwendigen Qualität selbst zu fertigen (es fehlt z.B. eine sog. „Kantbank“), wenn die Plattform aus Metall sein soll.

 
  Ich habe mich bei der Plattform für eine Siebdruckplatte entschieden, die ich auf der Deichsel befestigt habe (nicht durch die Deichselholme bohren - da gibt es richtig Ärger mit'm TÜV!). So eine Siebdruckplatte ist natürlich nicht ganz so wetterbeständig wie Metall – aber ich umgehe auch die Problematik „elektrochemische Korrosion“ bei unterschiedlichen Metall-Komponenten (verzinkter Stahl / Edelstahl oder verzinkter Stahl / Aluminium). Der Zuschnitt der Siebdruckplatte sollte sich – wegen der Lenkbarkeit – weitgehend an die Form der Zuggabel anpassen. Und die Schnittkanten brauchen einen besonderen Schutz, weil die Feuchtigkeitseinwirkung direkt hinter dem Zugfahrzeug natürlich ausgesprochen intensiv ist. Ich habe die Schnittkanten mit Holzschutz-Lasur versiegelt und die Kanten zusätzlich mit Dichtungsprofilen aus dem PKW-Karosseriebau (Meterware) umlaufend abgedeckt.  
  Die Befestigung der Siebdruckplatte erolgt durch 8 Schrauben und zusätzlichen Montageplatten. Die Box - eine Kunststoff-Werkzeugbox aus dem Baumarktsegment - ist auf der Siebdruckplatte mittels 3-er Schlossschrauben und Flügelmuttern befestigt.  
  Die Auswahl der Box selbst ist irgendwie eine Gratwanderung zwischen mehreren Kompromissen:  
  1. Sie darf natürlich die Lenkbarkeit des Gespannes nicht einschränken - sollte also seitlich nicht über die Deichsel hinausstehen.  
  2. Sie muss sich natürlich öffnen lassen und darf deshalb nicht unmittelbar mit der Rückwand an der vorderen Bordwand des Anhängers stehen.  
  3. Die Spindel des Stützrades muss bedienbar bleiben.  
  Wenn sich das nicht in Einklang bringen lässt, hat man ein Problem.  
  Bei mir war die Spindel das Problem - letztendlich hat mir ein "schweißkundiger" Kollege den Schaft der Kurbel verlängert...  
     
 
 
   
  Zu guter Letzt hat die Box einen "Ganzkörperkondom" gegen die intensive Nässe, der die Box auf der Deichsel nun mal ausgesetzt ist, bekommen. Der Überzug ist aus einer IKEA-Tasche entstanden, die auf das nötige Maß gebracht und "unten herum" mit einem Gummi-Strap versehen wurde. Sicher gibt es schönere Lösungen - z.B. einen von einem Planenshop maßgeschneiderten Überzug aus Planenstoff - aber irgendwie soll "die Kirche ja im Dorf bleiben".  
     
 
 
     
  Lieber Besucher dieser Seite, Sie werden vielleicht erstaunt sein, warum ich das Thema "Fahrradtransport im PKW-Anhänger" hier so ausgewalzt habe und meine Einbauten für den Fahrradtransport so haarklein beschrieben habe.  
  Ganz zu Anfang des Themas habe ich dazu bereits einige Worte geschrieben... Als ich am Anfang des Umbaues stand, war ich intensiv bemüht, aus dem Internet einige Tipps zu beziehen. Was ich da so teilweise gelesen habe, war mitunter erschreckend. Befestigungen der primitivsten Art - einfach verschraubt im dünnen Blech der Bordwände... Offenbar fehlt einigen Zweiradfreunden einfach nur das Gefühl, welche Kräfte da wirken können - und auch das Gespühr dafür, in welchen Maß sie "den Teufel gerade am Bart zupfen".  
  Vor rund 30 Jahren "durfte" ich auf der A4 östlich von Dresden miterleben, wie beim vor mir fahrenden Fahrzeug das "Eigenleben des PKW-Anhängers Überhand nahm", seine Ladung über die Autobahn verstreute, abriss und schließlich (GsD) den Weg in den Graben fand, ohne auf dem Weg dahin den ganz großen Flurschaden anzurichten. Das Erlebnis hat mich ziemlich geprägt und seitdem achte ich akribisch auf die Ladungssicherung, wenn ich mit Anhänger unterwegs bin...  
  Wenn ich mich mit "Sondereinbauten" am PKW-Anhänger beschäftige, dann versuche ich das ganz bewusst so zu tun, dass aus meiner Konstruktion und der darauf folgenden Handwerkelei keine Gefährdung und erst recht kein Schaden für andere entstehen kann. Wie ich das tue, habe ich hier zugegeben recht ausführlich dargelegt. Und ich wünsche mir, dass jeder andere, der seinen Anhänger "seinen Bedürfnissen anpasst", solche Überlegungen auch anstellt.  
     
  "Frieda hier" :  
  Das war also der Bericht meines Zweibeiners...  
  Ich habe fast die ganze Zeit genau beobachtet, was er da "getrieben" hat. Es hat allerhand Zeit gekostet: Suchen im Internet - Überlegen - Baumarkt - Überlegen - Teile zuschneiden - Streichen mit Holzschutz - erste Teile montieren - Überlegen - Zweiräder anpassen - weiter montieren - Überlegen... Na jedenfalls war irgendwann als Erstes der Scooter auf dem Auszug und dann auch die 2 Fahrräder. Für die oberen Befestigungen hat mein Zweibeiner besonders viel überlegt - das scheint besonders schwierig gewesen zu sein...  
  Manchmal hat er die Zeit für den Hänger auch von unserer gemeinsamen Zeit für Spaziergänge abgezweigt - o.k. - manchmal müssen eben auch Zweibeiner Prijoritäten setzen. Und manchmal hat auch die Zweibeinerin den Zeitaufwand kritisch hinterfragt.  
  Nun ist die Sache also fertig und der Anhänger ist fast fit für den Wikingerurlaub. Ja fast - mein Zweibeiner hat gesagt, dass die Stabilisierung der Plane unbedingt noch sein muss...  
     
  Ich hatte es bereits bei der Vorstellung des Brenderup-Anhängers beschrieben: Der Kippi 200 hat im Vergleich zu den anderen Anhängern dieser Preisklasse eine feste und gute „Beplanung“. Aber genau genommen ist da „der Einäugige König unter den Blinden“… Brenderup hat gutes Planenmaterial und das Spriegelgestell hat mit dem 25x25-Kastenprofil aus verzinktem Stahl auch eine gute Stabilität – aber es gibt einfach ein Defizit an Verstrebungen, was beim im Freien abgestellten Anhänger schnell zur Bildung von „Wassersäcken“ und den sich daraus entwickelnden fiktiven Konsequenzen führen kann.  
  Aus meiner Sicht führt an zusätzlichen „Maßnahmen zur gleichmäßigeren Krafteinleitung“ nichts vorbei. Nur bezüglich des „wie“ haben 10 Leute mindestens 20 Meinungen… Solche Maßnahmen können das Einlegen einer dünnen (z.B.) Sperrholzplatte auf die Spriegeloberseite direkt unter die Plane oder der Einbau zusätzlicher Traversen in das Spriegelgestell sein.  
  Ich gebe es zu: Ich war ein absoluter Fan der Sperrholzplattenlösung – bis zu dem Morgen, an dem die Platte gekauft werden sollte.  
     
  Als es nach reichlich Regen und entsprechend hoher Luftfeuchte am Vortag in der Nacht mit den Temperaturen unter die „0“ und am Morgen durch viel Sonne recht zügig aufwärts ging, hatte ich eine innen „total verschwitzte“ Plane. Das war für mich „no-go“ und das Aus für die Holzplatte…  
     
  Es wurden also zusätzliche Streben. Um böse elektrochemische Dinge nicht zu hofieren, kam als Material nur verzinkter Stahl infrage und Aluminium und Edelstahl waren draußen. Und die zusätzlichen Streben sollten leicht sein – schließlich sollten sie ja nicht kraftmäßig, sondern nur flächig tragen.  
     
 
 
 
 
     
  Verwendet habe ich Ständerprofil aus dem Reich des Trockenbaues. Das Material ist leicht und gut zu bearbeiten. Zur Befestigung habe ich 5-er Schlossschrauben verwendet.  
  Damit erhielt das Dach 2 zusätzliche „Langträger“ (was die Spannweite im Dachbereich von 117cm auf rund 36cm reduzierte) und die Vorderwand einen „Querträger“.  
     
  Ja und dann habe ich den Anhänger mitsamt der Zweiräder auf einer 200km-Tour in die Oberlausitz mal Probegefahren. Alles ist gut fest geblieben und nichts hat sich negativ verformt. Also alles o.k...  
     
     


©2013 Burkhardt Köhler