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ZUM HUNDESTRAND NACH FRIEDRICHSKOOG - JUNI 2016

 
     
  Ich will von meinem Sommerurlaub 2016 berichten. Ich meinte, dass es gut wäre, mal wieder in Friedrichskoog vorbei zu schauen - o.k. - meine Zweibeiner waren vielleicht ein bisschen mehr dieser Meinung. Eigentlich wollte ich ja zu Finn nach Cuxhaven. Also ging es Anfang Juni nach Friedrichskoog-Spitze. Auf dem Anhänger waren die neuen E-Bikes der Zweibeiner und mein neuer Fahrradanhänger, den ich gerade erst zu meinem 5. Geburtstag bekommen hatte.  
  Friedrichskoog-Spitze ist für die Zweibeiner quasi "ein alter Hut" - die waren schon viele Male vor meiner Zeit da und auch ich konnte als Welpe 2011 die hündischen Genüsse dieses schönen hundefreundliche Urlaubsortes an der nördlichen Elbmündung kennenlernen. Vor allem den ganz vorzüglichen Hundestrand. In Friedrichskoog sind Hunde WIRKLICH willkommen! Die Zweibeiner schätzen auch die guten Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit mit der dort ansässigen Vermietagentur gemacht haben. Bisher hat da mit der Unterkunft immer alles gepasst.  
     
 
 
 
Ich beim Urlauben.
 
     
  Die Wahl war dieses Mal auf ein voll umzäuntes Ferienhaus ganz in der Nähe des Hundestrandes gefallen. Zwar nicht ebenerdig, ohne WLAN und auch ohne Badewanne (heimlicher Wunsch des Zweibeiners) - aber insgesamt hat es gepasst.  
     
  So wurde also am Tag vor der Fahrt der Anhänger gepackt und samstags ging es dann los. Der Zweibeiner scheint momentan ein ganz unglückliches Händchen mit Staus auf der Autobahn zu haben. Vor ein paar Wochen zurück von den Zweibeiner-Eltern und auch zu Pfingsten auf dem Weg nach Berlin hatte es uns gründlich erwischt. Und kaum waren wir dieses Mal auf der Autobahn, kam auch schon wieder die Meldung einer Vollsperrung bei Halle. So wurde ganz schnell die Ersatzroute über Berlin beschlossen...  
  Und was soll ich sagen - kurz vor Hamburg standen wir auf der A24 wieder in einer Vollsperrung. Es war tüchtig heiß im Auto und ich will den Feuerwehrleuten von der Feuerwehr Talkau sicher auch im Namen der anderen von dem Stau betroffenen Hunde meinen ausdrücklichen hündischen Dank aussprechen, dass die so schnell den Scherbenhaufen beiseite geräumt haben, damit die Unfallstelle wieder passiert werden konnte. Der nächste, kurz danach folgende Stau - wiederum eine Vollsperrung - hat uns dann auf dessen Umleitungsstrecke eine Stadtrundfahrt quer durch Hamburg beschert. Der Zweibeiner hat's mit dem Anhänger hinten dran gut gemacht und die Zweibeinerin war froh, als wir wieder auf der Autobahn waren...  
  So reichte es dann abends nur noch für einen kurzen Besuch auf dem Deich, die Nordsee war grade nicht da... Was ich aber sofort feststellen konnte, war, dass zeitgleich zu mit sehr viele andere Hunde hier ihre Ferien verbringen würden.  
     
 
 
     
  Nordsee muss man mögen - ich weiß, dass es viele Zwei- und Vierbeiner gibt, die mehr auf Ostsee stehen, weil dort das Wasser immer da ist und die Strände nicht grün, sondern sandig sind. Wichtig ist auch das Urlaubsquartier - das war unseres im Sommer 2016:  
     
 
 
 
Doppelhaushälfte. Von der Terasse aus konnte man den Deich sehen. 300m Fußweg bis zum Hundestrand. Alles hat gepasst.
 
 
 
 
Blick vom Deich auf unser Urlaubsquartier.
 
     
  Der nächste Tag brachte dann die erste Fahrradtour - ich zum ersten Mal im Anhänger... So richtig geheuer war mir die Sache nicht und ich habe vorsichthalber erstmal mächtig rumgeheult und rumtheatert, sobald Fahrrad und Anhänger in Bewegung waren. Meine Zweibeiner waren ganz schön genervt - aber haben nicht locker gelassen. Irgendwie werde ich mich mit dem Anhänger wohl anfreunden müssen. Eigentlich ist das Dingens ja eine gute Sache...  
 

Der Montag war ein ganz besonderer Tag - meine Zweibeiner hatten ihren 10. Hochzeitstag. Die Zweibeinerin war deswegen sogar im Radio. Und der Zweibeinerinnen-Sohn und dessen Freundin waren auch kurz mal da.

Die tägliche Radtour führte dann in eine Hundekeks-Bäckerei. Die Bäckerin hatte 2 riesige Hunde - Irische Wolfshunde. Oh Hund eh sind die riesig! Beim Fahren habe ich wieder gejammert - aber schon ein bisschen weniger als am Vortag...

 
     
 

Einen Besuch in Brunsbüttel gab es auch. Spaziergang von der Schleuse aus am Wasser entlang zum Leuchtturm - ohne Leine. Ich gehöre zu der Sorte Hund, die besser ohne als mit Leine im Fuß laufen.

Die Brunsbüttler Schleuse verbindet den Nord-Ostsse-Kanal (der früher mal Kaiser-Wilhelm-Kanal hieß) ermöglicht den aus Richtung Ostsee kommenden Schiffen, ohne den Umweg über den Skagerak in die Nordsee zu gelangen.

 
     
 
 
 
An der Brunsbüttler Schleuse war eine Menge Baulärm. Zweibeiner in großer Zahl waren hier mit riesigen Maschinen zu Gange, um eine weitere Schleusenkammer zu bauen.
 
 
Das flache Land hier an der Nordsee ist das Land der Windräder, das Land der Schafe und das Land der Kohlköpfe.  
 
Diese riesige "Ampel" regelt die Vorfahrt bei der Ein- und Ausfahrt der Brunsbüttler Schleuse.
 
 
 
 
In der Zufahrt zur Schleuse ist eigentlich immer Schiffsverkehr...
 
 
Von der Schleuse aus gibt es einen angenehmen Fußweg am Wasser entlang zum Leuchtturm. Von dort kann man auch den neuen Fähranleger für die seit 2015 verkehrende Autofähre nach Cuxhaven sehen.Die neue Fährverbindung verkürzt die Reisezeit von der Region Dithmarschen nach Cuxhaven gegenüber der Route über Glückstadt (Elbfähre) und erst recht über Hamburg mit den 80 Minuten Fahrzeit ganz wesentlich.
 
 
 
     
  Dann war da eine Möwe auf'm Wasser, ziemlich nahe am Ufer. Na ja, plötzlich war ich im Wasser und die Möwe weg. Klar gab es Meckre...  
     
  Im Urlaub ist mir das ganz wichtig, dass ich meine beiden Zweibeiner immer um mich habe. Wenn dann der Zweibeiner früh zum Bäcker gefahren ist, habe ich von einem ganz tollen Aussichtspunkt im Schlafzimmer auf seine Rückkehr gewartet:  
     
 
 
     
 

Urlaub an der Nordsee geht natürlich nicht ohne Aufenthalt am Strand bzw. im Watt... Der Friedrichskooger Strand ist ein breiter Grasstrand - im Gegensatz z.B. zu Büsum braucht in Friedrichskoog-Spitze kein Eintritt am Strand bezahlt werden - es gibt den normalen Familienstrand, Hundestrand und einen Abschnitt für "die Nackigen". Das Gras am Friedrichskooger Badestrand wird mit Maschinen gemäht und nicht von Schafen abgefressen. So gesehen sind auch die anderenorts häufig am Badestrand vorkommenden Verdauungsrückstände der Schafe in Friedrichskoog kein Thema.

In Friedrichskoog besteht auch am Hundestrand und im Watt Leinenpflicht - Schleppleine ist aber o.k. Eigentlich sind da 2 Hundestrände: ein "ganz normaler" Hundestrand und ein Hundestrand für Familien. Und es gibt sogar Strandkörbe am Hundestrand.

 
     
  Einer der Ranger hat uns das erklärt: Nicht jede Familie mit Kind und Hund, z.B. mit einem Bolonka o.ä., will Hunde in ihrem Strandumfeld, die von "größerem Kaliber" sind - also eben z.B. Rotti, Kaukase oder Bulldogge oder, oder...  
     
  Damit das alles seinen geordneten hündischen Gang geht, wird der Strand regelmäßig durch Ranger des Naturparks "Wattenmeer" kontrolliert. Die Zweibeiner von nichtangeleinten Hunden bekommen da auch recht schnell Ärger... Die Ranger kassieren neben dem dann fälligen Verwarngeld auch die Gebühr für die Strandkörbe.  
     
  Wir haben uns mit einem der Ranger ein bisschen unterhalten. Aus seiner Sicht dient die Anleinpflicht auch zu einen gewissen Teil dem Schutz der Hunde, vor allem dem Schutz jagdlich orientierter Hunde. Nach seinen Ausführungen kommen jedes Jahr mehrere Hunde im Watt zu Tode, weil sie Wasservögeln hinaus ins Watt nachrennen und in einen Priel geraten... Aus unserer Sicht ist das mit der Anleinpflicht in Ordnung, nicht nur wegen dem Jagdtrieb. Schließlich sind nicht alle Hunde vollständig sozialisiert und eine Beißerei ist sicherlich so ziemlich das Letzte, was man im Urlaub haben muss.  
     
 
 
 

Es hat sich mal wieder gezeigt, wie angenehm es sein kann, wenn man nicht während der Schulferien Urlauben muss. Viele Häuser sind Anfang Juni noch gar nicht belegt - man konnte fast meinen, dass Anfang Juni nur Hunde mit ihren Zweibeinern hier Urlaub machen. Noch jederzeit freieStrandkörbe, keine Menschenmassen, Ruhe und genug Platz für die Schleppleine.

Zuerst konnte man noch ins Watt, aber das Wasser war schon auf dem Weg zurück an den Strand.

 
     
  Bei Friedrichskoog ist der Wattboden relativ "tragfähig" - Hund und Zweibeinersinken beim Wattlaufen also nicht permanent tief ein. So ist der Aufenthalt im Watt recht entspannt. Den Zweibeinern wird übrigens empfohlen, zum Schutz vor Schnittverletzungen (Muscheln!) sog. Badeschuhe zu tragen. So gesehen sind Zweibeiner ganz schöne Weicheier. Uns Hunden würde niemals einfallen, wegen der paar Muscheln Schuhe anziehen zu wollen.  
     
 
 
     
 
 
 

Ja - was macht eine Hündin so am Hundestrand? Zuerst mal natürlich Ausschau nach tollen Rüden halten. Oder auch nach Hündinnen, mit denen Hund ein bisschen Knatsch anfangen könnte. Am besten ist es, wenn man sich da etwas Kleinrassiges aussucht. Einfach den Zwerg fixieren und warten, dass der als erster ausflippt... Die Zweibeiner haben dann nur wenig Handhabe, weil man ja die Ruhe in Person war und nicht angefangen hat...

Oder man legt sich auf die Zweibeinerdecke - wobei man natürlich die zentralen Flächen belegt. Einfühlsame Zweibeiner wissen sich darauf einzustellen.

Man kann sich aber auch mit den Leckerchen beschäftigen, mit deren Mitnahme an den Strand man die Zweibeiner beauftragt hat. (Weil es auf dem Foto rechts nicht gut zu sehen ist, ich beschäftige mich gerade mit einem Markknochen.)

Wenn man ins Watt geht, darf man das Wasser nicht trinken - das kenne ich schon von den letzten Aufenthalten an der Nordsee. Unwissenden Hunden sei mitgeteilt, dass man Durchfall bekommt, wenn man Salzwasser trinkt. Und Durchfall im Urlaub ist nicht angenehm.

 
 
 
  Nach einige Zeit war dann alles "voll Wasser", bis an den Steinwall zwischen Wasser und Strand. Dank des warmen Wetters in den letzten Tagen hatte die Nordsee auch schon 18°C.  
   
 
 
     
 
 
     
  Am späten Nachmittag hatte sich die Luft zemlich abgekühlt. Meine Zweibeiner waren begeistert von der tollen Fernsicht - wie hier auf die Bohrplattform "Mittelplate". Wie sich später herausstellte war das mit der Abkühlung ziemliches Glück für uns, denn kurze Zeit später gab es bei Hamburg ein Unwetter mit einem Tornado. Das hätte auch uns hier erwischen können, wenn die Kaltfront nur wenig langsamer gewesen wäre!  
     
  Abends hat sich der Zweibeiner den Fahrradanhänger vorgenommen. Die Zugstange wackelte nun nicht mehr und das Sicherungsseil war nun auch in Ordnung. Nach dem Urlaub sind dann noch einige Schrauben auszutauschen - Schrauben (nein - eigentlich den Muttern), denen der Zweibeiner momentan nicht so richtig traut...  
     
 

Bezüglich des Fahrradanhängers muss ich mich hier und jetzt mal einmischen. Der Anhänger ist von Homcon und war Testobjekt im "Hundefahrradanhängertest 2016". Der Test von testberichte.de ist mit ein bisschen googeln im Internet nachzulesen. In dem Test - im Vergleich mit den üblichen Verdächtigen aus dem Tiermarkt-Bereich (Trixie / Karlie) und auch einigen Hochpreis-Angeboten belegte der Homcon-Anhänger insgesamt den 2. Platz und war Preis-Leistungs-Sieger. Eigentlich ein gutes Kaufargument. Sieht man sich den Anhänger näher an, stellt sich im Detail aber schon die Frage, wie die Tester zu ihrem Prädikat gekommen sind. Um den Anhänger wirklich ausreichend sicher zu machen, sind unbedingt alle Schrauben einschließlich der selbstsichernden Muttern zu tauschen. Die Schrauben sind allesamt zu kurz und die Muttern wissen offenbar nicht, dass sie selbstsichernd sein sollen. Die Sicherung der Kupplung mit dem dürren Gurtband war schon nach den ersten Kilometern ausgerissen und somit schlichtweg unbrauchbar - Detailschrott in sehr primitiver Ausführung. Die Halterung der Rückstrahler ist allenfalls Hilfsschulniveau.

Es wäre aber falsch anzunehmen, dass das ganze Teil "Schrott" ist. Man bekommt den Anhänger mit wenig Aufwand auf das erforderliche Sicherheitsniveau - ich habe mir auf einem Baumarkt ein Stück Gurtband (für Rollläden) und paar Schrauben, Muttern (selbstsichernd!) und Scheiben (Karosseriescheiben und keine U-Scheiben und alles in Edelstahl) besorgt und nach einer Stunde Arbeit war alles gut. Ich kann den Anhänger empfehlen, wenn man vor dem ersten Gebrauch erstmal Hand anlegt - aber nur dann!

 
     
  Am nächsten Morgen brauchten die Zweibeiner dann lange Hosen und ne Jacke - war richtig kalt geworden. Deshalb wurde beschlossen, Büsum einen Besuch abzustatten. Auch in Büsum waren ganz viele Hunde, die mit ihren Zweibeinern an der Nordsee urlaubten, was beweist, dass Hunde eben doch richtig was von Urlaub verstehen. Durch den Sturm (s. meine fliegenden Ohren auf dem Foto) war es in Büsum nicht sonderlich angenehm - so haben die Zweibeiner die Zeit zu einigen Einkäufen genutzt und ich habe im Auto geschlafen.  
 
 
 
Die offenen Schleusentore zeigen es an - es ist gerade Hochwasser. Büsum ist Standort des Seenot-Rettungskreuzers "Theodor Storm".
 
     
 
 
     
  Natürlich bekommt man während des Urlaubsaufenthaltes immer mehr Werbeflyer in die Hand. Und man merkt, dass man in Ditmarschen wirklich um jeden Urlauber - auch und gerade die mit Hund kämpft. Bei Büsum und zwischen Marne und St. Michaelisdonn gibt es mittlerweile große Hundefreilaufreviere - bei Marne der "Hundewald" hat eine Fläche von 12ha. Und in Friedrichskoog selbst biete eine Ferienhundeschule verschiedenste Dinge rund um die Hundeerziehung an: Gruppentraining, Agility, Spürnasen, Apportierer u.a. und natürlich auch Welpenstunde.  
     
  Man tut also viel dafür, dass die Hunde ihre Zweibeiner zum Wiederkommen animieren können .  
  Donnerstags ist in Friedrichskoog Wochenmarkt - so stand es zumindest im Internet. Wir waren mit dem Rad dort - nur - da war kein Wochenmarkt. Man sagte mir, dass es schon seit dem vor 3 Jahren der Hafen in Friedrichskoog dicht gemacht wurde, keinen Wochenmarkt mehr gibt. Na ja - das Internet ist eben eine Müllhalde. Ich empfehle den Zweibeinern, da mal richtig aufzuräumen... Meinen Zweibeinern wäre schließlich dann 15km "hündisches Fahrradanhängerjammern" erspart geblieben.  
     
  Auf der westlichen Seite der Friedrichskooger Spitze führt der Trischendamm insgesamt 2200m hinaus in die Nordsee (Wie mein Zweibeiner zu berichten wusste, ist die Elbe einige Meter südlich des Dammes zu Ende. So zumindest wäre es an der Kugelbake in Cuxhaven nachzulesen). Der Trischendamm wurde in den 30-er Jahren als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch den RAD gebaut und sollte die Friedrichskooger Spitze vor einem ziemlich "aggressiven" Priel schützen. (Klar hat mir das mein Zweibeiner vorgesagt, ist ja wieder diese Geografie.) Vom Damm aus hat man einen interessanten Blick auf Friedrichskoog-Spitze.  
     
 
 
     
  Und das ist der Hauptzuggang zum Strand in Friedrichskoog-Spitze - gleichzeitig Aufsicht und Stützpunkt der Wasserrettung. Hunde dürfen den Hauptzugang zum Strand übrigens nicht benutzen.  
     
 
 
     
 
Als ich dann noch einmal mit dem Zweibeiner per Fahrrad unterwegs war, hatte ich die Zweibeinerin vorher beauftragt, ein paar Fotos von uns zu machen:
 
     
 
 
     
  Nein - der Vogel bin weder ich, noch mein Zweibeiner. Der war einfach so "Zaungast". So - jetzt kann man aber uns sehen:  
     
 
 
     
  Diese Radfahrerei ist eine mächtig anstrengende Sache - zumindest für mich (dem Zweibeiner hilft ja der Elektromotor, ich muss dagegen selber jammern und zetern). Da muss ich mich erst einmal ausruhen...  
     
 
 
     
 

An jenem Freitag, über den nun zu berichten ist, war der Beginn einer gar närrischen Zweibeiner-Zeit. Da begann nämlich die Zeit, wo 4 Wochen lang täglich 22 menschliche Rüden einem einzigen Ball hinterher rennen, Unmengen Zweibeiner schreiend vor dem Fernseher sitzen und mit Autos voller Fähnchen herumfahren. Viele Autos sind auch vorher schon ganz "bunt"... Wie Ihr sehen könnt, ist das Auto von meinem Zweibeiner "fähnchenfrei" - und das bleibt auch so.

Ich habe gehört, dass es bei den Zweibeinern einen Spruch gibt, wonach die Anzahl der Fähnchen am Auto männlicher Zweibeiner mit abnehmender Länge eines rüdären Körperteils zunimmt. Meine Frage, was die Fähnchen bei Zweibeinerinnen am Auto bedeuten, konnte mir weder mein Zweibeiner noch meine Zweibeinerin beantworten. Zweibeiner sind manchmal schon eigenartige Lebewesen.

 
     
 

Bei der heutigen Radtour habe ich erstmals Lob eingestrichen - Anhänger fahren ist ja wirklich gar ncht schlimm. Aber man kann ja erstmal etwas Distanz zeigen. Ansonsten waren die Stichworte des Tages "Wochenendeinkauf" (Gähn-Smilie), "Eis essen" (die Zweibeiner, für Hunde eine gute Gelegenheit zum Rüden-Gucken), Sonnenschein, allerhand Wind...

 
  Abends habe ich mit dem Zweibeiner wieder mit dem Fahrrad geübt. Was soll ich Euch sagen, kein Ton war aus meiner Hundeschnauze zu vernehmen. Als wir wieder am Ferienhaus waren, sagte der Zweibeiner zur Zweibeinerin, dass er geglaubt habe, keinen Hund im Anhänger gehabt zu haben, sondern nen Kasten Mineralwasser... Oh Hund bin ich toll - Fahrradhundeanhänger fahren ist wirklich ganz easy.  
     
  Für Samstagabend war ein Wetterumschwung angesagt. Grund genug, den Samstag für einen Ausflug zu nutzen. Es wurde beschlossen, mit dem Schiff von Büsum aus zu den Seehundbänken am Langen Stert zu fahren...  
     
 
 
 

Zu den Seehundbänken fährt die "Ol Büsum", ein Fahrgastschiff, dass fast so alt ist wie der Zweibeiner.

Beim Einsteigen hat einer von der Schiffsbesatzung zu mir "SEE-Hund" gesagt. Hm - entweder der war Ostfriese oder hätte in der Schule besser aufpassen sollen. Oder meine Zweibeiner hatten recht damit, dass der bloß Spaß machen wollte. Damit macht man aber keinen Spaß - zumindest nicht mit der JAGD-Hündin Frieda.

Durch die Wochenendgäste war das Schiff ziemlich voll besetzt.

 
 
 
 
 
 
 
 

Bis zum Langen Stert beträgt die Fahrzeit rund eine Stunde. Das Schiff hatte seine besten Tage sicherlich schon einige Zeit hinter sich. Aber egal...

Bei ganz ruhiger See waren richtig viele Seehunde auf der Sandbank - auch ganz kleine... Ich hoffe, dass sich der Seemann die Teile genau angesehen hat, damit er künftig weiß, zu wem er "Seehund" sagen muss.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Als das linke Foto entstand, war Büsum schon fast wieder erreicht.

Nach unserer Rückkehr nach Friedrichskoog bot sich die Gelegenheit, am Hundestrand dem Flugball hinterher zu jagen. Das hat richtig Spaß gemacht. Natürlich geht Flugball nur ohne Leine - abends, wenn der Strand fast menschenleer ist, drücken die Ranger auch mal ein Auge zu.

Und abends spät, als die Fußballer ihr Europameisterschafts-Tagwerk schon fast beendet hatten, begann es tatsächlich zu regnen.

 

 
     
  Leider regnete es am Sonntagmorgen immer noch - sogar für den Weg zum Bäcker musste das Auto herhalten. Man merkte schon, dass an diesem Abend die deutschen Nationalrüden in Fußballaktion sein würden - es waren ganz viele Autos mit Fähnchen unterwegs. Manche Autos mit 4 Fähnchen - na, hund darf gar nicht darüber nachdenken, wie da ausgewählte körperlichen Proportionen ausgeprägt sein würden, wenn an den oben erwähnten Sprüchen was dran sein sollte...  
     
 
 
     
 

Und es blieb regnerisch. Wer im Nord- oder Ostseeraum Urlaub macht, warum auch immer, weiß, dass es da auch mal (oder öfter) regnen kann.

Aber meine Zweibeiner hatten ein tolle Idee: Wir fuhren in den Hundewald bei St. Michaelisdonn. Auf irgendeinem Flyer über Hundeurlaub in Dithmarschen hatten die Zweibeiner davon gelesen. Ein 12ha großes, umzäuntes Waldstück, wo Hunde freilaufen und miteinander toben können. Das Gelände war nicht ganz leicht zu finden, obwohl es eine Website gibt, war nirgendwo eine konkrete Adresse bzw. ein wirklich verständliche Wegbeschreibung. Na ja - ich und die Zweibeiner haben's gefunden...

 
     
 
 
 
 
 
 
 
Gleich nach dem Eingang kam mir der kleine Russle-Rüde (li.) entgegen... Zuerst, nachdem ich mich mit den ersten anwesenden Hunden bekannt gemacht hatte, bin ich mit meinen Zweibeinern eine Runde gegangen. Erstmal Schnüffeln, rumrennen, Lage peilen. Schauen was geht...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dann gab es Gelegenheit für neue hündische Bekanntschaften:
 
 
 
 
Schau mit in die Augen Großer! So müssen Rüden aussehen!
 
 
 
 
 
 
Wieder neue Bekanntschaften:
 
 
 
 
 
  Ich glaube, in dem Rudel könnte ich mich auch richtig wohlfühlen - eben so wie zu Hause beim Kober mit Bahari & Co.  
 
Ganz großes Kino von meinen Zweibeinern. Also von mir aus könnten wir jetzt jeden Tag da hinfahren. Das war ein hyperhündischgeiler Tag, megatoll. Meine Zweibeiner fanden toll, dass alle Hunde friedlich blieben.
 
     
 
Abends war dann Fußballzeit - die deutschen Nationalrüden hatten ihr erstes Spiel. Ich hab' mir das ganz genau angeschaut. Am besten hat mir der Schweinsteiger gefallen: Ins spiel kommen und gleich ein Tor. Nicht lange fackeln, ein kurzes "wuff" und drauf. Der Zweibeiner hat gesagt, das war wie bei der NVA: "Treffen mit dem ersten Schuss."
 
 
 
     
  Als dann am nächsten Morgen bei strömendem Regen mit dem Zweibeiner zum Bäcker gefahren bin, habe ich Zweibeiner auf dem Feld bei der Kohlernte gesehen. Das war keine Arbeit zum Verlieben. Ich glaube, dass es gut ist, Hund zu sein - jedenfalls nicht Kohlernte-Zweibeiner! Bei solchem schlechten Wetter den ganzen Tag Tag auf dem Feld. Schüttel!  
  Die Zweibeinerin hat erstmal gelesen und der Zweibeiner hat an dieser Site hier rumgefummelt. Ich habe mich der hündischen Eigenschaft erinnert, dass Hunde am Tag bis zu 20 Stunden schlafen. Als gegen Mittag der Regen nachließ, ging es nach Brunsbüttel - u.a. sollte ein Zoofachgeschäft aufgesucht werden. Dieses war ein kompletter Reinfall. Und auch so war Brunsbüttel nicht gerade der große Bringer.  
  Immerhin blieb abends noch (regenfreie) Zeit für Strand und Watt.  
     
 
Der 14.06.2016 war aus meiner hündischen Sicht ein ganz denkwürdiger Tag. Der Vormittag war ohne Regen und aufgrund eines für Nachmittag vorgesehenen Verwandtenbesuch in Itzehoe sollte ich ausgepowert werden. Das geht eigentlich am Besten zusammen mit einem anderen Hund.
 
Aber der Labby am Strand wollte bloß Fressen und nicht Toben.
Also ins Watt - erstmal an der Schleppleine. Und da fand sich ein Spielkamerad mit Lust auf Fun. Also bei ihm und bei mir die Leinen ab. Der Husky-Mix-Rüde war richtig gut drauf und hatte genau wie ich Spaß am "Watt-Jagen". Also "volles Rohr". Nach kurzer Zeit intensiver Bewegung im Watt war die Aussage, dass ich weiße Fellabschnitte hätte, gleichbedeutend mit einer infamen Lüge... Die Fotos geben meinen Zustand nur sehr mangelhaft wieder. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir auf dem Rückweg in einen kräftigen Guss gekommen sind.
In der Unterkunft musste ich dann sofort dahin, wo das Wasser aus dem an der Wand befestigten Schlauch kommt. Abschrubben der intensiven Art.
   
 
 
     
  An jenem 14.06. ist Jimmy im Nebenhaus eingezogen. Jimmy ist ein kleiner Spitz, mit dem es sich ganz gut toben lässt. Jimmy's Zweibeiner hat ein Teil aus dem Zaun ausgehangen, so dass wir über beide Grundstücke rennen konnten. Jimmy durfte sogar mal seine Vorderpfoten auf meinen Rücken legen - das will bei mir was heißen!  
     
 
 
 
Irgendwas habe ich gesehen und mache den Vorsteher...
 
     
 
Durch dieses Zaunstück in der Bildmitte geht es zu Timmy - aber an diesem Tag war er auf Helgoland.
 
 
 
 
Das ist Jimmy.
 
     
  Das Wetter blieb weiterhin wechselhaft - Sonne, Regen, Gewitter... Am Vortag soll es im Kreis Dithmarschen sogar einen richtigen Tornado gegeben haben. Aber es konnte wieder Fahrrad gefahren werden - ich habe vorsichtshalber erstmal wieder theatert. Dabei waren die Zweibeiner ausschließlich für mich unterwegs - zur Hundekeksbäckerei.  
  Dann war das Ende vom Urlaub schon langsam in Sicht - 2 Tage noch und dann ab nach Hause. Früh strahlender Sonnenschein und gleichzeitig Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter. Schon komisch.  
     
 
 
 
Vor'm Haus hatten wir einen direkten Blick auf den Seedeich. Dahinter waren die "Nackigen" und ein bisschen nach links der Hundestrand. Bis zur Koogstraße mit dem Hauptaufgang zum Strand sind es allerdings 1,2km - da haben wir meistens das Rad genommen...
 
     
  Für den Rückweg vom Abendbrot an der Spitze war an diesem Tag Beeilung angesagt - schließlich hatte die ganze Familie zum 2. Auftritt der deutschen Fußballrüden bereit zu sein - also auch ich mein Futter bekommen haben.  
  Na ja - ich bin in der Halbzeit ins Bett, so toll war das Spiel nun wirklich nicht... Die Nationalrüden hätten sich wirklich etwas mehr Mühe geben können. Die Zweibeinerin wusste am nächsten Morgen zu berichten, dass aus der Zweibeiner zwei-, dreimal vor dem Fernseher eingenickt wäre...  
     
  An unserem letzten Urlaubstag war für dem Weg zum Bäcker wieder das Auto angesagt. Auf dem Rückweg begann dann ein ganz heftiges Gewitter. Wir konnten erstmal gar nicht aussteigen und das Geklapper der riesigen Tropfen und der Sturm haben mir schon Angst gemacht. Mein Zweibeiner hat mich sogar vom Auto ins Haus rein tragen müssen.  
     
 
 
     
  Ja - und was macht man am letzten Urlaubstag?  
  Die Zweibeiner wollten unbedingt noch einmal in einen guten Hofladen - Frühkartoffeln und bunte Möhren sollten die Reise mit nach Hause antreten.  
  Natürlich noch der Nordsee "Tschüß" sagen: Also liebe Nordsee, glaube mir - ich komme wieder. Gern auch wieder nach Friedrichskoog!  
  Mit Jimmy konnte ich auch noch mal toben - volles Rohr! Ein bisschen leid getan hat mir ja der Jimmy, da er immer hinter mir war. Aber ich kann ja nix dafür, dass ich längere Beine habe...  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
     
  Dann also die Heimfahrt. Früh alles verladen und nach Schlüsselabgabe und Frühstück beim Bäcker Start für 550km nach Hause.  
     
  Zum Schluss steht natürlich immer eine Zusammenfassung: Hündisch war alles bingo. Das Ferienhaus hat "gepasst". Wenn da noch ein Schuppen für die Fahrräder gewesen wäre und ein WLAN für den Zweibeiner, wäre es perfekt gewesen. Friedrichskoog ist genau das ohnehin! Für das Wetter kann niemand - dass es in Mitteleuropa auch mal regnet, ist halt so. Also alles gut!  
     
  Abschließend noch paar Worte von meinem Zweibeiner:  
  Leinenzwang überall, auch am Hundestrand und im Watt. Am Anfang klingt das erstmal sehr restriktiv und wohl auch wenig hundegerecht. Aber die ist z.B. die Schleppleine, die als "angeleint" akzeptiert wird. Bedenkt man die Bestimmungen aber mal genauer, haben diese alle einen Sinn. Außerdem - wenn man Urlaub in Friedrichskoog bucht, weiß man, dass man seinen Urlaub in einem Nationalpark verbringt, der wichtiges Vogelschutzgebiet ist. Da ist schon mal Grund Nr.1 für den Leinenzwang.  
  Der Kreis Dithmarschen und viele hier Ansässige tun aber auch sehr viel, die "Kröte Leinenzwang" mittels vieler Dinge "pro-Hund" zumindest an den Rand des Sichtfeldes zu verbannen. Das gelingt hier auch sehr gut.  
  Wie uns der Ranger berichtet hat, dient der Leinenzwang auch dem Schutz der Hunde selbst. Stichwort "Jagdtrieb". Ich glaube, es ist etwas ganz Schlimmes, wenn man seinen Hund "für immer" im Urlaub lassen muss. Das Watt birgt einige Gefahren, denen man sich als Binnenländer einfach nicht bewusst ist.  
  Wir haben im vorigen Jahr in der Wesermarsch erlebt, wie es nicht sein soll. Nur von Hundefreundlichkeit zu reden und nichts - aber auch gar nichts - dafür zu tun, reicht nicht aus. Für wohl jeden Hundehalter gilt doch, dass der gesamte Urlaub negativ bewertet wird, wenn er nicht auch für den Hund ausreichend positiv ist. Und "negativ bewertet" bedeutet nichts anderes als "nicht wiederkommen". Das zu verhindern ist Friedrichskoog und der Kreis Dthmarschen auf dem besten Weg.  
  Auch in Friedrichskoog-Spitze entsteht derzeit ein Freilaufgehege für Hunde - zwar kleiner als der "Hundewald" bei St. Michaelisdonn und auch unbewaldet. Aber man hat erkannt, dass Gäste mit Hund nicht nur Geld in die Region bringen, sondern dafür auch eine Gegenleistung erwarten können. Unweigerlich kommt da das Thema "Kurtaxe" hoch. Kurtaxe ist auch hier in Friedrichskoog zu zahlen, aber wohl niemand wird behaupten, dass hier in der Kurtaxe nur eine Zusatzeinnahme der Kommune zu sehen ist, die ohne Gegenleistung eingestrichen werden kann.  
  Wichtig für uns ist auch immer wieder, dass man hier in Dithmarschen zahlreiche Bauernläden findet, wo insbesondere Obst und Gemüse (fast) direkt vom Produzenten bezogen werden können.  
     
 
 
 
Ich bin dann mal weg... bis zum nächsten Urlaub.
 


©2016 Burkhardt Köhler