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DER WEG ZU EINER GUTEN HUNDESCHULE

 
 
"guck mal - ich kann schon "sitz" machen..."
 
Wenn man meint, eine Hundeschule zu brauchen, ist es gar nicht so einfach, eine gute zu finden. Aber wie findet man eine gute Hundeschule? Und braucht man überhaupt eine Hundeschule - vielleicht ist das ja nur "neumodischer Kram" für Leute, die sich im Zeitalter von Internet, geistig tiefergelegten Fernseh-Talkshows und antiautoritärer (oder gar keiner?) Kindererziehung nicht "aus 3 Birken herausfinden"?
 
 
Ich setze mich hier mit dem Thema aus meiner speziellen Sicht auseinander: Weder meine Frau noch ich hatten vor Frieda verwertbare Hundeerfahrung - wer mit Hunden groß geworden ist, sieht das vielleicht ganz anders...
 
BRAUCHT MAN ÜBERHAUPT EINE HUNDESCHULE?
Das ist die Frage, die als erstes geklärt werden muss. Damit wir uns richtig verstehen - wir sprechen hier von Hundeschulen zur Ausbildung von Welpen und Junghunden - alsofür ganz normale Hunde, wie ich oder Sie einen haben oder anschaffen wollen. Wir reden ausdrücklich nicht von Einzel- bzw. Sonderstunden für auffällig gewordene Hunde (z.B. Aggressionen), Sonderausbildung (z.B. Schutzdienst) und (vorerst) auch nicht über den Hundesport.
 
Das Geländer der HS in Großlehna - ich bin hier erstmal mit Rex unterwegs...
 
Was soll die Hundeschule bewirken?
 
PRO Hundeschule
CONTRA Hundeschule
>>> Ich will als Hundehalter selbst etwas lernen. <<<
Für Ersthundbesitzer klar. Selbst als Hundehalter mit Erfahrung hat man in der Regel gerade bei Welpen Wissenslücken. Einen Welpen hat man ja - ausgenommen man ist selbst Züchter - nur mit mehrjährigem Abstand.
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>>> Der Hund soll etwas lernen. <<<
Wenn sich das Lehren und Lernen ausschließlich auf die 1h Hundeschule pro Woche beschränkt, wird auch eine Hundeschule nichts reißen können. O.K. - die Hundeschule kann vielfältige Anregungen geben, Erziehen muss man seinen Hund aber selbst. Und: Eigentlich führt man in der Welpen- oder Junghundeausbildung dem Trainer nur vor, was man dem Hund in der Vergangenheit selbst beigebracht hat - vielleicht unter Nutzung der Anregungen aus der vorangegangenen "Schulstunde".
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>>> Ich will Spaß haben. <<<
Hier scheiden sich die Geister. Sie scheiden sich zwischen einer als "Wirtschaftsunternehmen" zum teilweisen oder vollständigen Broterwerb des/der Trainer betriebenen Hundeschule und der von zahlreichen Hundesportvereinen angebotenen Hundeausbildung für Jedermann, auch für Vereinsnichtmitglieder.
In den selbstständigen Hundeschulen steht nicht der Spaß im Vordergrund (zumindest nicht für den Betreiber), sondern das Geld verdienen. Kann ja auch nicht anders sein.
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Die Ausbildung in einem Hundesportverein kann viel Spaß vermitteln und hat auch ein bisschen was von Vereinsmeierei.
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>>> Mein Hund soll sozialisiert werden. <<<
Ein Welpe oder Junghund soll 7 Tage in der Woche täglich 24h durch den Hundehalter selbst sozialisiert werden - nicht nur eine Stunde pro Woche...
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WAS EINE HUNDESCHULE AUSMACHT?
 
Spiel vor der Ausbildung... Die Schwänze zeigens an - das macht auch den Hunden Spaß.
 
Ich besuche mit Frieda vom Welpenalter an die "Hundeschule" - zunächst eine nicht so gute private Hundeschule im Leipziger Südraum, danach rund ein Jahr lang die Ausbildung in einem Hundesportverein und nun wieder eine private Hundeschule, quasi fast vor der Haustür in Großlehna. Ich werde nicht dümmer dabei und meinem Hund und mir selbst macht es Spaß. Der Spaß steht klar im Vordergrund.
Spaß im Vordergrund - klar, aber man will natürlich auch was Erreichen. Und genau damit bin ich mit den Ausbildungsinhalten im Hundesportverein an die Grenzen geraten. Klar - in einem Hundesportverein geht es um Hundesport. Natürlich sind da die Ausbildungsschwerpunkte im Training entsprechend und es geht vor allem um Gehohrsam und im Falle des betreffenden Vereins in Richtung Agility.
Das Thema "Rückrufbarkeit" ist eher kein vordergründiges Thema für einen Hundesportverein - klar. Aber wenn ich den Hund draußen nicht von der Schleppleine lassen kann, weil er nicht sicher abrufbar ist, nützt es mir auch nicht viel, wenn er dafür aber mit der Führleine perfekt bei Fuß geht...
In unserer jetzigen Hundeschule steht ganz klar der allgemeine Gehorsam ganz oben auf der Liste der Ausbildungsziele - nicht ein perfektes Verhalten in ausgesuchten Bereichen, sondern ein "im Alltag funktionierender Hund".
 
...unterschiedliche Rassen und Charaktere...
 
Eine Hundeschule muss also "passen". Und das nicht nur mit den Ausbildungszielen, sondern auch mit vielen anderen Dingen, die sich wohl kaum vollständig aufzählen lassen...
- Trainer und Hundehalter müssen miteinander können.
Ganz wichtige Voraussetzung, die bei eigentlich ganz einfachen Dingen anfängt. Nicht jeder Mensch mag es, ungefragt mit "du" angesprochen zu werden. Darf man zu zweit kommen und darf man sich vielleicht sogar zwischendurch abwechseln? Oder sind nichtmal Zuschauer gerne gesehen?
- Der Trainer muss einen "Draht" zur Rasse und damit zusammenhängend dem Wesen des Hundes aufbauen können.
Das Trainerpaar der von uns anfangs besuchten Welpenschule konnte das nicht. Die waren auf das Wesen ihrer eigenen Golden Retriver fixiert und deren "Ticken" waren der alleinige Maßstab, wie Hund funktionieren muss. Ein jagdlicher Hund mit viel Selbstbewusstsein, wie Frieda war, war etwas Schlechtes. Und aus dieser Einstellung generierte sich dann wohl auch der Alphawurf, der letztendlich dazu führte, dort nicht mehr hinzugehen und damit gegenüber anderen Hundehaltern auch nicht hinter'm Baum zu halten.
- Die Erziehungsmethoden des Trainers müssen für den Hundehalter zumindest passend und noch besser überzeugend sein. Man muss (ganz bewusst "muss", ein "kann" reicht hier nicht!!!) seine eigene Einstellung zum Tier im Wirken und Agieren des Trainers wiederfinden können.
Das ist zumindest ein Thema, das "beim Kober" unter den Hundehaltern der Umgebung nicht nur für Diskussionsstoff sorgt. Als Frieda noch im Welpenalter war, hörte ich mehrfach, dort wäre vieles an der Gebrauchshundeausbildung orientiert. Leider habe ich mir als Hundeneuling der Meinungen dieser Hundehalter angenommen und bin da erstmal nicht hingegangen. Als die Kober'sche Pension für Frieda als "Hundekindergarten" akut wurde, wurde sehr schnell klar, was man dort für einen tollen Umgang mit den Hunden pflegt. Und das war dann auch der Anlass, künftig auch dort die Hundeschule zu besuchen. Aber so ist das halt mit dem "Buschfunk"...
- Das Umfeld muss stimmen.
In unserer jetzigen Hundeschule können vor und nach der Übungsstunde auf dem vollumzäunten, weitläufigen Grundstück miteinander spielen, rennen, raufen und sich notfalls auch mal anknurren. Im vorherigen Hundesportverein dagegen waren Kontakte der Hunde untereinander zu 100% verpönt und als "ausbildungsschädlich" auch gerügt und nicht toleriert. Wem das Tollen der Hunde wichtig ist, der sollte einen so orientierten Hundesportverein eher meiden und wer die Tollerei der Hunde nicht abkann, sollte sich und seinem Hund eher eine Hundeschule suchen, wo es solche ausgeprägten Spielrunden nicht gibt.
Und dann ist da natürlich auch noch der Trainingsplatz selbst. Ist das Gras gemäht, oder ist man Dank des Morgentaus nach der Trainingsstunde nass bis an die Knie. Oder gibt es vielleicht sogar für schlechtes Wetter eine Trainingshalle?
- Die Trainingszeiten müssen passen...
Ja - wie hätten Sie's gern? Immer sonntags früh 09:00 Uhr auf demTrainingsplatz, mitten im Auenwald. Oder lieber die Auswahl zwischen mittwochs und freitags um 17:00 Uhr und samstags und sonntags um 11:00 Uhr. Liebt man den Sonnntag mit einer riesigen trainierenden Hundemeute oder liebt man eher die kleinen Gruppen in der Woche. Aber bringt man nach der Arbeit noch die Konzentration für den Hund und sich selber auf...?
- Die Auslastung des Hundes während des Trainings muss passen.
Wie wird das gehandhabt? Sitzt der einzelne Hund von den 60 Minuten Training 45 Minuten wartend und angeleint neben seiner Zweibeinerin oder seinem Zweibeiner und tut nur 15 Minuten lang was, wenn er grad mal dran ist? Oder ist er 45 Minuten aktiv und trainiert in den verbleibenden 15 Minuten unangeleint, von anderen Hunden umkreist und vom Zweibeiner paar Meter weg "Platz"?
 
WIE FINDE ICH EINE GUTE HUNDESCHULE?
 
Gute Frage, nächste Frage!
Nein - im Ernst: Buschfunk ist schon mal gut - aber nur, wenn man die Verbreiter der Nachricht auch so gut kennt, dass man weiß, wie sie ticken. Und "ich habe gehört", ist ganz schlecht. Nur "ich war selber dort" ist ein belastbarer Satz...
    Ja, im Ernst. Nur wegen des "Buschfunks" habe ich über ein Jahr lang dem Besuch unserer jetzigen Hundeschule "widerstanden". Schade...
Ansonsten hilft da wirklich nur ausprobieren. Wenn man nicht gerade gleich beim ersten Besuch eine Sammelkarte für 10x Hundeschule erwirbt, ist ein nochmaliger Wechsel der Hundeschule auch kein Problem, wenn einen die ganze Sache doch nicht so ganz zusagen sollte.
Und wichtig - man sollte sich mit anderen Hundehaltern bezüglich der Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Hundeschulen austauschen. Nur so kann man selektieren. Schließlich darf in Deutschland jeder eine Hundeschule betreiben, ohne zwingend über einen einheitlichen Abschluss verfügen zu müssen. Irgendeine Qualifikation haben alle, aber ob die auch wirklich was taugt? Bei mir bleiben da durchaus Zweifel. Es gibt Hundetraainer, die Welpenstunden anbieten, aber selber nie einen Welpen großgezogen haben, weil alle seine eigenen Hunde immer Tierschutzhunde waren...
 
WAS IST MIR AN UNSERER JETZIGEN HUNDESCHULE WICHTIG?
 
Nicht alle Hund können miteinander... Bei den ersten Zusammentreffen konnte Frieda gar nicht so recht mit dem Schäfi-Mix. Inzwischen sind sie richtige Kumpels.
 
- Unsere Hundeschule ist keine "Werbeagentur des Futtermittelhandels". Die Erziehung erfolgt also nicht vordergründig mit Leckerlies, sondern mit ganz viel verbalem Lob.
    Doktrin der Hundeschule Kober / Dietel ist es, dass Lob durch nichts zu ersetzen ist - höchstens durch noch mehr Lob. Und Belohnung ist nur eine untergeordnete Art des Lobes.
- Verbales Lob - ja, anders als anderenorts wird ganz viel gesprochen. Wenn der Hund etwas gut macht, wird er gelobt. Ein Ignorieren des Hundes gibt es nicht.
    Der Ansatz zum Grundgehorsam in unserer Hundeschule ist nicht, den Hund mit einer Vielzahl von Leckerlies zum Gehorsam zu locken, sondern ihn davon zu überzeugen, dass man bei Gehorsam gelobt und belohnt wird (also nicht so eine "idiologische Diversion" wie mit der Zuckertüte beim Schulanfänger). Und es ist nicht verpöhnt, dass der Hund "zugelobt" (zugequatscht) wird.
- Ziel der Ausbildung ist die richtig gute Gebrauchsfähigkeit des Hundes - also Leinenführigkeit, Fuß laufen (mit dem Ziel auch ohne Leine). Sicheres "Platz", auch in Abwesenheit des Hundehalters.
    Beim "Fuß" ist es nicht überlebenswichtig, dass Nasenspitze des Hundes und die Kniescheibe des Zweibeiners tatsächlich eine fiktive Linie bilden. Viel wichtiger ist, dass sich der Hund durchgängig auf seinen Zweibeiner konzentriert und ihm folgt. Beim "Kehrt" ist es wichtig, dass der Hund den Richtungswechsel flott wahrnimmt und entsprechend reagiert und nicht, dass das "Turniersportvorschriften-Leinen-Kuddelmuddel" zur Übergabe der Leine hinter dem Rücken des Zweibeiners unter Mitwirkung von 2 Armen und der Hundeleine vorgabegerecht klappt.
 
 
- Das Training soll immer mit lockerer, durchhängender Leine erfolgen - mit dem Ziel, dass der Hund letztendlich die Trainingsstunden persektivisch auch ganz ohne Leine absolvieren kann. Also Erziehung eines Hundes, der auch ohne Leine draußen sicher geführt werden kann.
    Ich habe Trainingsmethoden kennengelernt, wo zum Erlernen des Fuß-Laufen dem Hund mittels extremer Verkürzung der Leine die Möglichkeit genommen wurde, sich aus der "Fuß-Position" zu entfernen. Ergebnis minimal, eigentlich "null"...
- Wenn ein Hund mal seinen Platz verlässt, aufsteht oder mit einem Artgenossen Kontakt aufnimmt, ist das keine Katastrophe - weil aus Sicht des Trainers nicht die Störung des Trainings eines anderen Hundes dabei das größte Problem ist.
    Ja - auch sowas gibt es. Ein Fehler ist nicht dazu da, dass Hund und Hundehalter daraus lernen können, sndern ein Fehler ist vor allem schlecht für die anderen Hunde, die dadurch bei ihrem fehlerfreien Leben gestört werden. O.k. - an so einer Stelle hört der Spaß auf und es ist Zeit, zu gehen...
 
 
- Ausgeprägte Erziehung zum Grundgehorsam des Hundes. Nicht wie beim Militär, aber auch ohne Wattebällchen.
    "Platz" nur mit Leckerlies kann ganz schnell das Problem generieren, in den Platz zu gehen, die Belohnung zu empfangen und sofort wieder aufzustehen. "Gehorsames Platz" ist auch sowas wie Entspannung für den Hund...
- Die auch mal etwas energischere Art des Trainings führt auch bei Hunden, die mit ihrer Rasse mehr von der Gebrauchshundelinie kommen und eben die sog. "starke Hand" brauchen, zu zeitnah spürbaren Erziehungsfortschritten.
    Nicht alle Hunderassen sind von Haus aus so, dass sie immer nur ihrem Zweibeiner gefallen wollen und dafür auch alles tun. Und die Halter von Hunden, die einer straffen Führung bedürfen, bekommen diese auch beigebracht. Ohne Gewalt - aber mit Nachdruck.
- Nicht nur der Hund wird "erzogen", sondern auch die Fehler des Hundehalters werden benannt. (Das muss man aber auch bereit sein auszuhalten.)
- Gute Sozialisierung durch ausgeprägte spielerische Kontakte der Hunde vor und nach der Ausbildungsstunde.
    Die Tobezeiten vor und nach dem Training sind ja nicht nur Spaß für die Hunde. Vielmehr lernen ja auch die Zweibeiner einzuschätzen, bis wohin ausgelassenes Spiel geht und wo der Ernst beginnt,... Und wie eventuell im E-Fall eingeschritten werden muss.
- Gute zeitliche Flexibilität durch 4 Angebote an verschiedenen Tagen pro Woche.
 
Zu unserer Hundeschule geht es hier:
http://hundeschule-leipzig.eu/hundeschule/
 
 
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©2012

Burkhardt Köhler