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FEHMARN - 2012
 
     
  Mitte Juni war es bei mir – Frieda – und meinen Zweibeinern soweit - der große Urlaub 2012 war „ran“. Und ich möchte Euch vom Urlaub mit meinen beiden Zweibeinern berichten…  
     
 
 
 
Das war es schoneinige Tage vorher zu Hause irgendwie anders, da „lag was in der Luft“...Ich wollte auf gar keinen Fall vergessen werden. Also musste ich intensiven Körperkontakt mit meinen Menschen pflegen und denen ständig hinterher laufen und „auf die Ketten gehen“…
 
     
 
 
 
Mein "Hundeabteil" im Auto meines Zweibeiners - so lässt es sich gut reisen...
 
 
 
  Wie im vorigen Jahr ging es wieder Richtung Norden an’s salzige Wasser – ja, das haben meine Zweibeiner gut ausgesucht. Was mir aber sofort auffiel: Im letzten Jahr war das Wasser immer mal da und mal weg – und wenn es nicht da war, war da so komische schwarze Pampe. Dieses Mal war das Wasser aber immer da und auch viel weniger salzig. Meine Menschen haben irgendwas von Ostsee erzählt – na ja, hat wohl was mit Geografie zu tun, da muss ich wohl nicht so genau auskennen. Und über eine große Brücke musste auch gefahren werden – aber das ist schon wieder diese komische Geografie.  
  Die meiste Zeit der rund 600km langen Fahrt vom Nordwesten Sachsens bis auf die "Sonneninsel" Fehmarn habe ich verschlafen, bei den Pausen bin ich allerdings regelmäßig nass geworden – aus der Wolkendusche. Jedenfalls haben mich meine Zweibeiner richtig entspannt an den Ferienort gebracht – mein ausdrückliches Lob an meine Zweibeinerin und meinen Zweibeiner. Ich hatte „meinen“ Kofferraum komplett für mich und die Menschen hatten ihr „Zeugs“ auf dem Rücksitz. Mein Zweibeiner hat mir ganz heimlich sein Leid bezüglich eines „hohen weiblichen Gepäckanteiles“ geklagt – aber vielleicht hat er ja auch nur mein „weiblich-hündisches Gepäck“ einfach zu dem meiner Zweibeinerin dazu gezählt. (Ein bisschen müssen die Geschlechter ja zusammen halten.)  
     
 
 
 
Unser Quartier war eine Ferienwohnung im Lemkenhafener Mühlenweg. Die Eigentümer der Wohnung haben bei der Ausstattung richtig Nägel mit Köpfen gemacht: Sehr durchdachte, hundegerechte Ausstattung und extra für die Zweibeinerinnen sind auch Geschirrspüler und Waschmaschine vorhanden.
 
     
 
Auf dem Grundsück konnten Hunde wunderbar herumtollen...
 
     
 
 
     
 
 
     
  Das Quartier haben meine Menschen richtig gut ausgewählt – schon deshalb, weil es im Haus direkt neben uns noch einen Hund gab: Eine propere, wuschelig-schwarze Fellnase von rund 35kg, die mir als „Hanni“ aus Bergheim vorgestellt wurde. Ihre Rasse war irgendwas Belgisches, das mit „B“ anfängt, französisch klingt (damit kenne ich mich nicht so aus) und 4x im Jahr zum Friseur muss (a ja: Bouvier des Flandres). Wir haben uns gleich gut verstanden – Hanni war mit ihren 3 Jahren auch jung genug, meiner ausgeprägten Vorliebe nach Lebenslust und Tollerei zu entsprechen.  
  Richtig viele Bilder von mir und Hanni gibt es hier:  
  http://www.bahnbilder.burkhkoe.de/FRIEDA-200-Hanni.htm  
     
 
 
 
Meine Urlaubsfreundin Hanni
 
     
  Beim Raufen mit Hanni war richtig was los... Schließlich waren da 52kg Hund (35kg von Hanni und 17kg von mir) quasi in Extase. Hannis Art zu kämpfen hat mich am Anfang aber schon ziemlich irritiert: Ganz anders als ich das von meinen jagdlichen Freunden Charly und Bahari kenne, suchte Hanni nicht den frontalen Angriff, sondern drängte immer wieder mit der Breitseite ihres Körpers. Nun gut, Hanni war der erste Hütehund, mit dem ich körperlichen Kontakt hatte - und Hütehunde kämpfen offenbar so. Ich kann mir schon vorstellen, dass so ein Brocken wie die Hanni auf diese Weise ein "fehlgeleitetes" Schaf wieder auf die richtige Richtung einschwören kann. Aber ich hatte den Vorteil, viel schneller und beweglicher als Hanni zu sein. Dadurch konnte ich sie auch immer wieder auf meine Art von vorn stellen...  
     
  Was mir gleich aufgefallen war: Es gab auf der Insel Fehmarn ganz viele Hunde, die mit ihren Zweibeinern dort Erholung von den Lasten des Alltages suchten – und es gab genug anderes Getier, dem Hunde ab und an mal nachjagen konnten: Schafe, Wildkaninchen und natürlich Enten, Möwen und „sonstiges Gevögel“. Genug für alle Hunde. Quasi wie im alten Rom: „Spiele für alle“…  
     
 
 
 
Ich hasse Möwen... Diese Dinger sind mir schon am Urlaubsanfang äußerst negativ aufgefallen. Warum müssen die überhaupt ständig so herum lärmen und warum liegt deren Dreck überall herum. Es sieht fast so aus, als hätten die keine „personengebundene Zweibeiner“. Aber bei dem Benehmen ist das wohl nicht verwunderlich…
 
     
 
 
 
Die Menschen, die „des Nordens kundig sind“, werden wissen, wo ich hier mit meinen Zweibeinern bin… Der rechte weiße, auf dem Wasser schwimmende Kasten ist was ganz Besonderes: Da kommen jede Menge Leute mit ihrem Auto (und am besten auch noch mit einem Hänger) hin, die noch weiter im Norden „hinter’m Wasser“ wohnen. Um dort nach Puttgarden zu kommen, stellen die ihr Auto extra auf ein Schiff. Dann holen die da aus dem schwimmenden Haus Flaschen oder Büchsen in riesiger Zahl mit Zeugs drin, wo die Menschen anfangen, dummes Zeugs zu reden und nicht mehr Auto fahren dürfen.
 
     
  Als ich das erste Mal am Strand war, bin ich schon etwas erschrocken: da sind solche „rollenden Buckel“ auf dem Wasser, die an den Strand kommen und sich dort mit „Schaum überschlagen“. Irgendwas haben meine Zweibeiner von „Wellen“ gefaselt, erschrocken bin ich aber trotzdem – und erst mal zurück gesprungen.  
     
 
 
     
 
 
     
  Und habe ich Oscar kennen gelernt – nein, nicht den „roten Oscar aus Saarbrücken“ – sondern Oscar aus Lemkenhafen. Oscar war ein 15 Monate alter Mischlingsfellnasenrüde, dessen Fellzeichnung fast genauso aussah wie meine – nur eben mit längerem Fell und zottiger. Und er war auch ein Stück kleiner als ich. Wir durften auf’m Deich beide von der Leine und Oscar hat als Einheimischer mich unverzüglich in die Kunst des Entenjagens eingewiesen… Und rumtollen konnte man mit Oscar auch richtig gut. Und der kannte die richtig guten Stellen am und im Wasser…  
     
 
 
     
 
 
     
 
 
 
Ich habe schon gestaunt, dass Oscar mit seinen kurzen Beinen so schnell sein kann. Alle Wetter – aber eigentlich hätte ich viel schneller sein können – aber ich wollte Oscar einfach den Vortritt lassen…
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 
     
  Zum Schluss waren wir beide pitschemadennass und - dreckig wie die Schw… Jedenfalls musste ich im Quartier mit meinem Zweibeiner dann gleich in dieses gläserne Ding im Bad und dann gab es diesen intensiven Regen aus der Brause und dieses Zeugs aus der Flasche, das auf’s Fell geschmiert wird und das man anschließend wieder abgespült bekommt. Ich hasse das!  
     
 
 
 
Urlaub kann also ganz schön anstrengend sein - ich bin dann gleich eingeschlafen und habe davon geträumt, als Rüde auf Fehmarn zu leben. Das ist sicher sehr, sehr angenehm - ständig gibt es frische Urlaubshundemädchen zum Rumtollen und sicher auch zum Vernaschen…
 
     
  Im Norden der Insel gibt es ein Denkmal von einem Schiffsunglück – ist ist schon ganz lange her (war schon 1932 – da war selbst der Vater von meinem Zweibeiner noch „Quark im Schaufenster“). Und dort ist ein sehr schöner Strand – so richtig gemacht für Hunde: ein breiter Heidegrasstreifen mit Büschen und dann am Wasser der eigentliche Sand (als Naturstrand aber nicht ganz steinfrei).  
  Ach ja – Thema „Strand“: Auf Fehmarn gibt es keine eigentlichen Hundestrände. Nur einige wenige Strandabschnitte – u.a. der bekannte „Südstrand“ bei Burg – sind für Hunde richtig gesperrt. Vor allem an den Naturstränden dürfen Hunde überall hin und dürfen dorthin auch ihre Zweibeiner mitbringen. An einigen Stellen auf der Insel gibt es die Behälter, aus denen die bekannten Tütchen entnommen werden können, mittels derer die Zweibeiner ihren Hunden „die aus dem Körper abgegebenen Reststoffe nachräumen können“.  
  Aber es gibt eindeutig zu wenige Abfallbehälter, wo die Zweibeiner die aufgesammelten „Ausscheidungsprodukte“ ihrer Vierbeiner auch entsorgen können. Meine Menschen taten mir manchmal schon ein bisschen leid, wie lange sie die braunen Tütchen herumtragen mussten, ehe sich eine Entsorgungsmöglichkeit fand. Ich denke, dass nicht alle Zweibeiner so viel Geduld aufbringen – dass ich damit wohl nicht Unrecht habe, dafür spricht aus „Outfit“ vieler Grasränder…  
     
 
 
     
  An einem Tag hatte ich es gegenüber meinen Zweibeinern wohl ein ganz klein wenig übertrieben. Immer wieder habe ich so getan, als wären meine Ohren verstopft und an der Leine habe ich hin und wieder wohl auch ein ganz klein wenig zu heftig gezupft… Meine Menschen meinten, dass unverzüglich wieder etwas für meine Erziehung getan werden müsse – es fielen solche Worte wie „Hundetrainereinzelstunden“ (es wurden sogar in einem Tierfachgeschäft die Rufnummern von ortsansässigen Hundetrainern erfragt – und das im Urlaub!). Und es wurde zum nächsten Baumarkt gefahren und dort eine „scheppernde Wurfkette“ gekauft, die mir auch bei völlig verstopften Ohren den Wunsch nach Kommunikation seitens meiner Zweibeiner übermitteln sollte. Ich nahm mir vor, mir erst einmal ein bisschen Mühe zu geben, um das Schlimmste abzuwenden… Und die Kette wurde auch gleich ausprobiert – erfolgreich, wie meine Menschen meinten. Meine Ohren waren jedenfalls auf einmal offenbar nicht mehr so sehr verstopft.  
  So ein mit Wucht von einem erzürnten Zweibeiner neben einen armen erholungsuchenden Hund auf den Boden geschleudertes 6-gliedriges Kettenstück ist natürlich schon der hündischen Entspannung im stärksten Maße abträglich – aber was soll man da schon dagegen tun? Ich habe mich erst einmal entschlossen, etwas mehr auf Rufen und Gesten meiner Zweibeiner zu achten – nein, „fliegende Kette“ wollte ich nicht.  
  Nachmittags durfte ich dann wieder ohne Leine auf’m Deich – schließlich gibt es auf Fehmarn nicht die behördliche Auflage, dass Hunde ihre Zweibeiner an der Leine zu führen haben… Na ja – der Spaziergang hatte ein klein wenig was von Entenjagd (wieso auch nicht, ich bin ja schließlich ein Jagdhund und nicht dazu da, nur quietschende Gummienten herumzutragen) – aber keine Bange, alle Enten und alles sonstige Federgetier konnten sich vor mir ohne Schaden zu nehmen wegfliegend in Sicherheit bringen.  
     
 
 
     
  Ins Wasser durfte ich dann allerdings nur noch mit der Schleppleine. Aber auch damit konnte man als Hund flott unterwegs sein:  
     
 
 
     
 
 
     
  Auf den Deich zwischen Lemkenhafen und Orth konnte ich nur in den Früh- und Abendstunden. Tagsüber wimmelte es dort von Kite-Surfern, die sich von ihren bunten, laut knatternde Geräusche verbreitenden Lenkdrachen auf solchen bunten Brettern ziemlich flott über’s Wasser ziehen ließen. Und weil das offenbar in ihrem tiefsten Innersten absolute Weicheier waren, die mit ihrem Gehabe nur die zahlreich anwesenden Hunde und ihre Zweibeiner (vor allem die weiblichen und o.k. – auch einige Zweibeinerinnen ohne Hund, teilweise aber mit eigenem Nachwuchs) beeindrucken wollten, krochen die vorher in solche komischen, hautengen schwarzen Ganzkörperkondome. Überhaupt Kite-Surfen: echt komische Idee – offenbar haben diese Zweibeiner keinen Hund und deshalb zu viel Zeit…  
     
 
 
     
  Für den nächsten Tag nahm ich mir dann doch vor, mal zu zeigen, was ich in Wirklichkeit für ein toller Hund bin. Kein Zupfen an der Leine und ordentlich „Fuß“ gehen, regelmäßig zum Zweibeiner schauen…  
  Ja – habe ich gemacht. Und ich kann’s empfehlen: Ich wurde über alle Maßen von meinen Zweibeinern gelobt, vor allem, als ich zum ersten Mal über gefühlte 100km (na gut, vielleicht hat mein Zweibeiner ja recht, wenn er behauptet, dass es nur echte 100m waren) ohne Leine richtig gut „Fuß“ neben meinem Zweibeiner gelaufen bin. Aber immerhin passierte das ja unter intensivster Ablenkung durch allerlei jagdbares Getrier, dem ich - ich der Jagdhund Frieda - für diese Demonstration meines Könnens völlig entsagt habe. Meine Menschen waren mit mir zufrieden und die Welt war offenbar wieder in Ordnung…  
  Rumtollen am Wasser gab’s natürlich auch.  
     
 
 
     
 
 
     
 
 
 
Was doch so eine Wurfkette alles bewirken kann – jetzt sind meine Ohren wieder sauber…
 
     
 
 
 
Schaut mal Leute, ich kann schon „Sitz“ machen…
 
     
  Und da meine Zweibeiner mit mir wieder vollumfänglich zufrieden waren, konnte ich ihr Verständnis für mich mit einem besonderen „Leckerlie“ belohnen. In Katharienhof hielt ich mich bei Auswahl und Verzehr desselben allerdings bewusst ganz dezent im Hintergrund und schlief in dieser Zeit eine Runde im Auto…  
     
 
 
 
Dem Bericht meiner Zweibeiner entsprechend handelt es sich hierbei um ein Stück der sog. „Friesentorte“. Zwischen dem Tortenboden und der hauchdünnen Sahneschicht sei Pflaumenmus gewesen…
 
     
  Tags darauf wurde dann tatsächlich eine auf der Insel ansässige Hundetrainerin angerufen und schon für den Folgetag ein Termin für’s Einzeltraining vereinbart. Hauptschwerpunkt Rückruf. Und für den Termin nahmen die Zweibeiner sogar in Kauf, früh zeitig aufstehen zu müssen. Ich hätte halt tatsächlich meine Ohren nicht so vernachlässigen sollen – und ja, ja, ich geb’s ja zu, dass die Ohren 2 Tage nach dem Urknall schon wieder ein ganz klein wenig schmutzig gewesen sein müssen…  
  An diesem Tag habe ich auch zum ersten Mal einen richtigen Hafen gesehen, mit bunten Schiffen, auf denen Zweibeiner zum Angeln auf’s Meer fahren können (Hanni hat mir berichtet, dass ihr Zweibeiner so etwas auch gerne macht). Die Schiffe waren mir schon etwas suspekt – sicherheitshalber habe ich die Dinger zuerst mal gehörig verbellt. Das Schlimmste im Hafen waren aber diese wirklich riesigen Möwen, die im Hafen „in der Nähe dieser Schiffe herumlungerten“ – die waren da einfach so penetrant präsent und ließen sich auch durch Bellen nicht vertreiben. Unmögliche Viecher, also wirklich…!  
  Dann kam der Tag mit dem Einzeltraining. Ich war gespannt, was da kommen sollte. Die Trainerin war eine Frau Stoelk, der man es sofort ansehen konnte, dass sie schon einige viele Jahre Erfahrung mit Hunden hat. Und was soll ich sagen – es war richtig geil... Meine Befürchtungen, ich könnte aus Unwissenheit meiner Zweibeiner an einen ausgemachten „Retrieverbändiger“ geraten, waren unbegründet. Die kannte sich offenbar auch mit richtigen Hunden aus – und sympathisch (aus Hundesicht, wohl auch aus Menschensicht) war sie auch. Ja – ihre Leckerlies haben auch geschmeckt. Aber sie war kein Verfechter der gleichberechtigten Mensch-Hund-Partnerschaft mit antiautoritärer Hundeerziehung: Von nun an soll ich ganz freiwillig neben meinen Zweibeinern „Sitz“ machen, ohne dass die was sagen und nur, weil es mir Spaß macht. Und meine Zweibeiner sollen noch mehr das Alphatier raushängen lassen, weniger reden und dafür bei Bedarf an der Leine zupfen – genau so, wie ich das bisher ganz gerne mal gemacht habe. Ich habe aus Menschenerzählungen gehört, dass das was mit Strenge und Konsequenz zu tun hat. Genau solche Dinge soll es früher, als meine Zweibeiner noch zur Schule gegangen sind, auch im normalen Menschenalltag gegeben haben. Damals galt offenbar: „Wer herrschen will, muss erst einmal gehorchen lernen.“  
  Aber eigentlich ging es ja um meine „eingeschränkte Beachtung von Rückrufkommandos“: Nach mir wird nun künftig nicht mehr gerufen, sondern gepfiffen. Na von mir aus – wenn sich die Menschen was Positives davon versprechen. Schaun mer mal…  
  Und dann hat die Trainerin die Stunde ausgewertet – und das ging mir runter wie Schnittkäsewürfel mit Leberwurst: Sie sagte nämlich, dass ich ein ganz toller, lernwilliger Hund wäre. Und dass meine Zweibeiner noch viel Freude an mir haben könnten. Na sag‘ ich doch – ich bin der tollste Hund der Warschauer Vertragsstaaten! Und ich liebe meine beiden Zweibeiner…  
  Am Nachmittag haben meine Menschen dann gleich Nägel mit Köpfen gemacht und zusammen mit mir das Gelernte ausprobiert. Und die haben sich gar nicht so dämlich angestellt – offenbar machen die manchmal auch etwas, was sie von anderen Leuten gesagt bekommen, die sich mit Hunden auskennen und verlangen das nicht bloß von mir.  
     
  Übrigens kam dabei eine von der Trainerin ganz speziell empfohlene Schleppleine zum Einsatz: Die Leine selbst ist nur rund 5m lang und das „Menschenende“ hat keine Handschlaufe, sondern ebenso wie das „Hundeende“ einen Karabinerhaken. Und dieses Menschenende kommt um den Bauch des Zweibeiners (Seil durch den Karabiner und Karabiner an einer Gürtelschlaufe der Hose einhaken, damit die „Menschenbauchschlinge“ beim locker werden nicht runter fallen kann). Genau eine solche Leine wurde von meinem Zweibeiner nach der Trainingseinheit unverzüglich mit höchstem handwerklichen Einsatz aus „Baumarktkomponenten“ aus dem Burger Baumarkt selbst hergestellt und sofort nach Fertigstellung zum Einsatz gebracht.  
     
 
 
 
Viel Wind auf‘m Deich: da fliegt einem ja glatt das Ohr weg… (der Nachmittag, nachdem ich mit meinen Zweibeinern zur „Weiterbildung“ war).. Ein wenig sieht man die Fehmarn’sche Super-Spezial-Schleppleine.
 
     
 
 
 
Kite-Surfer und knatternde Drachen am Himmel
 
     
  Am Wasser waren auch eine ganze Menge Schwäne. Meine Zweibeiner haben mir erklärt, dass ich mich mit denen besser nicht anlegen sollte. Das seien große Viecher, die kräftig austeilen können. Ich habe meinen Menschen geglaubt und auf eine körperbetonte Konfrontation mit den gefiederten Tieren verzichtet. (Ich könnte natürlich hier und jetzt natürlich auch behaupten, dass ich keine Lust auf die vielen Federn hatte…)  
  Direkt an der großen Brücke fand sich ein wundervoller Naturstrand – menschenleer und der absolut richtige Platz für Hunde zum Spazieren gehen und für Tobespiele.  
     
 
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 
     
  Auch in der FeWo hatte ich meinen Spaß…  
     
 
 
     
  ... aber draußen herum zu tollen macht natürlich noch viel mehr Spaß. An diesem Tag war ich über 4 Stunden mit meinen Zweibeinern auf dem nordwestlichen Teil der Insel unterwegs (Westernmarkelsdorf).  
     
 
 
     
 
 
     
  Die folgenden 3 Bilder sind mit der Kamera meines Zweibeiners als unmittelbar aneinander folgende Fotos mit „Dauerfeuer“ geschossen worden. Ihr seht, dass ich nach ca. 1 Woche Ostsee überhaupt keine Angst mehr vor den Wellen hatte – na ja, vielleicht noch ein klein wenig Respekt…  
     
 
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 
 
Oh nein - schon wieder die nächste Welle... Nein - nicht schon wieder!
 
     
 
 
 
lecker Braten...
 
     
 
 
     
 
 
 
genug gewühlt...
 
     
  Ja - und dann kam richtiges "Schietwetter". So musste ich meinen Besuch beim Agility-Turnier zum "Tag des Hundes" in Kellenhusen schlichtweg wegen "Nässeeinwirkung auf die mich begleitenden Zweibeiner" abbrechen. Und auch der geplante Busuch eines Jack-Russel-Rennens in Burg musste ausfallen.  
  Die Ferienwohnung wurde zum vorzugsweisen Aufenthaltsort. Ich geb's ja zu, es war nicht einfach für meine Zweibeiner, mich ständig zu beschäftigen, wo ich die stundenlange Bewegung an der frischen Luft doch so schön finde.  
     
 
 
     
 
 
     
  Dann kamen 3 Tage richtiger Sturm, an 2 Tagen gepaart mit Dauerregen. Es gab Verkehrsbeschränkungen für große Lastwagen und Autos mit Wohnwagen, die die Fehmarnsund-Brücke wegen des Sturmes nicht mehr befahren durften. Ich begann mir große Sorgen zu machen, dass das auf der Insel vorhandene Hundefutter knapp werden könnte, wenn der Nachschub vom Festland nicht schnellstens wieder in Gang kommen würde und wir armen Hunde vielleicht im Urlaub hätten Hunger leiden müssen.  
     
 
 
 
Ich in großer Sorge - der Nachschub an Hundenahrung zur Versorgung der Hunde auf der Insel Fehmarn drohte wegen mehrtägigem Sturm unterbrochen zu werden.
 
     
  Zum Glück war aber nach 3 Tagen ein längerer Aufenthalt im Freien wieder möglich und auch der Nachschub an Hundefutter wieder gesichert. Mit meinen Zweibeinern ging es zur Küste östlich vom Südstrand. Damit habe ich mit meinen Menschen mit Ausnahme der Nordost-Küste fast die gesamte Inselküste "abgeschritten". Die Nordwestküste hat mir aus Fellnasensicht besonders gefallen - nein, nicht wegen der dort anzutreffenden splitterfasernackten Zweibeiner...  
  Die beiden folgenden Bilder sind an der Südost-Küste entstanden:  
     
 
 
     
 
 
  Ja liebe Besucher meiner HP, mit den 2 Fotos (je eines von der Zweibeinerin und vom Zweibeiner) ist mal wieder bewiesen, was ich für ein attraktiver Hund bin. Als die Fotos entstanden, war leider kein Fotoprofi einer Hundemodelagentur anwesend...  
     
  3 Tage vor unserer Rückreise aus dem kalten Norden war da noch ein ganz besonderer Tag: Meine Zweibeinerin hatte Geburtstag. Es war ein ganz runder Geburtstag. Der wievielte? Darüber reden weibliche Wesen nicht - Zweibeiner nicht und hündische Vierbeiner auch nicht.  
  Gleich früh, nachdem ich meine Zweibeinerin geweckt habe und noch bevor ich mich mit dem Zweibeiner auf unsere Morgenrunde begeben habe (Pullern, K... und Bäcker), gab es die Geschenke. Ich hatte meinen Zweibeiner beauftragt, was Passendes für mich zu besorgen. Ich habe gehofft, dass er einen guten, für Hundehaare besonders geeigneten Staubsauger besorgen würde, weil sich die Zweibeinerin wohl darüber besonders gefreut hätte. Aber nein - ich hätte es ahnen müssen: er hat eine Hörbuch-CD mit Hundeerziehungsgeschichten ausgesucht. Da ist er mir ganz schön in den Hunderücken gefallen... Vielleicht ist es nun an mir, die Wirkungen seiner abartigen männlichen Zweibeinerideen ausbaden zu müssen.  
  Und das Geschenk vom Zweibeiner selbst enthielt u.a. auch "Hündisches". Karten für den Martin Rütter am 05.12.2012 in Leipzig. Das klingt auch schon wieder nach Erschwernissen für mich - der Rütter ist doch schließlich der schlimme Finger, der im Fernsehen Fellnasen mit Wasserflaschen vollspritzt und mit scheppernden Metallteilen nach rechtschaffenden Hunden wirft, nur weil deren Ohren manchmal ein klein wenig verstopft sind. Mir schwant Schlimmes, was da ab dem 06.12.2012 auf mich zukommen wird...  
  Wir (ich und mein Zweibeiner) hatten unserer Zweibeinerin einen richtig tollen Tag gemacht - u.a. am Strand in Fehmarnsund.  
 
 
 
 
 
 
 
Meine Zweibeinerin war an dem Tag ganz sehr beschäftigt. Laufend musste sie an ihrem Handy rumfummeln.Welchen Grund mag es wohl geben, dass man an seinem Geburtstag so viel telefonieren und SMS-en und überhaupt am Handy rumspielen muss?
 
 
Abends durfte ich dann mit meinen Zweibeinern mit in die Gaststätte. Ich habe mir große Mühe gegeben, nicht negativ aufzufallen. Jedenfalls waren meine Menschen vom Essen und von mir begeistert...
 
     
  Wenn ich den Urlaub so Revue passieren lasse, waren meine Zweibeiner gar nicht umfassend auf den Urlaub vorzubereitet. Sie mussten zwar nicht - wie viele andere Zweibeiner, die die Einkaufstempel in Burg und Heiligenhafen geradezu belagern mussten, um nachträglich dem Wetter angepasste Menschenkleidung zu erwerben - Regenjacken und etwas wärmere Sachen nachkaufen, aber waren aus meiner Sicht schon etwas zu ausgeprägt mit immer der gleichen Schietwetter-Oberbekleidung unterwegs. Ihr seht, sie waren damit zwar ausreichend, aber eben nicht gut auf den Aufenthalt auf der Sonneninsel Deutschlands vorbereitet. Dagegen sah ich in ihren Koffern viel nutzlose Sommerbekleidung... Dabei waren die Zwei in der Vergangenheit schon 2x auf Fehmarn. Hätten die das nicht wissen müssen oder haben die ganz einfach das falsche Wetter bestellt. Na ja, irgendwas werden sie wohl falsch gemacht haben.  
     
 
 
     
 
 
 
bevor es nach hause geht noch mal schnell Meer gucken....
 
     
  Trotzdem hat mir der Urlaub großen Spaß gemacht. Ich hatte beide Zweibeiner 2 Wochen lang rund um die Uhr für mich. Und genug andere Hunde zum Herumtollen haben sie auch auf die Insel bestellt - so soll das sein!  
  Zu guter Letzt haben meine Menschen mich richtig professionell wieder nach Hause gebracht. Und bin vor allem immer wieder erstaunt, wie flott meine Zweibeinerin da unterwegs sein kann.  
     
 
 
 
Es wird Zeit für die Rückfahrt: Guter Hund, feiner Hund!... Streicheleinheiten für mich von meinem Zweibeiner vor den 600km Autobahnfahrt...
 
     
  Ihr seht also, Urlaub ist was Feines und zusammen mit meinen Zweibeinern ist Urlaub was „hundehypergalaktisch Feines“. Ich glaube im nächsten Sommer nehme ich meine Menschen wieder mit in den Urlaub – und dann kann es durchaus auch wieder an die Ost- oder Nordsee gehen…  
  Bis dahin werde ich mich intensiv bemühen, richtig gut das Laufen am Fahrrad zu lernen. Da kann Urlaub dann vielleicht noch mehr Spaß machen. Mein Zweibeiner sollte sich jedenfalls schon mal langsam drum kümmern, dass der PKW-Anhänger für den Fahrradtransport hergerichtet und endlich für 100km/h zugelassen wird. Wenn ich ihn nicht grad für mich in Beschlag hatte, hat er im Urlaub ja eigentlich Zeit gehabt, schon mal eine entsprechende Lösung für den Hänger zu erarbeiten...  
     


©2011 Burkhardt Köhler