MARKRANSTÄDTER EISENBAHN-PAGE | |||||
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LAZ1072 IN 1:120 |
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WIR BAUEN
UM |
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BASIS
Bghw / BDghws (Reko-4-Achser) |
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Seit 2009 gibt es vom „Tillig-Ableger“ Modellbahnmanufaktur Sebnitz (MMS) die Bghw-Familie als komplette Neukonstruktion – nunmehr mit vorbildgerechter Wagenkastenbreite. Zwar befriedigen die Wagen mich nicht so ganz, aber die neuen Modelle sind mit den noch immer im Tillig-Stammhaus vertriebenen Uraltmodellen nicht zu vergleichen. Neben der mitschwenkenden Pufferbohle war der deutlich zu breite Wagenkasten bisher DER Grund, sie nicht gemeinsam mit den C4i-30, die eine vorbildgerechte Breite haben, einsetzen zu können. | ||
Ich warne hier ausdrücklich vor einer „Geiz-ist-geil“-Mentalität und damit der Nutzung der allen BTTB-/Tillig-Bghw als Spender für die Umbauten. So ein zu breiter Bghw sieht „Kopf an Kopf“ mit einem C4i-30 einfach nur abstoßend aus. Problematisch ist allerdings, dass es die neuen Bghw derzeit von MMS nur als Set (2x Bghw, 1x BDghws) gibt. | ||
Allgemeines zum Zerlegen des MMS-Bghw: | ||
Der Wagenkasten lässt sich ganz einfach entfernen - einfach Gehäuse aufspreizen und vom Fahrgestell abziehen - genau wie zu alten BTTB-Zeiten! | ||
Zum Entfernen der Fenstereinsätze zuerst Gummiwülste abziehen - sie halten auch die Fenstereinsätze der Stirnseiten ... | ||
Das Dach ist mit 6 Nasen in den Wagenkasten eingerastet - es lässt sich von innen nach oben mit sanfter Gewalt herausdrücken... (sehr lackierfreundlich) | ||
Das Entfernen der Fenstereinsätze gestaltet sich schon etwas schwieriger - die Einsätze sind je Seite mit 10 !!! Klebepunkten geklebt. Mit einem Skalpell o.ä. lassen sie aber mit Gefühl die Klebestellen lösen... (der Kleber ist recht elastisch!) | ||
Die Fenstereinsätze der Seitenwände sollten, da sie für die Fixierung des Wagenkastens auf dem Fahrgestell und es Daches auf dem Wagenkasten zuständig sind, unbedingt als EIN Fensterband erhalten bleiben! Die Einsätze für zu verschließende Fenster also nicht durch Zerteilen des Fensterbandes entfernen, sondern die eigentlichen Fensternachbildungen abfeilen! | ||
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Spenderwagen
vom Typ Bghw (hier in Schwarzenberg) |
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In die zu verschließenden Fensteröffnungen des Wagenkastens habe ich eine stabile Plastfolie (die schon mehrfach angesprochene Folie aus Bewerbungsmappen) in die Fensterausschnitte eingepasst, mit lösungsmittelfreiem Kraftkleber verklebt und von außen in mehreren Durchgängen verspachtelt und verschliffen. Das ist keine Arbeit zum Verlieben, aber was sein muss, … | ||
Das Plastmaterial der Wagenkästen wicht offenbar von dem sonst in Sebnitz verwendeten ab - es gab allerhand Probleme mit der Spachtel, der Spachtel wollte nicht wirklich mit der Plaste abbinden. Ich habe alle möglichen Spachtelmaterialien probiert - überzeugt hat mich keines der mir bekannten Verfahren... | ||
Wenden wir uns jetzt dem Umbau zu - und beginnen mit dem Vorratswagen. | ||
1. Funktionswagen "V" (Vorratswagen) | ||
Wie schon bei den C4i-Modellen beginnen wir auch hier mit dem einfachsten Umbau – dem Vorratswagen „V“. Bezüglich des Wagenkastens handelt es sich um einen unveränderten BDghws-Wagenkasten (Halbgepäckwagen). | ||
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Modell des BDghws, wie er seit dem
Frühsommer 2009 als Set zusammen mit 2 Bghw von der Modellbahnmanufaktur
Sebnitz (MMS) angeboten wird. |
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Die notwendigen Arbeiten beschränken
sich auf das Verschließen eines Fensters neben der seitlichen Laderaumtür
und die (weiße) Abdeckung des festen Teiles der Fenster mit Ausnahme
der jeweils an die Türen anschließenden Fenster und die Änderung
der Beschriftung. Über dem ehemaligen Sitzbereich sind 3 Flettner-Lüfter
anzubringen. Zur Zurüstung: Der Funktionswagen „V“ besitzt eine eigene Lichtmaschine mit Winkeltrieb (nicht verwechseln mit der Gleichstrom-Lima mit Kardanantrieb!). Eine entsprechende Lima liegt dem Set als Zurüstteil bei. |
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Der „V“
bildet im Laz1072 mit dem Küchenwagen ein „Pärchen“
– er ist so einzureihen, dass er mit der HBrS (Handbremsseite, das
ist die von der Toilette abgewandte Wagenseite) an die HbrS des Küchenwagens
(das ist die Seite mit der zugesetzten Tür!) gekuppelt wird. |
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Der Vorratswagen in 1:120... Das
im Text erwähnte verschlossene Fenster befindet sich auf der anderen
Wagenseite... |
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der Funktionswagen
"V" (Vorratswagen) in 1:120 |
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Damit wäre der erste Bghw-Umbau geschafft. Auch der nun folgende Bettenwagen ist "leichte Kost"... | ||
2. Bettenwagen
Bghw |
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Für den Umbau eines Bettenwagens
benötigen wir das Modell eines Bghw-Sitzwagens. Des Weiteren werden benötigt: Heizkesselkamin Material zum Zusetzen der Fenster Mehrfachdüsengitter der V180 (BTTB), alternativ Ätzteil für Zuluftgitter bzw. Decal Kleinmaterial zur Anpassung der Inneneinrichtung |
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Bghw von MMS |
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Zu beachten ist, dass im Rahmen der Zurüstung keine Lichtmaschine angebaut wird – die Bghw-K-Zug-Stammfahrzeuge hatten allesamt keine Lichtmaschine. | ||
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Die jeweils ersten Fenster neben den Türen sind mit Ausnahme des Toilettenfensters zu verschließen, zuvor ist der recht dicke „Fenstergummi“ rund um das betreffende Fenster abzuschaben und zu verschleifen. Hier ist mit Vorsicht vorzugehen, um u.a. die Regenrinne am Dach nicht zu beschädigen. In die zu verschließenden Fensteröffnungen des Wagenkastens habe ich eine stabile Plastfolie (die schon mehrfach angesprochene Folie aus Bewerbungsmappen) in die Fensterausschnitte eingepasst, mit lösungsmittelfreiem Kraftkleber verklebt und von außen in mehreren Durchgängen verspachtelt und verschliffen. Das ist keine Arbeit zum Verlieben, aber was sein muss, … | ||
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Im Bereich des linken verschlossenen
Fensters am Handbremsende befindet sich beim Vorbild ein Luftansauggitter
für die Zuluft des Heizkessels. Dieses Gitter ist nur schwer anzubringen
- der Kleinserienhersteller „TT-Club“ aus Berlin hat bei seinen
Bghw-R4mod-Modellen anstelle des Fensters ein Mehrfachdüsengitterfenster
aus einem V180-Gehäuse eingesetzt. Ob dies ein vertretbarer Kompromiss
ist, muss letztendlich jeder Modellbauer selbst entscheiden, aber es ist
sicher eine bedenkenswerte, recht aufwandsarme Variante. Für eine wirklich vorbildgerechte Lösung würde ein (gefräster) Fenstereinsatz benötigt, der zur Aufnahme eines geätzten Lüftungsgitters dreidimensional bearbeitet werden müsste… |
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Eine 3. Variante ist die Nachbildung des Gitters mittels Decal... | ||
Auf dem Dach sind die Flettner-Lüfter
und der Heizkesselkamin anzubringen. Wer es ganz besonders gut machen will, kann noch die Haken für die Anbringung der Rot-Kreuz-Plane auf dem Dach nachbilden. Aufgrund des Umbauumfangs am Wagenkasten kommt man um eine Volllackierung des Wagenkastens nicht herum. |
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In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die K-Zug-Stammfahrzeuge bis zur Abstellung der K-Züge die schon aus der Epoche-III bekannte Farbgebung „Wagenkasten dunkelgrün, graues Dach“ behielten. Mir ist kein Stammfahrzeug bekannt, dass die „neumodische“ Lackierung mit dem helleren Grün und rehbraunem Dach erhielt. | ||
Tipp: Wagenkasten so abkleben, dass die Langträgerbeschriftungen erhalten bleiben. So spart man sich die Neubeschriftung der Langträger. | ||
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Bghw-Bettenwagen: Krankenraum |
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Beim C4i-30 musste man es wegen dessen kleinformatigen Fenstern mit der Anpassung der Inneneinrichtung nicht so genau nehmen. Wegen der doch erheblich größeren Fenster am Bghw muss man da etwas mehr Aufwand betreiben. Ich habe an jeder 2. Sitzbank die Rückenlehnen komplett entfernt, mit stabiler Folie 2 Ebenen mit Tragen nachgebildet, Kohlebunker und Kesselraum „modelliert“ und die Inneneinrichtung farblich angepasst („Tragen und Tragengestelle“ in hellgrau / Innenwände in dem Bghw-typischen hellgrün). | ||
Es gibt natürlich auch hier die Möglichkeit, die Fenster mittels anzubringender Halbgardinen weniger „einsichtig“ zu machen. Wer mehr tun will, kann die Halterungen für die Tragen und die Tragen selbst durchaus mittels Ätzteilen vorbildgetreu gestalten. | ||
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Bettenwagen auf der Basis des Bghw,
wie er bis zur 1988 beginnenden großen Umstationierung ausschließlich
in den Zügen K11 bis K-14 im Einsatz war. |
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Der Aufwand für den Umbau des Maschinenwagens ist gegenüber den bisher beschriebenen Umbauten deutlich höher, wird aber noch vom Küchenwagen getoppt… | ||
3. Maschinenwagen | ||
Im Jahr 1977 waren die Maschinen- und Küchenwagen der 1. Generation bereits in allen K-Kug-Stammeinheiten abgelöst und die nachträglich (1977) in Dienst gestellten K-11 bis K-14 hatten alles Wagen auf Basis des Bghw / BDghws. | ||
Für den Umbau benötigen
wir: einen Halbgepäckwagen BDghws Flettner-Lüfter Heizkesselkamin Material zum Zusetzen der Fenster Material zum Nachbilden der 2 Dieseltanks 3x Mehrfachdüsengitter der V180 (BTTB), alternativ 2x Mehrfachdüsengitter der V180 und 1x Ätzteil für Zuluftgitter bzw. analog zum Bettenwagen Decals anstelle der erhabenen Gitter. Kleinmaterial zur Anpassung der Inneneinrichtung und zur Nachbildung der Schalldämpfer |
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Maschinenwagen des K-14
- 2009 in Salzwedel. |
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Der BDghws ist zu
zerlegen. Aus dem Wagenkasten sind alle Fenster auszubauen. An den lt. Wagenskizze zuzusetzenden Fenstern sind die Rahmennachbildungen zu entfernen (abschaben, verschleifen). Ebenfalls zu entfernen ist die Nachbildung der Gepäckraumtür auf der Wagenseite, auf der sich die Toilette befindet. Die kleinen Fenster der Gepäckraumtür sind zu verschließen. In die Fensterausschnitte neben der verbleibenden Gepäckraumtür werden die Mehrfachdüsengitter-Fenstereinsätze der V180 eingebaut. Für das wegen des Heizkessels zu verschließende Fenster gilt bezüglich des Lüftungsgitters das schon beim Thema „Bettenwagen auf Basis Bghw“ Gesagte. |
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Für die Nachbildung der Lüftungsgitter im Dachbereich oberhalb der verbleibenden Laderaumtür gibt es die Möglichkeit, entsprechende Ätzteile zu verwenden, oder mit entsprechend bedruckter Folie (Overhead-Folie!) zu arbeiten. | ||
Das Dach ist wieder
anhand der Wagenskizze und der Vorbildfotos zu komplettieren (Auspuffanlagen
der Aggregate, Flettner-Lüfter, Heizkesselkamin). Die Nachbildung der
Abgasschalldämpfer und Abgasleitungen auf dem Wagendach kann auf einfache
Weise aus den „Ästen“ von Spritzlingen und Drahtresten
erfolgen. |
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Die Inneneinrichtung ist komplett umzubauen. Im ehemaligen Sitzbereich befindet sich das Unterkunfsabteil für die K-Zug-Besatzung und das Abteil des K-Zug-Leiters. Dazu ist die Inneneinrichtung um 180° zu drehen. Bei dieser Gelegenheit sollte die Inneneinrichtung auch farbbehandelt werden. Entsprechende Hinweise zur farblichen Gestaltung liefern auch hier die Fotos im Vorbildteil. | ||
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Im Sitzbereich sind
die Sitze zu entfernen (der Sitzbereich wird bezüglich der Inneneinrichtung
„Maschinenraum“). Für die Nachbildung der Aggregate im Maschinenraum ist Eigeninitiative gefragt – hier helfen entsprechende „Reste“ aus der Bastelkiste. |
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Die
Nachbildung des unter dem Rahmen hängenden Dieseltanks kann aus einem
Tank eines geeigneten Diesellok-Modells (z.B. V100) erfolgen. |
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Zanks am Maschinenwagen
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Der Bghw-Maschinenwagen
- alle 14 K-Züge erhielten im Zeitraum 1974 bis 1977 einen solchen
Maschinenwagen... Alle 14 Wagen waren Neubauten unter Verwendung von modifizierten
BDghws-Rohbauwagenkästen. Die Haken auf dem Dach dienen der Befestigung
der Planen mit dem "Rot-Kreuz-Zeichen" für den Ernstfall... |
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Damit bliebt mit dem Küchenwagen der wohl aufwendigste Umbau.... | ||
4. Küchenwagen | ||
Genau genommen braucht
man für den Umbau neue, geätzte Seitenwände, wenn man kompromisslos
vorbildgerecht bauen will. |
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Problem Nr. 1: Die
Fenster des Küchenwagens sind gegenüber den im Bghw verbauten
Fenstern von geringerer Höhe (die Fensterunterkante sitzt höher).
Man bräuchte also neue Fenster… Problem Nr. 2: Die Seitenwandforte (nur einseitig vorhanden) ist um 1 Feld zur Wagenmitte hin versetzt. Problem Nr. 3: Es sind in Summe 9 Fenster zu verschließen, zuzüglich einer Seitenwandpforte und einer Einstiegtür. Das Verschließen einer so großen Zahl von Fenstern nimmt viele Arbeitsstunden in Anspruch. |
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Die Konstruktion
von geätzten Wänden lohnt sich aber eben auch nicht für nur
einen einzigen Wagen – und ein Bedarf bei anderen Modellbauern ist
auch eher nicht zu sehen… Kurzum – hier sind größere Zugeständnisse an die Vorbildtreue unumgänglich... |
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Zugeständnis
Nr. 1: Es bleibt bei den zu großen serienmäßigen Bghw-Fenstern. Zugeständnis Nr. 2: Die Ladepforte in der Seitenwand bleibt an ihrer vom BDghws bekannten Stelle und damit ein Fensterfeld zu weit außermittig. |
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Somit brauchen wir
für den Küchenwagen: MMS-Modell eines Bghws Flettner-Lüfter Heizkesselkamin Material zum Zusetzen der Fenster |
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Momentan sind die neuen MMS-Bghw noch nicht geliefert... Der Küchenwagen wird mit Sicherheit nicht der erste umzubauende Wagen sein - solange wird der quasi als "eingesetzter Reservewagen" fungierender Altbau-Küchenwagen, der schon vor einiger Zeit auf der Grundlage eines Pw4i-32 entstanden ist, den Neubauwagen vertreten... | ||
5. OP-Wagen | ||
Für
die Züge K1 bis K10 waren für das Jahr 1977 (und noch einige
weitere Jahre) die Altbau- OP-Wagen auf der Basis des C4i-36 noch erste
Wahl. Bezogen auf den Laz1072 bedeutet das aber keineswegs, dass nach
Brest nicht bereits 1977 auch ein Neubau-OP-Wagen aus den K11 bis K14
eingesetzt wurde, da der 1072 nicht immer nur aus Seddiner Wagen (K-1
und K-2) gebildet wurde. |
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Für
den Umbau eines OP-Wagens wird benötigt: Bghw von MMS 6 Flettner-Lüfter Heizkesselkamin Material zum Zusetzen der Fenster Mehrfachdüsengitter der V180 (BTTB), alternativ Ätzteil für Zuluftgitter. |
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Auch der OP-Wagen
erhält keine Lichtmaschine. An dem Wagenkasten sind Fenster lt. Wagenkastenskizze zu verschließen. |
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Alle Fenster (mit
Ausnahme der Türen) sind im feststehenden Bereich mit Milchglasscheiben
bestückt. Zu deren Darstellung sollte man die Fenster mit einem hellgrauen,
lichtdurchlässigen Papier hinterlegen – keinesfalls weißen
Zeichenkarton verwenden, das würde einen völlig falschen Eindruck
vermitteln. Aufgrund der „Undurchsichtigkeit“ der Fenster kann man getrost auf eine Anpassung der Inneneinrichtung verzichten. |
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Der Bghw-OP-Wagen.
Die K11 bis K-14 wurden 1976/77 mit einem solchen (Neubau)-Wagen in Dienst
gestellt. Die K1 bis K10 erhielten einen solchen Wagen erst zwischen 1981
und 1984 als Umbauten aus Bghw aus dem Reisezug-Betriebspark. |
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©2004 Burkhardt Köhler |