MARKRANSTÄDTER EISENBAHN-PAGE
Laz1072 in TT KONTAKT
   
 

LAZ1072 IN 1:120

 
 
WIR BAUEN UM
BASIS C4ü-38 (Schürzenwagen)
 
 
Die DRG-Schürzenwagen gehören ohne Zweifel zu den wohl atraktivsten Konstruktionen von Reisezugwagen in Deutschland. Im November 2009 hat Tillig den C4ü-38 als DR-Modell in der Epoche-III ausgeliefert. Es kann losgehen mit dem Umbau...
 
Der Nervenwagen "N1" war von Anfang (1952) bis Ende (1994) der einzige sog. "Schürzenwagen" im K-Zug-Wagenpark.
 
1. Sonderkrankenwagen N1 (Nervenwagen 1) Bww Seddin
 
Für den N1 müssen wir einen Kompromiss eingehen. Auffallen wird der Kompromiss nur denjenigen, die sich mit dem K-Zug-Park RICHTIG gut auskennen. Hintergrund des Kompromisses ist, dass der N1 einen Wagenkasten der Bauart WLC4ü-51 hat. Der WLC4ü-51 hat gegenüber dem als Tillig-Modell ab Ende 2009 verfügbaren WLAB4ü-51 eine andere Fensterteilung, d.h. ein Abteil weniger... Ansonsten sind die Wagenkästen identisch... Für mich ist die Verwendung des Großserien-Wagenkastens eine mit gutem Gewissen vertretbarer Kompromiss.
 
Günstiger ist der WLAB4ü-51 als Spender - ich habe den C4ü-38 verwendet, weil ich glaubte, auf die Neulackierung des Wagenkastens verzichten zu können - wegen der weißen Zierstreifen am C4ü war das ein Trugschluss... Nötig ist auch der Ersatz der Faltenbalg-Übergänge durch die "Blechkästen mit Gummiwulst" - aber das ist 2009 noch Zukunftsmusik - Warten auf das mit Sicherheit später folgende DB-EP-IV-Modell, dass dann Gummiwülste haben wird. Wer nicht warten kann, muss die Teile vom C4i bzw. E5 verwenden - aber passend sind die Teile nicht...
 
Da die beiden Nervenwagen, wie die meisten Funktionswagen der ersten Wagengeneration auch, beide keine autarke Heizanlage hatten, brauchen auch keine Fenster nachträglich verschlossen werden. Am Wagenkasten selbst bleibt neben der Neulackierung somit nur das Anbringen der entsprechenden Beschriftung und der Wechsel des Daches bei Verwendung des C4ü als Spender.
Etwas Hand anlegen muss man am Wagendach - auch wenn man das Dach des WLAB4ü-51 verwendet. Als EP-III-Modell haben alle 3 angekündigte Modelle noch die Dachnischen für die Oberwagenlaternen - und genau die haben im Jahr 1977 an dem Wagen nichts mehr verloren...
 
 
Seitengang des originalen N1 - Die eigentliche Arbeit liegt hier im "Inneren": die Fenster müssen vergittert und die durchsichtigen Abteiltüren "undurchsichtig" gemacht werden...
 
     
  Für die "Vergitterei" gibt es 2 völlig unterschiedliche Verfahren:  
  1. Ätzteile - die Gitter müssen für die verschiedenen Fenster (Tür, schmale und breite Fenster) gezeichnet werden. Aus der Kenntnis um die übliche Konstruktionsweise im Hause Tillig heraus wird es güstig sein, für jedes einzelne Fenster auch ein einzelnes Ätzteil vorzusehen.  
 

2. bedruckte Folie - Mittels Grafikprogramm (in habe das mittels MS Paint gemacht) wird eine entsprechende Gittervorlage erstellt, auf die passende Größe gebracht, für die benötigten Fenster kopiert, positioniert und als "Band" mittels Tintenstrahldrucker auf einer Projektionsfolie ausgedruckt. Das ist ohne Frage etwas Fummelei und auch Probiererei, aber das Ergebnis ist o.k.

 
  Welchem Verfahren man den Vorzug gibt, muss jeder Interessent selbst entscheiden. Vor einiger Zeit hatte ich einmal den Versuch begonnen, den N1 aus 2 C4üp von Zeuke zu bauen - nach der Ankündigung des C4ü-38 von Tillig die Sache aber abgebrochen. Dort hatte ich mit der bedruckten Folie gearbeitet und damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht.  
  Die Original hat recht dünne Gitterstäbe mit einem nur geringen Abstand untereinander. Ich empfehle, hier nicht einfach die Anzahl der Gitterstäbe für das Modell zu zählen und zu übernehmen. In diesem Fall wäre das Gitter wohl überhaupt nicht mehr als solches wahrnehmbar und würde nur die Fenster "unsichtig" machen... Ich habe mich für je 5 vertikale und horizontale Gitterstäbe entschieden...  
     
 
 
     
  Die Farbe der "Inneneinrichtung" stimmt mit der tatsächlichen Farbe des vorbildes recht gut überein... Wichtig ist am "N1" wegen der großen Fenster des Wagens die Nachbildung der oberen Liegen - die waren schwarz. Die Möglichkeiten der Anfertigung der Liegen sind vielfältig und muss hier wohl nicht näher beschrieben werden...  
     
  Zu den handwerklichen Dingen:  
  Geöffnet wird der C4ü-38 zunächst durch Abhebeln des Daches...  
  Die "Trennkante" zwischen Fahrgestell und Wagenkasten ist die schwarz-grüne Farbtrennkante. Mit z.B. einem Zahnstocher an den Einstiegen beginnen, den Wagenkasten vorsichtig abzuhebeln...  
  Die Fenstereinsätze sind an einigen Stellen mit einem ziemlich elastischen Kleber geklebt - hier hilft beim Ausbau vorsichtiges Hebeln mit z.B. einem Skalpell. Zuvor die Faltenbälge abziehen - sie halten die Stirnwandfenster.  
     
  Am Fahrgestell muss der weiße Zierstreifen "beseitigt" werden - das geht auf sehr einfache Weise mit einem schwarzen Edding-Stift.  
  In den Abteilen sollte man, aufgrund des guten "Einblickes" infolge der großen Fenster, die obere Liege "nachrüsten und die "Scheiben" in der Abteiltrennwand zum Seitengang hin unbedingt verschließen... Die Liegen waren schwarz bezogen...  
     
 
 
 
Fenstergitter für den "N1"...
 
     
  2. Funktionswagen "K" (Kommandantenwagen) Bww Seddin  
     
  Ein 2. C4ü-38 wird bei mir ersatzweise für den nicht im Maßstab 1:120 in Großserienqualität erhältlichen C4ü-28 als Funktionswagen "K" zum Einsatz kommen...  
  Hier brauchen wir unbedingt einen C4ü-38 als Spender, schließlich soll er ein Dach mit den für die Wagen aus der DRG-Zeit typischen Wendler-Dachlüfter haben.  
  Auch der originale Kommandantenwagen hatte in der ersten Wagengeneration keine autarke Heizungsanlage - der Aufwand des Fensterzusetzens bleibt uns hier erspart...  
  Wichtig sind - wie an den anderer Begleiterwagen - die eigentlich für Schlafwagen typischen Halbgardinen.  
     
  Ansonsten noch Neulackierung des Wagenkastens, Auspolterungen im Dach (für die Oberwagenlaternen) verschließen, richtige Beschriftung und Decklack - fertig, mehr ist nicht...  
     
     
     
     
     
 
Laz1072 in TT
 


©2004 Burkhardt Köhler