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DIE POINTER-BANDE FÄHRT NACH JÜTLAND - DÄNEMARK - JUNI 2018 (3)
 
     
  Weiter geht es mit Woche Nr. 3 - und die begann mit einer ganz pfotenfesten Überraschung.

 

  Es war meinen Zweibeinern tatsächlich gelungen, den Umstand vor mir geheim zu halten, dass nun auch Odin, der Mini-Sheperd des Zweibeinerinnensohnes, mit seinen Zweibeinern nur rund 5km von unserem Ferienhaus entfernt urlauben würde...  
     
 
 
 
 
 
Für alle, die's aus meinem Tagebuch noch nicht wissen: Das ist Odin, Mini-Sheperd und geboren im September 2017.
 
     
 

"Es ist halt schön, wenn ich die Hunde kommen seh. Doch wenn sie schließlich wieder geh'n, ist's auch recht schön." - So waren meine hündischen Gedanken ganz am Anfang, als ich im Dezember 2017 Odin als Welpen kennenlernte. Mittlerweile ist Odin nicht mehr so ein "Nerventod" und wir beide sind gute Freunde geworden. Natürlich ist der Jungspund noch ein ganz schöner Wirbelwind, aber so wie der jetzt ist, halte ich das gut aus...

 
 
 
 
 
     
  Natürlich wollten Odin und seine Zweibeiner so schnell als möglich an's Wasser. Die Entscheidung fiel - weil das Wetter nicht allzu viel Gutes verhieß, auf den Strand in Hvide Sande. Der Weg dahin war kurz und Hund kommt mit dem Auto auch nahe an den Strand...  
  Dass Odin das Wasser sehr lieben sollte, war mir bereits mitgeteilt worden. Was ich dann allerding am Strand von Hvide Sande erlebte, war jenseits jeder hündischen Vorstellungskraft. Am Anfang war der kleine Kerl mit einem Kampfgewicht von nur 7,6 kg gegen die respektabel hohen Wellen noch etwas mistrauisch. Dieses Mistrauen war innerhalb ganz kurzer Zeit Schall und Rauch. Dann gab es nur noch Odin und die Wellen. Ich selbst habe dem Schauspiel aus sicherer Entfernung beigewohnt. Ein bisschen frage ich mich, wo hündischer Mut endet und Übermut anfängt...  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
     
  Die Rückfahrt zum Ferienhaus zeigte dann mal wieder, dass hier an der dänischen Nordseeküste eben meistens kein Sommer, sondern einfach nur "Norden" ist...  
     
 
 
     
  Was ich gar nicht so recht bemerkt hatte, war, dass die zweibeinerische Fußfallweltmeisterschaft begonnen hat. Beim letzten Mal war ich in Deutschland und ich erinnere mich, dass da viele, viele Autos mit D-Fähnchen ausgerüstet waren. Damals hatte mir mein Zweibeiner erklärt, dass es immer während der Fußball-Weltmeisterschaft eine Kennzeichnungspflicht der Fahrzeuge für diejenigen Zweibeiner-Rüden besteht, die nur einen "Kurzen" unterhalb des normativen Regelmaßes haben...  
  Hier in Dänemark habe ich solche Autos mit Fähnchen noch nicht gesehen, Vielleicht besteht diese Kennzeichnungspflicht in Dänemark nicht. Vielleicht ist auch die Unterschreitung der "normativen Regellänge" hier bei den dänischen Zweibeinerrüden kein Thema...  
     
  Natürlich haben die Zweibeiner sich das erste Deutschlandspiel angeschaut. Ich glaube, die Zweibeiner waren ganz schön sauer. Na ja, schließlich müssen die ihre Arbeit auch ordentlich machen, damit wir hier urlauben können...  
     
  Die Wiesen rund um unser Ferienhaus konnte man wunderbar dazu benutzen, sich in einer etwas flotteren hündischen Gangart zu bewegen. Ich und Odin haben das mehrfach getan - nicht nur am Ferienhaus, sondern gern auch am Strand... Einige Tage später war es mit der Möglichkeit des Herumtollens am Haus vorbei. Aber dazu vielleicht später... Jetzt geht es erst einmal um die anmutigen Bewegungen 2-er toller Hunde...  
  Bekannter Maßen ist Odin als Mini-Sheperd eigentlich ein Hütehund. Ich habe von Hütehunden gehört, die auf ihrem heimatlichen Hof Hühner sortiert haben. Odin macht es richtig - der gibt richtig Gas mit einem Jagdhund.  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  Nach soviel hündischer Aktivität ist es von entscheidender Bedeutung, dass man seinem Körper einige Zeit der Ruhe ermöglicht... Mal etwas länger zu relaxen, muss Odin noch lernen.  
     
 
 
     
  Im Nachbarhaus war übrigens auch ein neuer Hund (Mittelschnautzer). Dessen Zweibeiner waren allerdings von der Sorte, die Hund und Zweibeiner sich nicht unbedingt in der Nachbarschaft wünschen. Wenn ich mit 2 Hundezehen so einen Kreis bilden könnte... Aber Schwamm drüber, bellen wir nicht mehr davon.  
     
 
Aus Richtung Süden kommend bei Nerre Nebel liegt an der Fernstraße 181 das Geschäft eines Zweibeiners, der sich den ganzen lieben langen Tag mit Stein und Beton beschäftigt. Im Außenbereich hat der einige Ergebnisse seiner Beschäftigung ausgestellt, um vorbeireisende Zweibeiner zum Erwerb der schwergewichtigen Dinge zu animieren. Die Zweibeinerin mochte sich solcherart Zeugs gut für den Vorgarten zu Hause vorstellen. Aber da blieb das Transportproblem...
 
     
  Dass die nächsten Tage für mich und Odin nun vor allem aus gemeinsamen urlaubenden Maßnahmen bestehen würden, war natürlich klar. Und - ohne hier irgendwas vorweg zu nehmen - es hat riesengroßen Spaß gemacht.  
     
 
 
 

So ging es auch noch einmal zur Bunkerfestung - quasi zur Informationsweitergabe an Odins Zweibeiner. Trotz Sturm gab es sogar einen kurzen Strandspaziergang. Meine Zweibeiner glaubten, dass das der Strand und die Bunker sind, wo vor vielen Jahren der Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland" gedreht worden ist.

 
 
 
 
 
     
  Am Strand war natürlich immer Gelegenheit, sich etwas körperlich auszulasten, auch wenn Odin hier und da an der Schleppleine bleiben musste...  
     
 
 
     
  Die Tagestour führte weiter nach Kloster. Dort gibt es einen, dem Erzählen der Zweibeiner folgend, recht großen Laden mit (in O-Strache der Zweibeinerrüden) Kunstgewerbezeugs. Ich und Odin sind freiwillig im Auto geblieben.  
  Hündisch viel interessanter war der anschließende Besuch im Hundewald von Ringköbing... Odin war zum ersten Mal in einem solchen Hundewald. Durch mich weiß er jetzt, dass man z.B. bei einem solchen Besuch nicht wirklich über die Stränge schlägt und den Zweibeinern ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit entgegen bringt. Schließlich soll es ja nicht der letzte Hundewald-Besuch sein...  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  Odins Zweibeiner hatte großes Interesse am Tirpitz-Bunker-Museum, das meine Zweibeiner bereits am letzten Urlaubstag des Vorjahres - das war der Tag der Eröffnung - besucht hatten. So wurde beschlossen, den beiden männlichen Zweibeinern zeitlich begrenzten Sonderfreilauf zum unbegleiteten Besuch des Museumsbunkers zu gewähren.  
     
 
 
 
So sehen die Hauptstraße - Zweibeinerinnen nennen das auch gern "Flaniermeile" - der Orte an der Westküste fast alle aus. Hier die Hauptstraße von Blavand. Hündisch interessant sind insbesondere die Etablisiments, die der Versorgung (eigentlich nur der Zweibeiner) mit Speiseeis dienen.
 
     
 
 
 
Alte Bunker gibt es auch direkt im Ort Blavant, nicht direkt an der Hauptstraße, aber ein bisschen abseits schon.
 
       
 

Während die männlichen Zweibeiner das Bunkermuseum besuchten, machten ich und Odin mit den Zweibeinerinnen einen ausgiebigen Strandspaziergang.

Dass der Wind an diesem Tag wieder einer der kräftigen Sorte war, zeigen meine fliegenden Ohren (beachte insbesondere den Schattenwurf!).

 
 
 
 
 
 
Wer es noch nicht erkannt hat - ich inspiziere hier die Decke eines alten Bunkers. Mein Interesse für solcher Art Militärbauten wurden in mir 2014 während meines Schwedenurlaubes beim Besuch der Museumsstellung der schwedischen Küstenartillerie geweckt.
 
 
 
 
Das Tirpitz-Bunkermuseum wurde am 29.06.2017 eröffnen. Es beschäftigt sich zum Einen mit der Geschichte der Region um Blavand seit der Wikingerzeit und eben im Speziellen mit der Zeit der deutschen Besatzung während des 2. Weltkrieges. Die Bunkeranlage liefert ein durchaus passendes Umfeld für die Präsentation der Exponate...
 
     
 
 
 
 
 
 
 
Das Bild zeigt ein Seenot-Rettungsboot aus der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts. Für die Rettung von 13 deutschen Fischern aus Seenot erhielt der Kommandant des Rettungsbootes des Stützpunktes Blavand vom deutschen Kaiser als Dank ein Fernglas.
 
     
 
 
 
 
 
 
     
  Nach Kriegsende hatte Dänemark versucht, den (unvollendeten) Bunker durch Sprengung zu beseitigen. Es gelang nicht, den Bunker zu zerstören, er wurde aber erheblich beschädigt, wobei insbesondere ein Zwischengeschoss, das damals den deutschen Soladen als Unterkunft diente, weitgehend einstürzte.  
     
 
 
     
  Nach unserer Rückkehr ins Ferienhaus stellten meine Zweibeiner im weiteren Umfeld des Hauses einen für Zweibeiner ganz unangenehmen Geruch fest. Der die umliegenden Felder bewirtschaftende Bauer hatte Gülle ausgebracht - bis unmittelbar an den Hof des Frienhauses heran. Nach der Rückkehr von "draußen" (von der Wäscheleine) gemeinsam mit der Zweibeinerin war diese aus unerfindlichen Gründen ziemlich gegen mich aufgebracht und ich wurde unverzüglich einer intensiven Fellreinigung unter der Zweibeiner-Dusche unterzogen. Dabei hatte ich mich doch nur ein klein wenig von der Zweibeinerin entfernt und...  
     
  Für die letzten Urlaubstage sagte er Wetterbericht Sturm für die Westküste Jütlands vorher. Bis Windstärke 9 sollte es gehen. Aus dem Vorjahr weiß ich, dass sich dann Besuche am Strand wegen des dann unvermeidlichen Sandsturmes von selbst ausschließen. Da blieb nur abzuwarten, wie sich die Sache entwickeln würde.  
     
 
 
     
  Der nächste Tag zeigte sich als "Tag des wehenden Hundeohres", hier in Henne Strand - richtig erkannt: am Strand.  
  Den flatternden Ohren angemessen waren auch die Wellen:  
     
   
 
 
 
 
 
 
 
Am Abend mussten die Zweibeiner aufgrund des Sturmes das geplante Grillen vom "Veranstaltungsplan" streichen und statt Pfannen und Herd benutzen, da das Anzünden der Grillkohle keinerlei Aussicht auf Erfolg hatte...
 
  Odin muss noch allerhand lernen: Vormittags war er wieder in Henne-Strand im Wasser und hat dabei wegen der Wellen und der Gischt wohl auch allerhand Salzwasser geschluckt. Ende vom Gebell war, dass er einen gehörigen Durst bekommen hat und seine keine Minisheperd-Blase einer extrem häufigen Entleerung bedurfte. Aber er wird daraus lernen - quasi als learning by doing.  
       
  Mit dem vorletzten Urlaubstag stand der kälteste Tag meines Urlaubs an: maximal nur 13°C, in den Böhen Windstärke 9 und auch etwas Regen.  
  Strandbesuch ging gar nicht, da war der Sturm und wegen des Sturmes viel zu viel Sand in der Luft. Also mussten wir hinter den Dünen bleiben.  
     
 
 
 
 
 
 
     
  Aber es gab noch einen Besuch im Hundewald. Den Hundewald von Nymindegab Kro kannte ich schon aus dem Vorjahr. Ganz anders als im Hundewald bei Ringköbing sind die Wege hier schmal und das Geländeist ziemlich unübersichtlich - vorallem für die Zweibeiner. Mit Odin hat es wieder großen Spaß gemacht.  
     
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
 
 
   Der letzte richtige Urlaubstag (der Samstag ist ja quasi nur Reisetag und geht komplett für die Fahrt drauf) dient auch traditionell dazu, der Nordsee "tschüß" zu sagen und ihr zu versprechen, dass man wiederkommen wird. Meinen hündischen Abschied von der Nordsee habe ich in Henne Strand vollzogen. Ich will gerne wiederkommen!  
   Der Rest des Nachmittags und der Abend gehörte den Zweibeinern: Sachen packen, "was geht" schon im Auto verstauen und im Haus "klar Schiff" machen, damit es am Samstagmorgen dann flott gehen kann.  
     
  Und dann kam es eben so, wie das immer ist: Bis 09:00 Uhr soll man das Haus verlassen und den Schlüssel im Vermiet-Center ("Dancenter") abgegeben haben. Bei dieser Gelegenheit ist auch noch der Energieverbrauch zu zahlen.  
  Es ist ein großer Vorteil, wenn das Ferienhaus zusätzlich zur elektrisch betriebenen Heizung einen Kaminofen für Holzfeuerung besitzt. Die Vermieter rechnen gegenüber den Urlaubern den Stromverbrauch nach Zählerstand ab und verlangen über den Strompreis des Energieversorgungs hinausgehend einen Aufschlag von x%... So kann mit 0,40 €/kWh der zur Abreise zu zahlende Betrag bei 3 Wochen Urlaub ganz schnell 150 ... 200 € betragen, wenn man immer mal elektrisch heizt... Da kommt es viel kostengünstiger, wenn man "von privat" Brennholz kauft. Das macht zwar bisschen Arbeit und etwas Dreck entsteht auch, aber das ist allemal preiswerter als der Betrieb der Luft-Luft-Wärmepumpe oder der elektrischen Heizkörper... Brennholz wird "im Straßenverkauf" in der Regel für 20 DKr / 3€ pro Sack eigentlich überall angeboten.  
     
  Auf dem Weg zum Dancenter noch Odin und seinen Zweibeinern, die noch eine Woche Nordseeurlaub vor sich haben, Tschüß sagen.  
  Und dann rund 800km nach Hause, mit der Hoffnung, dass der Zweibeiner bei der Auswahl der Route wieder ein goldenes Händchen haben würde, auf der es möglichst ohne (das ist meist illosorisch) oder wenigstens mit wenig Stau und ohne Vollsperrung vorangeht.  
  Aber meistens ist es so, dass man nicht gewinnt und manchmal verliert man. Oder anders gesagt: "Wie man es macht, macht man es verkehrt."  
     
  Frieda bewertet IHREN Urlaub vor allem danach, wieviel Bewegungsfreiheit sie hatte und wie hundgerecht der Urlaub war. Zweibeiner sehen das bekanntlich etwas anders. Über das Wetter braucht man nicht zu diskutieren - die Nordseeküste ist nicht die Südsee. Das hat sich auch in diesem Jahr bestätigt.  
 
 
  Fakt ist, dass das Ferienhaus im nächsten Urlaub wieder wie 2017 in einer Ferienhaussiedlung oder zumindest in einem definitiv nicht landwirtschaftlich genutzten Umfeld stehen wird. Dass man uns Anfang der 3.Urlaubswoche quasi auf einer Insel im Gülle-Meer festgesetzt hat, war ein ziemlicher Urlaubskiller und geht gar nicht. Und das Ferienhaus im nächsten Jahr wird auch kein doppelhausartiges Anwesen mehr sein. Solche Leute, auf die man treffen kann, braucht man nicht im Urlaub.  
 
 
  Der Reiseveranstalter "Novasol" wird auch auf seinem Internetportal eine diesbezüglich kritische Bewertung hinnehmen müssen.  
  Trotz der angesprochenen Kritik bleibt es aber dabei, dass es ein erholsamer Urlaub war, gerade auch wegen der atemberaubenden Landschaft auf der Nehrung.  
     
 
 
 
Ich bin dann mal weg...
 
     
 
 
 
©2017 Burkhardt Köhler