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INHALT "K-ZUG"
   
 

KATASTROPHENZÜGE DER DR

 
 
DIE K-ZUG-STAMMFAHRZEUGE
BETTENWAGEN
 
Die grundsätzlichen Dinge, die zum C4i als K-Zug-Wagen bereits bei den OP-Wagen ausgeführt wurden, gelten auch in vollem Umfang für die Bettenwagen und sollen deshalb hier nicht noch einmal wiederholt werden.
Wenn die Statistik nicht lügt, haben 19 der 20 Bettenwagen den C4i-36/43/43a als Spender. Nur in einem Fall war ein genieteter C4i-30 Spender.
 
Die zwei zu jedem K-(Stamm)-Zug gehörenden Krankenwagen dienten dem Transport Verletzter / Erkrankter. Die Lagerung der Patienten erfolgt an beiden Fahrzeuglängsseiten auf Tragen, jeweils 3 übereinander, analog der Lazarettwagen der DRG im WK2.
Wie bereits mehrfach ausgeführt waren während des 2. Weltkrieges C4i mit ihren charakteristischen Doppeltüren an den Wagenenden für die Verwendung in Lazarettzügen die bevorzugte Wagengattung. Als 1952 mit der Indienststellung der K-Züge begonnen wurde, fand der C4i auch hier wieder als Bettenwagen Verwendung.
 
C4üp-30-Sitzwagen aus dem ehemaligen TZ Zwickau der DR (Museumsbestand). Solche Fahrzeuge waren Spender für die meisten K-Zug-Altbaufahrzeuge.
 
Die DV971 beschreibt bezüglich der Altbaufahrzeuge die Möglichkeit, in deren Mittelgang zusätzlich je 8 Liegestühle für Leichtverletzte aufzustellen, um so das Fassungsvermögen auf 38 Plätze zu erhöhen.
Die Altbau-Bettenwagen verfügten ebenso wie die OP-Wagen über eine Schwerkraft-Warmwasserheizung, die nicht frostgeschützt war. Somit musste bei Frostgefahr vor der Inbetriebnahme der Heizung der Kreislauf mit Wasser aufgefüllt und bei Abstellung des Wagen komplett entleert werden.
Erst in den Jahren 1986/87 wurde an den C4i-Fahrzeugen die Heizungsanlage so umgestaltet, dass sie fortan ein komplett geschlossenes System aufwies und mit Frostschutzmittel-Wasser-Gemisch befüllt werden konnte. Das Entwässern der Heizungsanlage abgestellter Altbau-Bettenwagen war somit nicht mehr erforderlich.
 
Um das Ein- und Ausladen nicht gehfähiger Patienten zu erleichtern, waren die Türmittelpfosten konstruktiv so geändert worden, dass diese bei geöffneten Türen weggeklappt werden konnten und der freie Türquerschnitt somit wesentlich vergrößert wurde.
 
Im Zeitraum 1974 bis 1978 wurden auch die Altbau-Bettenfahrzeuge im Rahmen einer Hauptuntersuchung analog zu den OP-Wagen modernisiert:
So wurden ebenfalls neue Seitenwände mit moderneren Fenstern analog der Modernisierungswagen eingebaut.
 
Im Gegensatz zu den anderen K-Zug-Stammfahrzeugen hielten sich die C4i als Bettenwagen sehr lange im Einsatzbestand. Bis zum Jahr 1990 waren noch 9 Altbau-Bettenwagen in Betrieb. Ihre Abstellung erfolgte nicht aufgrund der Neulieferung von 26,4m-Bettenwagen, sondern auf Anweisung der HVW infolge der geänderten politischen Verhältnisse in Europa geschuldet ohne Ersatz.
Einige modernisierte Altbau-Bettenwagen baute die DR sogar noch einmal um und nutzte sie als Wohnwagen im Bauzugdienst. Gesichert überlebt haben auf diese Weise 99 44-165 (K-2) und 99 44-663 (K-9).
 
modernisierter Altbau-Bettenwagen (ex C4i-36) - das Foto stellte mir Svetlana Linberg zur Verfügung
 
Ein weiteres (modernisierte) Altbaufahrzeug einer Stammeinheit (ex Bettenwagen aus K-Zug Frankfurt/Oder) überlebte in Löbau als "Bahnmeisterwagen". Der modernisierte ehemalige C4i-36, nach seiner Abstellung in Frankfurt nach Löbau überführt, wurde dort Schulungsraum und Zwischenlager für Ausrüstungsmaterial, dass aus K-Zug-Wagen, die ins RAW gingen, ausgelagert werden musste. Der Wagen durfte nur im Bereich des Bahnhofes Löbau bewegt werden.
Der Wagen gehört heute den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden, die ihn wieder als Bettenwagen eines K-Zuges als Museumsfahrzeug hergerichtet haben. Der Wagen ist der 99-44 166-8 aus dem K-3 (Frankfurt/Oder):
 
 
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 
 
99-44 166-8 aus dem K-3 gehört heute den OSEF in Löbau... Foto aus 2006.
 
     
  Die K-Züge K11 - K14 erhielten bei ihrer Indienststellung im Jahr 1977 als Bettenwagen je 2 Neubau-Fahrzeuge auf der Basis des Bghw. Die Wagenkästen wurden einer laufenden Serie Bghw-Wagen entnommen und entsprechend angepasst. Bezüglich ihrer medizinischen Ausstattung entsprachen sie ihren Vorgängern.
Im Gegensatz zu den C4üp-Bettenwagen hatten sie ein frostsicheres Heizungssystem.
 
     
  Die Bettenwagen auf der Basis des Bghw hatten folgende Raumaufteilung:
- Einstiegsraum am NHBrE mit Toilette und Schaltschrank
- Bettenraum
- Vorraum am HBrE / Heizraum
 
     
  Aufgrund der beengten Verhältnisse im Einstiegsbereich des normalen Bghw-Reisezugwagens war die Verladung von nicht gehfähigen Patienten / Verwundeten nur über den speziell angepassten Einstiegsraum / Vorraum am NHBrE möglich.  
     
  Der Bettenraum selbst war 12,84m lang. Beidseitig eines Mittelganges konnten in ein spezielles Krankentragen-Einhängegestell längs zur Fahrtrichtung insgesamt 30 Krankentragen (jeweils 3 übereinander) eingehängt werden. Im Dachbereich gibt es Schränke für persönliche Dinge der Patienten / Verwundeten. Des weiteren ist eine Rufanlage installiert.  
     
  Ebenso wie die anderen K-Zug-Fahrzeuge auf Bghw-Basis besaßen auch die Bettenwagen modifizierte Drehgestelle der Bauart "Görlitz-V" generell ohne Lichtmaschine.  
     
 
 
     
  In den K-Zügen 1-10 blieben die C4i- Bettenwagen (und vorerst auch die alten OP-Wagen) weiterhin im Einsatzbestand.
Zur K-Zug-Leiter-Beratung des Jahres 1981 informierte das RAW Potsdam, dass der Einsatz der Altbau-Bettenwagen der K-1 bis K-10 mit der letzten HU in den Jahren 1974 bis 1978 noch bis maximal 1988 möglich und danach unbedingt ein Ersatz der Fahrzeuge notwendig ist..
Als letzte große "Maßnahme" an den C4i-Bettenwagen erfolgte in den Jahren 1983/84 in Zusammenhang mir der Indienststellung der Bghw-OP-Wagen der Umbau der Schwerkraftheizungen, damit die Heizungsanlagen mit Wasser-Frostox-Gemisch aufgefüllt und somit bei Frostgefahr nicht mehr entleert werden mussten.
Mit Ausnahme der genannten Arbeiten an der Heizungsanlage der Altbauwagen wurden ab 1982 an den C4üp-Bettenwagen keine Modernisierungs- bzw. Umbauarbeiten mehr durchgeführt.
 
     
  Für die als Ersatz zu beschaffenden Fahrzeuge wurden im Rahmen des jährlichen Treffens der K-Zug-Leiter 1981 folgende Ecktermin publiziert:
Fertigstellung Pflichtenheft – 1983
Bau eines Musterwagens – 1986
Beginn der Serienlieferung - 1988
 
     
  Für die neu in Dienst zu stellenden Bettenwagen war der 26,4m lange Reisezugwagen vom Typ Bmh aus dem RAW Halberstadt vorgesehen. Im Gegensatz zu den vorher beschafften Bettenwagen sollten diese Fahrzeuge erstmals auch über ein "Intensivabteil" mit erweiterter medizin-technischer Ausrüstung für den Transport von Schwerverletzten / Schwerverwundeten aufweisen.
Ein weiteres Novum war das Vorhandensein einer Mehrbereichsspannungsanlage.
 
     
  Beim Hersteller des Bmh-Wagens, dem RAW Halberstadt, war der Aufbau der 26,4m-Neubau-Bettenwagen mit einem riesigen Aufwand verbunden, der selbst unter den damaligen Verhältnissen der sozialistischen Planwirtschaft bezüglich des Umfangs der Arbeiten mehr als fragwürdig war. Dies um so mehr, weil für die Bettenwagen keine Wagenkastenrohbauten für Bmh zur Verfügung standen, sondern der Aufbau der Bettenwagen ausschließlich durch Umbau von Bmh-Reisezugwagen aus dem Betriebsbestand der DR erfolgen musste.
Am Wagenkasten selbst waren folgende wesentliche Änderungen erforderlich:
- von den beiden zur Wagenmitte hin versetzten Einstiegsräumen blieb nur einer erhalten. Der 2. Einstiegsraum war komplett zurück zu bauen
- am Wagenende mit dem zukünftigen Heizraum (NHBrE) war auf einer Wagenseite eine Drehfalttür als Einstieg einzubauen
- die Fensteraufteilung in den Seitenwänden war komplett zu ändern - das war nur durch den Einbau neuer Seitenwände möglich
- die Raumaufteilung des zukünftigen Bettenwagens wich von der eines serienmäßigen Bmh-Reisezugwagens völlig ab - dazu war das Versetzen von Zwischenwänden usw. erforderlich.
 
     
 
 
     
  Der Innenraum des Wagens teilte sich wie folgt auf:
- Vorraum 2 mit Mittelgang (in Richtung NHBrE linksseitig angeordnete Druckwasseranlage, rechtsseitig befindet sich ein Spülraum). Der Vorraum ist gegenüber dem Serien-Bmh vergrößert.
- Intensivabteil mit beideseitig des Mittelganges angeordneten Doppelstock-Liegen. Die oberen Liegen sind in der Höhe verstellbar. Medizintechnische Ausrüstung des Intensivabteils mit Sauerstoffanlage.
Einstiegsraum.
Die "Mittelpfosten" der Drehfalttür-Paare können weggeklappt werden. Im Einstiegraum befindet sich eine zusammenklappbare Beladehilfe für das erleichterte Einladen nicht gehfähiger Patienten / Verwundeter. Im Einstiegsraum befindet sich auch die Betätigung der Handbremse.
 
     
 
 
 
Intensivabteil
 
     
  - Dem Einstiegsraum folgt in Richtung NHBrE ein „Sanitärtrakt“. In Richtung NHBrE sind von einem Mittelgang (ohne Tür vom Einstiegsraum her) rechtsseitig 2 Toiletten (1x mit Leibstuhl, 1x mit Urinal) und linksseitig ein Waschraum mit 2 Waschbecken und einer Dusche angeordnet.
- Vom Mittelgang des Sanitärbereiches aus wird über eine Drehtür der Krankenraum mit 27 Plätzen und einem Arbeitsplatz für einen Pfleger / Krankenschwester erreicht. Wie in den bisherigen Bettenwagen sind entlang der Seitenwände beidseitig Gestelle für die Aufnahme von insgesamt 27 Krankentragen (jeweils 3 übereinander) angeordnet. Rechtsseitig in Richtung NHBrE ragt der vom Vorraum des NHBrE zugängliche Kohlenbunker in den Krankenraum hinein.
 
     
  An dieser Stelle einige Angaben zu den "Krankenbetten" selbst und deren Befestigung innerhalb des Wagenkastens.  
  Die Bettenwagen der deutschen Lazarettzüge aus der Zeit der 2 Weltkriege hatte als Liegestatt für dieVerwundeten tatsächlich eine Art Metall-Doppelstockbett,, wie sie auch in der DDR bei der NVA in den Soldatenunterkünften in den Kasernen verwendet wurden. Nur zum eigentlichen Transport zum und vom Laz-Züg oder beim Transport an Board des Laz-Zuges verwendete man Krankentragen.  
  Für den Transport der Verwundeten in den Bettenwagen der K-Züge verwendete man auch für den mehrtägigen Transport auf der Strecke nach Brest Krankentragen primitivster Art, wie sie z.B. auch durch die Zivilverteidigung der DDR verwendet wurden. Diese Tragen konnten in den Bettenwagen mit 3 Tragen übereinander gehaltert werden.  
  Das nachfolgende Foto zeigt die Unterbringung der Tragen im modernsten Bettenwagen auf der Basis des Bmh. Das fest installierte Tragengestell der Bauart "RAW Halberstadt" gestattet die Auflage aller 4 Trageholme einer Krankentrage auf den höhenverstellbaren horizontalen Stützen.  
  In den älteren Bettenwagen der Spendertypen C4i-36 und Bghw verwendete man vertikale Stempel an der Waggonseitenwand, an der an höhenverstellbaren Haltebacken die zur Seitenwand weisenden Tragholme eingehangen werden konnten, während die zum Gang weisenden Tragholme mittels Gurtbändern im Schrägzug gehaltert wurden.  
     
 
 
 

Bettenwagen 99-42 664-4, zuletzt im K-9- 2006 in Stassfurt.

 
     
  - Vorraum NHBrE. Auf der linken Seite befindet sich der Heizkessel für die autarke Beheizung des Bettenwagens. An der rechten Seite befindet sich eine Drehfalttür als zusätzlicher Einstieg und für die Beladung des Kohlebunkers und die Entsorgung der Verbrennungsrückstände des Heizkessels.  
     
 
 
 
autarker Heizkessel im Bmh-Bettenwagen
 
     
  In der Planung der Indienststellung der 26,4m-Bettenwagen war im Jahr 1985 folgende Strategie bezüglich der Auslieferung, die mit einer Neuzuordnung der vorhandenen Bghw- Bettenwagen verbunden war, vorgesehen:
1985 : Ersatz 99-44 162-7 - K-1 - Seddin (BettW-C4üp-36) >>> +
1985 : Ersatz 99-44 164-3 - K-1 - Seddin (BettW-C4üp-36) >>> +
1985 : Ersatz 99-44 367-3 - K-13 - KMST (BettW-Bghw) >>> zum K-9 - Lpz
1985 : Ersatz 99-44 369-8 - K-13 - KMST (BettW-Bghw) >>> zum K-6 - Löbau
1986 : Ersatz 99-44 163-5 - K-2 - Seddin (BettW-C4üp-36) >>> +
1986 : Ersatz 99-44 165-0 - K-2 - Seddin (BettW-C4üp-36) >>> +
1986 : Ersatz 99-44 663-4 - K-9 - Lpz (BettW-C4üp-36) >>> +
1987 : Ersatz 99-44 166-8 - K-3 - Ffo (BettW-C4üp-36) >>> +
1987 : Ersatz 99-44 262-5 - K-6 - Löbau (BettW-C4üp-36) >>> +
1987 : Ersatz 99-44 666-7 - K-12 - Falkenb (BettW-Bghw) >>> zum K-3 - Ffo
1987 : Ersatz 99-44 668-3 - K-12 - Falkenb (BettW-Bghw) >>> zum K-5 - Pasew
1988 : Ersatz 99-44 362-3 - K-8 - Radeb (BettW-C4üp-36) >>> +
1988 : Ersatz 99-44 563-6 - K-5 - Pasew (BettW-C4üp-36) >>> +
1988 : Ersatz 99-44 566-9 - K-11 - Schönermark (BettW-Bghw) >>> zum K-8 - Dresden
1988 : Ersatz 99-44 568-5 - K-11 - Schönermark (BettW-Bghw) >>> zum K-10 - Cottb
1989 : Ersatz 99-44 263-3 - K-10 - Cottb (BettW-C4üp-36) >>> +
1989 : Ersatz 99-44 562-8 - K-4 - Angerm (BettW-C4üp-36) >>> +
1989 : Ersatz 99-44 762-4 - K-14 - Jerichow (BettW-Bghw) >>> zum K-4 - Angerm
1989 : Ersatz 99-44 764-0 - K-14 - Jerichow (BettW-Bghw) >>> zum K-7 - Halle
1990 : Ersatz 99-44 664-2 - K-7 - Halle (BettW-C4üp-36) >>> +
Im Jahr 1990 sollte der Wagenpark an 26,4m-Bettenwagen durch die Indienststellung von 2 Reservewagen erweitert und damit die Beschaffung von Bettenwagen abgeschlossen werden.
 
     
  Bei der Beschaffung der Bettenwagen gab es, wie im Folgenden zu zeigen sein wird, immer wieder erhebliche Verzögerungen. Um es vorweg zu nehmen: Der geplante Ersatz aller Altbau-Bettenwagen gelang nicht und erledigte sich letztendlich durch das Volk selbst – auf den Straßen im Herbst 1989…
Es erstaunt aber schon, dass es nicht gelungen ist, die zeitliche Planung einer „verteidigungspolitischen Maßnahme“ nicht einmal annähernd umzusetzen. Deshalb hier etwas ausführlicher die Beschaffung der 26,4m-Bettenwagen als Abfolge von Verzögerungen.
 
     
  Vom 26. bis 28.06.1986 wurde das Musterfahrzeug des Bettenwagens auf Basis des Bmh in Basdorf erstmals vorgestellt – damit war der ursprüngliche Plan aus dem Jahr 1985 nicht mehr einzuhalten.
Mitte des Jahres 1986 galt folgende aktuelle Planung:
Wagen 2 – Lieferung 06/86
Wagen 3 – Lieferung 08/86
Wagen 4 – Lieferung 09/86
Wagen 5 – Lieferung 10/86
Wagen 6 – Lieferung 11/86
Wagen 7 – Lieferung 12/86
 
     
  Wäre die Einhaltung des aktualisierten Planes gelungen, wäre man Ende des Jahres 1986 wieder im ursprünglichen Plan gewesen... In Zusammenhang mit den geplanten Indienststellungsterminen wurden die Rev-Termine im RAW Potsdam für die K-9 und K-10 „angepasst“.
Allerdings wurden bis Ende 1986 nur der Musterwagen 99-42 162-9 (K-1) sowie die Serienfahrzeuge 99-42 164-5 (K-1) und 99-42 163-7 (K-2) in Dienst gestellt und ein neuer Lieferplan für 1987/88 aufgestellt:
Wagen 4 – Lieferung 05/87 an K-2
Wagen 5 – Lieferung 06/87 an K-13
Wagen 6 – Lieferung 07/87 an K-13
Wagen 7 – Lieferung 08/87 an K-6
Wagen 8 – Lieferung 09/87 an K-3
Wagen 9 – Lieferung 10/87 an K-12
Wagen 10 – Lieferung 11/87 an K-12
Wagen 11 – Lieferung 12/87 an K-14
Wagen 12 – Lieferung 03/88 an K-14
Wagen 13 – Lieferung 06/88 an K-7
 
     
  Das 88-er Protokoll konnte ich nicht auswerten, aber bei den Lieferungen in den Jahren 1987 und 1988 gab es wiederum massive „Verspätungen“.
Bis Ende 1988 sind geliefert worden:
Wagen 1 - 31.01.86 : 99-42 162-9 - K1
Wagen 2 - 31.01.86 : 99-42 164-5 - K1
Wagen 3 - 31.12.86 : 99-42 163-7 - K2
Wagen 4 - 18.08.87 : 99-42 165-2 - K2
Wagen 5 - 06.10.87 : 99-42 264-3 - K6
Wagen 6 - 04.11.87 : 99-42 367-4 - K13
Wagen 7 - 26.11.87 : 99-42 369-0 - K13
Wagen 8 - 21.12.87 : 99-42 168-6 - K3
Wagen 9 - 31.12.87 : 99-42 666-9 - K12
Wagen 10- 22.01.88 : 99-42 668-5 - K12
Wagen 11 - 29.02.88 : 99-42 664-4 - K7
 
     
  Dem Protokoll vom 04.07.1989 der 1989-er K-Zug-Leiter-Beratung ist eine wiederum überarbeitete Planung für die Indienststellung zu entnehmen:
Wagen 12 – Lieferung 01/90 für K-14
Wagen 13 – Lieferung 03/90 für K-14
Wagen 14 – Lieferung 04/90 für K-11
Wagen 15 – Lieferung 06/90 für K-11
Wagen 16 – Lieferung 07/90 für K-5
Wagen 17 – Lieferung 08/90 für K-8
Wagen 18 – Lieferung 09/90 für K-10
Wagen 19 – Lieferung 10/90 für K-4
Wagen 20 – Lieferung 11/90 für K-9
 
     
  Infolge der Verzögerungen bei der Indienststellung der 26,4m-Bettenwagen sollten sich auch Änderungen bei der Umbeheimatung der Bghw-Bettenwagen ergeben:
vom K-14 >>> 99-44 263-3 im K-10
vom K-14 >>> 99-44 362-3 im K-8
vom K-11 >>> 99-44 663-4 im K-9
vom K-11 >>> 99-44 568-9 im K-4
 
     
  Anstatt des K-Zug-Leiter-Treffen-Protokolls gibt es für 1990 nur eine Mitteilung der Hauptverwaltung Wagenwirtschaft im MfV...
Darin wird die vorzeitige Beendigung des Umbaus von Bmh in 26,4m-Bettenwagen bekannt gegeben und die Ausmusterung aller noch nicht durch Neubaufahrzeuge ersetzten Altbau-Bettenwagen (C4üp-36) angewiesen. Die Zuordnung der Bettenwagen zu den einzelnen K-Zügen wurde nochmals verändert – die Umsetzung dieser Zuordnung war durch die beteiligten Bww bis zum 30.04.1990 abzuschließen.
 
     
  Bis zum Abbruch des Umbaus von Bmh in Bettenwagen waren 11 Wagen fertiggestellt und ein 12. Wagen in Arbeit (dieser wurde fertig gestellt). Neben den 8 Bghw-Bettenwagen aus den Jahren 1976/77 waren noch 9 auszumusternde Altbau-Fahrzeuge im Einsatzbestand.
Damit standen für die 14 K-Züge nur noch 20 Bettenwagen zur Verfügung. Nach den politischen Veränderungen ab dem Herbst 1989 war die Notwendigkeit der Vorhaltung von Lazarettzügen für den Fall von kriegerischen Auseinandersetzungen in Zentraleuropa nicht mehr gegeben und beschränkte sich weitestgehend auf die Vorhaltung für Belange der auf dem Gebiet der „Noch-DDR“ stationierten sowjetischen Truppenverbände – insbesondere auf die Wagengestellung für den 1072 Beelitz-Heilstätten – Brest.
 
     
  Unter diesem Gesichtspunkt fiel des den Verantwortlichen im MfV sicher nicht schwer, den vorhandenen Park an Bettenwagen der Bauformen Bghw (8) und Bmh (12) auf die 14 vorhandenen Züge zu verteilen und damit 8 der 14 vorhandenen K-Züge mit nur noch einem Bettenwagen verkehren zu lassen:
Zug l... Bestand Ist ===>Veränderung >>> künftiger Bestand
K-1 = Bmh + Bmh ===>keine Veränderung >>> Bmh + Bmh
K-2 = Bmh + Bmh ===>keine Veränderung >>> Bmh + Bmh
K-3 = Bghw + Bmh ===>1 x Bmh Abgabe an K4 >>> künftig mit 1x Bghw
K-4 = C4üp + C4üp ===>2 x C4üp ++ >>> künftig mit 1x Bmh / ( Bmh Umsetzung vom K-3)
K-5 = C4üp + Bghw ===>1x C4üp ++ >>> künftig mit 1x Bghw
K-6 = Bghw + Bmh ===>1 x Bghw Abgabe an K8 >>> künftig mit 1x Bmh
K-7 = Bghw + Bmh ===>1 x Bmh Abgabe an K9 >>> künftig mit 1x Bghw
K-8 = C4üp + C4üp ===>2 x C4üp ++ >>> künftig mit 1x Bghw / (Bghw Umsetzung vom K-6)
K-9 = C4üp + C4üp ===>2 x C4üp ++ >>> künftig mit 1x Bmh / (Bmh Umsetzung vom K-7)
K-10 = C4üp + C4üp ===>2 x C4üp ++ >>> künftig mit 1x Bmh / (Bmh Umsetzung vom K-13)
K-11 = Bghw + Bghw ===>1 x Bghw Abgabe an K12 >>> künftig mit Bghw + Bmh / (Bmh von K-12)
K-12 = Bmh + Bmh ===>1 x Bmh Abgabe an K11 >>> künftig mit Bghw + Bmh / (Bghw von K-11)
K-13 = Bmh + Bmh ===>1 x Bmh Abgabe an K10 >>> künftig mit Bghw + Bmh / (Bghw von K-14)
K-14 = Bghw + Bghw ===>1 x Bghw Abgabe an K12 >>> künftig mit Bghw + Bmh / (Bmh neu aus RAW)
 
  Die Angaben bezüglich der Wagenumsetzung beim K-6 und K-8 können nicht so wie 1990 von der HV Wagenwirtschaft festgelegt erfolgt sein, den der K-6 behielt definitiv seinen Bmh-Bettenwagen. Offenbar wurde der Bghw-Bettenwagen zum K-8 umgesetzt. Die vorstehende Aufstellung habe ich deshalb diesbezüglich angepasst.  
     
  Mit der vorstehenden Auflistung der Bettenwagen-Bestände in den einzelnen Bww beantwortet sich eine mir häufig gestellte Frage von selbst: Gab es K-Zug-Garnituren, die denen Altbau- und Neubaubettenwagen gemeinsam liefen?
Ja – gab es, in der Kombination C4üp + Bghw. Im K5 (Pasewalk).
 
     
  1994/95 wurden die im Bestand der DR / DBAG verbliebenen K-Züge abgestellt.  
     
  Im Jahr 1992 übereignete die Bundesregierung einige voll ausgerüstete K-Zug-Fahrzeuge (mit Beladung!) an die Ungarische Staatsbahn (MAV) zum Einsatz im Grenzgebiet zum früheren Yugoslawien als mobiles Lazarett für Bürgerkriegsflüchtlinge. 1994 folgten weitere K-Zug-Fahrzeuge, darunter auch Funktionswagen...
Bezüglich umfassender Angaben zur Überlassung der Fahrzeuge an Ungarn sind im Thema "Balkankrieg - K-Züge ziehen in den Krieg" zu finden...

Der ehemals Cottbuser „Bmh“ 99-42 265-0 befindet sich im Militärhistorischen Museum in Dresden, der ex-Löbauer 99-42 266-8 ist teil des Zughotels in Wolkenstein und der ursprünglich Falkenberger und 1992 nach Leipzig gekommene Bmh 99-42 664-4 steht noch „verfallend“ in Stassfurt.
Von den 8 Bghw-Bettenwagen überlebte in Deutschland leider keiner als Zeitzeuge als Bettenwagen. Der ehemalige 67 50 99-44 567-7 aus dem K-11 erhielt eine Bd4 und wurde 1995 zum Unterichtswagen des Gefahrengut-Ausbildungszug (Bghw-Bd4mod) umgebaut und ist als dieser noch im Bestand der DBAG und im Einsatz. der ex 67 50 99-44 369 (ex K-13 / Bww Karl-Marx-Stadt) verfällt als 60 50 99-28 320-8 von DB Netz in Fulda...
 
     
 

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