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INHALT "K-ZUG"
   
 

KATASTROPHENZÜGE DER DR

 
 
DIE KRANKENTRANSPORTZÜGE DER BUNDESWEHR
Kalter Krieg jenseits der Mauer... (Laz-Fahrzeuge der DB)
 
Die DB hatte übrigens auch mit den K-Zügen der DR vergleichbare Zuggarnituren in ihrem Bestand. Nur wenige Fahrzeuge wurden für ihre spezielle Aufgabe umgebaut vorgehalten - insbesondere die auf den bekannten "Silberlingen" basierenden Bettenwagen waren als normale Reisezugwagen im regulären Reisezugeinsatz als Sitzwagen und konnten bei Bedarf kurzfristig zu Bettenwagen umgerüstet werden.
 
Krankentransportzug der Bundeswehr in Gumpenweiler - mein Dank gilt Frank Stephani aus Hannover, der mir die Veröffentlichung der Fotos hier auf dieser Seite ermöglichte.
 
Das Konzept "Krankentransportkompanie (Schiene)" wurde bei der Bundeswehr in den 60-er Jahren entwickelt. "Betrieben" wurden die bei der DB als "Krankentransportzug" bezeichneten Einheiten von kadrierten Bundeswehreinheit - genannt Krankentransportkompanie (Schiene), von denen es mehr als 20 gab... Kadrierte Einheit bedeutet, dass es sich um einen Einheit handelte, die im Übungs- bzw. im Mobilmachungsfall erst aus einberufenen Reservisten zu bilden war. Nur der Hauptfeldwebel ("Spieß") der Einheit war ein aktiver Soldat. Er kümmerte sich mit einigen Zivilbeschäftigten um Pflege und Werterhalt der Ausrüstung, die eingelagert war. Die Wagen - die waren gar nicht da, waren unterwegs - bei der DB oder der DBAG ... in silber, türkis oder verkehrsrot.
In diesem Punkt unterschied sich das Konzept der alten Bundesrepublik doch ganz wesentlich von dem der DDR:
Während die DDR aufwändig umgebaute Züge unter möglichst hohem Geheimhaltungsgrad ständig vorhielt im E-Fall durch "umbauvorbereitete Reisezugwagen" (zu Bettenwagen) verstärkt hätte, basierte das Konzept der BRD darauf, erst im Bedarfsfall alle benötigten Laz-Fahrzeuge aus speziell vorbereitete Reisezugwagen in kurzer Zeit umzubauen. So hatten das auch das deutsche Kaiserreich (vor dem 1.WK) und das 1000-jährige Reich (das dann allerding nur 12 Jahre bestand) mit ihren Laz-Zügen gehalten.
 
Vorgesehen war, dass im Mobilmachungsfall der jeweiligen Krankentransportkompanie (Schiene) die DB die für die Einheit vorgesehenen Reisezugwagen aus dem Betriebspark der DB abgezogen hätte und nach Ausbau der Sitze bei der DB der Krankentransportkompanie (Schiene) zur Ausrüstung mit dem eingelagerten Material übergeben hätte. Und dann wären auch 2 Diesel-Tfz der BR218 fest zu dem betreffenden Krankentransportzug abgeordnet worden.
 
Folgende Fahrzeuge gehörten zum Bestand einer solchen Krankentransportkompanie (Schiene):
- 2 Diesellok der BR218 - anders als bei den K-Zügen der DR waren die Dieselloks nicht nur für die traktion, sondern auch für die Stromversorgung des Zuges über die Zugsammelschiene für Heizung und den sonstigen Strombedarf zuständig.
- 1 Küchenwagen. Er bekam eine Feldküche TFK250 "implementiert" und diente der Verpflegung der Verletzten / Verwundeten und des Personals. Welcher Bauart der Küchenwagen war, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
- 1 Gepäckwagen.
- 1 Liegemagen Bcm als Unterkunftswagen des Personals.
- 1 Schnellzugwagen der Bauart Am als Gefechtsstand der Kompanie - vergleichbar also mit dem Kommandantenwagen aus dem Funktionswagenbestand des Bww Seddin bei der DR.
3 Liegewagen Bcm. Sie dienten dem Transport von entweder 120 liegenden oder 180 sitzenden Verletzten / Verwundeten.
5 Nahverkehrswagen (Bn / "Silberlinge"), die zu Bettenwagen umgerüstet dem Transport von je 32 liegenden Verletzten / Verwundeten dienten
1 Nahverkehrswagen (Bn), der zu einem Behandlungswagen (vergleichbar mit einem OP-Wagen eines DR-K-Zuges) umgerüstet wurde. Ein abgeschlossenes Abteil diente als Intensivabteil oder konnte als Isolierstation benutzt werden.
 
 
 
 
Umgerüsteter DB-Nahverkehrswagen der Bauart Bn
 
     
  Die Personalstärke einen Krankentransportkompanie (Schiene) lag bei rund 60 Offizieren und Mannschaften.
Die Transportkapazität eines Krankentransportzuges lag mit 296 liegenden oder 180 sitzenden und 176 liegenden Verletzten / Verwundeten ganz erheblich über der Kapazität eines K-Zuges der DR (maximal 62 Liegende, davon 8 in Intensivabteilen bei 2 Bmh-Bettenwagen bzw. 60 Liegenden und 16 Sitzenden bei 2 C4i-Altbau-Bettenwagen)
 
     
  Fotos zum Thema "Krankentransportkompanie (Schiene)" finden sich HIER auf der Homepage "Panzerbaer.de" von Tobias Weber.

2 der Krankentransportkompanien (Schiene) hatten je einen Behandlungswagen und einen Küchenwagen im Bestand, die dauerhaft umgebaut waren. Eine der Garnituren war lange Zeit in Gumpenweiler hinterstellt...
Die Fahrzeuge gelangten in den Bestand der Osnabrücker Dampflokfreunde... Ein Behandlungswagen befindet sich im TMK in Kassel .
 
     
 
 
 
Behandlungswagen aus dem Krankentransportzug der Bundeswehr in Gumpersweiler.
 
     
  Bleibt also zusammenfassend zu sagen, dass die Züge bei der Bundeswehr gegenüber den K-Zug-Stammeinheiten der DR eine wesentlich höhere Transportkapazität hatten.
Die Bundeswehr verzichtete auch auf den für einen K-Zug "lebenswichtigen" Maschinenwagen - sie ordnete 2 Diesel-Tfz mit elektrischer Zugheizeinrichtung der BR218 jedem Krankentransportzug zu. Die Tfz's deckten mit ihren Heizaggregaten über die Zugsammelschiene den Strombedarf des gesamten Zuges...
 
     
  Auf deren HP finden sich auch einige Informationen zu den Wagen.  
     
  HIER finden sich neben den hier gezeigten Fotos einige Fotos mehr von Frank Stephani aus der Gumpenweiler Zeit...  
     
 
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©2018 Burkhardt Köhler