HOME GALERIEN INHALT TEIL-2 KONTAKT
      TEIL-3  

EISENBAHNFOTOGRAPHIE - IM ALLGEMEINEN UND IM SPEZIELLEN

 

 
TEIL 1 - GRAU IST ALLE THEORIE
 
     
  Eisenbahn-Fotofreunde sind so verschieden, wie es unterschiedliche Bauarten und Baureihen von Eisenbahnfahrzeugen gibt...
 
     
 
 
 
Letzter Tag für den planmäßigen Reisezugverkehr zwischen Eibau und Seifhennersdorf im Dezember 2006. Fotografen begleiten den VT der SBE auf dem Weg nach Zittau. Zeit für ein paar letzte Fotos... (hier in Varnsdorf).
 
     
  - Die meisten Eisenbahnfotografen sind mit ziemlicher Sicherheit die Gelegenheitsfotografen. Es wird abgelichtet, was gerade vor die Linse kommt in einem weitestgehend beliebigen Umfeld. Wohl jeder hat mal so angefangen...  
  - Dann gibt es die „Fahrzeug-Dokumentaristen“ – deren Ziel ist es, möglichst alle (Trieb)-Fahrzeuge der einzelnen Baureihen in gutem Licht möglichst formatfüllend abzulichten. Dazu verfolgen sie nicht selten einzelne Fahrzeuge einer Baureihe fast quer durch Deutschland...  
  - Und dann sind da noch die Freunde der Fraktion „Bahn in der Landschaft“. Sie sind weniger auf Bahnhöfen als an der freien Strecke anzutreffen. Vor allem in dieser Gruppe gibt es wahre Perfektionisten – für sie muss einfach alles stimmen: Ein historischer Zug verlangt für sie auch ein historisches Umfeld.  
     
 
 
 
Fotozugveranstaltung 2008 im Erzgebirge - Schlettau: Eisenbahnfotografen bei der Arbeit...
 
     
  Bei ihrem Hobby geht es nicht selten um vollen Einsatz: langwierige Vorbereitung der Fototouren unter Zuhilfenahme von Google-Earth zur Ermittlung der besten Anfahrtsmöglichkeiten und auch der zu erwartenden Lichtverhältnisse, lange Anfahrtswege, Geduld, Insider-Wissen, Ortskenntnis (z.B. durch einen durchgeplanten „vorab-Besuch“ der Strecke) und nicht selten ein malträtiertes Auto, wenn es darum geht, während einer Veranstaltung zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Fleck zu sein... Vor allem die Fotozug-Events lassen manchen Unbeteiligten denken, dass da eine Herde Irrer unterwegs sei... Irre - nein. Aber paar "Extremisten" sind wir schon...  
     
 
 
 
Fotozugveranstaltung im Erzgebirge 2007. Vorbereitung eines nachgestellten NVA-Miltärtransportes...
 
     
  Nicht selten kommt der Vorwurf, dass Eisenbahnfotografen ein ständig meckerndes, provozierendes und Sonderrechte einforderndes Volk seien, das mit normalen Menschen einfach nicht zusammenleben und erst recht nicht sich mit „Normalos“ gemeinsam einem Bahngleis nähern kann. Viele Fotografen wollen Fotos von Schienenfahrzeugen am liebsten ohne Personen im Bild. Natürlich gibt es keinen Rechtsanspruch auf „personenfreie" Fotos. Und zugegeben, einige Fotofreunde tragen diesen Anspruch recht laut und herausfordernd gegenüber den „potentiellen-ins-Bild-Latschern“ vor – und auch einige "im-Bild-Steher" lassen sich nur ganz betont langsam und aufreizend mit höflichen Worten auf einen anderen Standplatz bitten...  
     
 
 
 
Eine der besagten Massenveranstaltungen (Anfang 2009 in der Oberlausitz) - viele Fotografen finden ihre beste Kameraposition wie selbstverständlich vor den Objektiven der anderen...
 
     
  Vor allem die eisenbahntechnischen Großveranstaltungen und Sonderfahrten sind berühmt für solche Konfrontationen. Diese Veranstaltungen sind für alle da – für Nichtfotografen, für die „Oma-Opa-Enkel-Fraktion“, die „Knipser“ und natürlich auch für die Fotografen. Eintritt bezahlen alle...
Offenbar funktioniert aber genau hier die erforderliche gegenseitige Rücksichtnahme nicht, es fehlt einfach am Verständnis für den anderen. Und keine Seite hat da weniger Schuld als die andere – es funktioniert einfach nicht. Und genau deshalb meide ich meist solche Veranstaltungen...
Will man bei BW-Festen u.ä. zu brauchbaren Bilder kommen, empfiehlt es sich, zeitig „da“ zu sein. Die potentiell konfrontativen Familienausflügler kommen meist erst später...

 
     
  Bisher habe ich es fast immer geschafft, auch bei Veranstaltungen mit viel Publikum zu ordentlichen Fotos zu kommen. Mit etwas mehr Geduld klappt das schon. Der "Ausschuss" liegt allerdings deutlich über dem ansonsten üblichem Niveau. Aber in der Zeit der Digitalfotografie ist "Ausschuss" ja kein wirkliches Thema mehr - zumindest kein finanzielles...  
  Bis vor kurzem war ich der Meinung, dass die Reibereien, die rund um das Fotografieren zwischen Fotografen, Nichtfotografen und Knipsern entstehen, etwas für die Veranstaltungen rund um die Eisenbahn Typisches ist. Aber weit gefehlt - was ich zum Deutschen Feuerwehrtag in Leipzig im Juni 2010 erleben musste, stellte alles bisher mit der Eisenbahn Erlebte in den Schatten. Offene Feindschaften - einfach der Feinschaft willen, von Leuten, die einfach nur zufällig zu der entsprechenden Zeit an diesem Ort waren und wohl auch in ähnlicher Art im Eisladen, im Biergarten oder in der Straßenbahn stunk verbreitet hätten. Gut, dass dieses Klientel sein Interesse für die Eisenbahn noch nicht entdeckt hat...  
     
 
Bei Fotozugveranstaltungen gehen die zahlenden Teilnehmer meist recht rücksichtsvoll miteinander um (gut - Ausnahmen, mitunter auch der krassen Art, gibt es immer). Man ist halt unter sich - und jeder kommt zu seinen Fotos.
 
     
 
 
 
ein bisschen Extremismus ist schon dabei... Markersbach 2007.
 
     
  Und eines sollte man hinsichtlich der Fotozugveranstaltungen keinesfalls vergessen: Als Teilnehmer bezahlt man eigentlich nur für das Verkehren der speziell bestellten Züge, aber man erhält noch viel mehr Leistungen für sich selbst: Von den zahlreichen "Semiprofis" unter den Eisenbahnfotografen kann man sich auf recht einfache Weise sehr viel abschauen. Wo z.B. ein A. L. steht, dort ist ein guter Fotostandort (fast) garantiert. Und dann gibt es ja auch noch viele Gespräche rund um die Eisenbahnfotografie beim gemeinsamen Warten auf den Zug...  
     
 
 
 
2007 in Grünstädtel: für den ersten Fotozug des Tages gehen die Fotografen langsam in Stellung... Zunächst passiert aber erstmal eine Lz-Fahrt der DBAG den Bahnhof.
 
     
  Technik – die Entscheidung fällt schwer  
  DSLR – digitale Spiegelreflexkamera – heißt das Zauberwort... Die Entscheidung für ein bestimmtes DSLR-System ist eine ziemlich weittragende Entscheidung. Es geht nicht nur um einen ganz bestimmten Kamera-Body, sondern eben auch um eine ganze Menge „Systemzubehör“ – also Objektive, externer Blitz, Akus, Speicherkarten und vieles mehr. Kurzum – es geht um allerhand Geld. Und um das nicht sinnlos zum Fenster hinaus zu werfen ist schon vorheriges Informieren, Abwägen und Nachdenken angesagt.  
     
  Marktführer bei den digitalen Spiegelreflexkameras in Deutschland sind ganz klar Canon und Nikon – was nicht heißen soll, dass die anderen Anbieter schlechtere Kameras bauen...
Für welches „System“ man sich entscheidet, ist meist eine Entscheidung auf lange Zeit und kostet allerhand Geld. Und jedes System hat sein ganz eigenen Vor- und Nachteile. Mit etwas Mühe kann man vor der Entscheidung für Nikon oder für Canon oder für Pentax oder für Olympus oder eben auch für Sony/Minolta die Vor- und Nachteile jedes Systems genau gegeneinander abwägen – wenn man bereits vorher seine Gewohnheiten kennt, man also bezüglich der Eisenbahnfotografie nicht unbeleckt ist...

 
  Bei mir sprach nach reiflichen Überlegen, Vergleichen und Testen in erheblichem Maß die Schnelligkeit der Sony im Allgemeinen und der Alpha-500-er Reihe (bei der Sony Alpha 450 und 550 bis zu 7 Bilder pro Sekunde!) im Besonderen für Sony.
LifeView brauch’ ich nicht und den klappbaren Monitor auch nicht, so wurde recht schnell die Alpha 450 DAS Objekt der Begierde... Für alle diejenigen, die die Alpha-Reihe nur wenig kennen, noch die wichtigsten Daten der Alpha-450:
· 14 Mpix
· CMOS-Sensor (APS-C)
· Stabilisator im Body
· A-Bajonett Minolta.

 
  Aktuell werden von Sony selbst 4 „Baureihen“ von Objektiven angeboten:
1. die „G Lens“ – hochwertige, lichtstarke und größtenteils langbrennweitige Objektive der oberen (ja – das ist relativ) Preisklasse
2. Die „Carl Zeiss Lens“ – äußerst lichtstark und hochpreisig
3. die „a Lens“ – lichtstark und preislich Mittelklasse
4. die „DT Lens“ – „Basisobjektive“ (auch Kit), teilweise weiterentwickelte Minolta-Objektive
 
  Tamron und Sigma fertigen ebenfalls Objektive mit dem Minolta-A-Bajonett.
Dazu kommt, dass zumindest die höherwertigen Objektive aus der analogen Minolta-Zeit seit der Einführung des A-Bajonetts uneingeschränkt an den digitalen Alphas verwendet werden können.

 
     
  Aber lieber Leser – Sie sollte das, was ich hier zur Sony Alpha geschrieben habe, keinesfalls als Kaufberatung werten. Ich habe nur einfach meine Gedanken aus meiner Sicht dargestellt. Eine wirkliche objektive Kaufberatung bezüglich eines Kamerasystems ist einfach nicht möglich, da zu viele wirtschaftliche und rein subjektive Dinge die Sache beeinflussen. Es kann wohl mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass einer der in Deutschland am DSLR-Markt präsenten Hersteller ausgesprochen schlechte oder zumindest unterdurchschnittliche DSLR-Kameras verkauft. Aber es ist natürlich so, dass z.B. Kamera „ABC“ für das Interessengebiet „XY“ in der Spezifikation 3.1.7.2.6 besser geeignet ist als die Kamera „DEF“.  
  Wer mit seiner neuen Kamera nicht zufrieden ist, hat entweder (qualitativ) eine Montagskamera erwischt oder hat bei der Auswahl des Systems bzw. einer bestimmten Kamera innerhalb eines Systems kein glückliches Händchen gehabt. Oder er meinte, nachdem er viel Geld für den Kamerabody ausgegeben hat, bei den Objektiven sparen zu können - preiswerte Objektive haben in der Regel ein erheblich niedrigeres "Leistungslevel" als selbst Bodys der Einsteiger-Bauarten. Eine Beratung „pro“ einer bestimmten Kamera geht nicht, allenfalls ein „contra“ einer bestimmten Kamera. Aber selbst dazu sollte der Berater den zu Beratenden und dessen Vorlieben beim Fotografieren schon sehr gut kennen. Und wenn ein Mitarbeiter einer Handelseinrichtung nach 30 Sekunden einem potentiellen Käufer sagt, dass genau die und nur die Kamera die einzige Kamera ist, die für den Interessenten als potentiellen Käufer geeignet ist (die natürlich - der Zufall will es so - gerade im Sonderangebot ist)...  
  Ein Bild kann niemals besser sein als die verwendete Technik. Aber die Technik steuert nur einen recht kleinen Beitrag am Endergebnis „Bild“ bei. Zum allergrößten Teil wird ein Foto vom Fotografen hinter der Kamera beeinflusst – im positiven und im negativen Sinne. Ein unbeleckter Anfänger – nennen wir ihn den „gemeiner Knipser“ - wird mit einer „D1“ keine wesentlich besseren Fotos produzieren als mit irgendeiner billigen „Knipskiste.  
     
  Ja – was braucht man eigentlich so an “wichtigen Teilen” für die Eisenbahnfotografie?  
  Mein Kamera-Body hört auf den „Familiennamen“ Sony, Mit dem Vornamen Alpha450. Aber das hatten wir eben schon…
Mein „Immerdrauf“ (das Objektiv, das für die meisten Fotos an der Kamera ist) ist eine Art „Kurztele“, ein Sigma 18-125 HSM (HSM = Ultraschallantrieb des Objektivs). Das mit der Kamera als Bundle gelieferte Kit-18-55 ist gar oft etwas "kurz".

 
     
  Bis zur Anschaffung des Sigmas hatte ich für (Not)-Fälle, bei denen es mit dem Kit gar nicht (auch nicht vorübergehend) gehen wollte, als Übergangslösung ein Minolta 35-80. Eigentlich eine üble „Scherbe“, aber das wird nun nicht mehr benötigt…
Das Kit bleibt im Bestand, wenn es mal drum geht, Modelle zu fotografieren. Es hat einfach eine kürzere Naheinstellgrenze (also bessere Macro-Eigenschaften) als das Alltags-Sigma,,,

 
     
  Ein „großes“ Tele benutze ich selten (bei mir ein 100...300, unter Beachtung des Crop-Faktors der APS-C-Kamera also 150...450 bezogen auf das Kleinbildformat). Und aus der Hand ohne Stativ geht da fast gar nichts.  
  Und ein richtiges Weitwinkel? Ich habe da nur das normale KIT 18...55 und hab ein „breiteres“ Weitwinkel auch noch nicht ernsthaft vermisst.  
  Dass auf jedes Objektiv ein UV- oder Skylight-Filter zum mechanischen Schutz der vorderen Linse und eine Gegenlichtblende gehört, setze ich mal als bekannt voraus... Ach ja – ein zirkularer Polarisationsfilter, für den Fall, dass ungewollte Spiegelungen an Glasscheiben o.ä. auftreten, kann sehr hilfreich sein.  
     
  Wichtig ist eine dem Ausrüstungsumfang angepasste Fototasche, da man als Eisenbahnfotograf nicht selten mit seiner Ausrüstung in unwegsamen Gelände unterwegs ist. Ob es dann ein Fotokoffer, eine Umhängetasche oder ein Fotorucksack sein soll, muss jeder für sich selbst beurteilen. Bei einer SLR-Ausrüstung mit mehreren Objektiven bevorzuge ich „aus orthopädischen Gründen“ ganz klar den Fotorucksack – auch wenn er umständlicher als eine Tasche zu handhaben ist.  
     
  Ich persönlich hatte jahrelang einen Samsonite Mini-Trekking. Der Schutz der Ausrüstung war gut und platzmäßig ging das auch in Ordnung. Was ganz klar fehlte war die Befestigungsmöglichkeit für's Stativ und ein Regenschutz. Was mich nicht überzeugt hat, waren die Trageeigenschaften - ich hatte den Rucksack einfach nicht "so richtig gut" auf dem Rücken. Allerdings ist der Samsonite Mini-Trekking nun auch schon ein paar Jahre alt und auch auf dem Gebiet des Fotozubehörs ist die Zeit nicht stehen geblieben - allerdings werden Fotorucksäcke, die dem damaligen Samsonite Mini-Trekking ziemlich genau entsprechen, auch heute noch Neuware angeboten...Fotorucksäcke gibt es von verschiedenen Herstellern zu unterschiedlichen Preisen. Wirkliche Billigheimer wird man unter qualitativ guten und ausreichend geräumigen Exemplaren nicht finden. So rund 70,-€ aufwärts sollte man selbst im Internethandel als untere Grenze einplanen...  
     
  Relativ neu sind die sog. Slingshots - eine Art Rucksack mit einem "Schrägschultergurt"... Als Bedarf für einen Nachfolger meines alten Fotorucksackes anstand, fiel die Entscheidung "pro" eines solchen "Einträgerrucksacks". Das Teil hört auf den Namen "Godspeed Vario 606", serienmäßig mit einer (3-teiligen) Stativbefestigung (das Stativ kann auch zur Entnahme der Kamera am Rucksack bleiben!) und Regenschutzüberzug ausgerüstet.  
     
  Während meines Urlaubes 2010 habe ich den Godspeed-Slingshot intensiv getestet. Ich gebe offen zu, am Anfang war ich recht skeptisch bezüglich der Trageeigenschaften und des Handlings. Aber das Teil hat mich echt überzeugt.Und ganz wichtig: Es funktioniert auch zusammen mit meinem Sun-Sniper-Gurt (dazu gleich mehr).Eines ist ganz klar – so ein Slingshot taugt nicht für die ganz große Ausrüstung und auch die „Zulademöglichkeiten“ für Bekleidung, Essen und Trinken finden eigentlich nicht statt. Aber für meine meistens „autogestützten“ Fototouren entlang der Bahnstrecken ist er eine richtig gute Wahl.  
     
  Ach ja – Gurt, Kameragurt. Der mit der Kamera mitgelieferte war einfach nur jämmerlich und Garant für Schuler- bzw. Nackenschmerzen. Eine andere Lösung musste unbedingt her. Ich habe mich für einen Sun Sniper One entschieden. Beim Sniper ist der Gurt in Form einer Schärpe, die Kamera selbst wird mittels Objektivschraube und einen auf dem Gurt gleitenden Karabiner mit dem Gurt vebunden. Beim Sniper wird die Gewichtskraft der Kamera vom Nacken weggenommen und auf den Schulterbereich verteilt.  
  Klar - die Befestigung der Kamera am Gurt mittels Stativverschraubung weckt erstmal Argwohn und Vorbehalte bezüglich der dauerhaften Sicherheit. Das war bei mir nicht anders. Aber die Trageeigenschaften überzeugen - und die "Stativschraube" des Sniper hält auch. Punkt.  
     
  Ohne Stativ geht es nicht – vor allem nicht mit dem Tele. Es sollte stabil, standsicher, ausreichend hoch, leicht und gut zusammenklappbar für den Transport sein und unbedingt eine Schnellkuppelplatte haben. Das das Stativ dem Gewicht der Kamera mit dem schwersten Objektiv angepasst sein muss, versteht sich von selbst...  
  Mein Stativ ist ein richtig schweres Metallstativ (kein Aluminium und für Wandertouren überhaupt nicht zu brauchen) und bis 1,75m ausziehbar. Aber im Kofferraum immer mit dabei, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.  
     
  Wenn man mit dem Auto unterwegs ist lohnt es sich, eine leere „Getränkekiste“ im Kofferraum zu haben, den man bei Bedarf als Tritt verwenden kann.
Für manchen ist auch eine kleine Astschere ein unverzichtbarer Begleiter...

 
     
  Die Rechte des Fotografen – ein ganz wichtiges Thema  
  Immer wieder gibt es harte Diskussionen bezüglich der „nichtzahlenden Trittbrettfahrer“ bei sog. „Fotozugveranstaltungen“…  
  Bei solchen Fotozugveranstaltungen organisiert ein Veranstalter (Privatperson, Verein o.ä.) das Verkehren stilvoller Sonderzüge auf einer bestimmten Strecken an einem bzw. mehreren bestimmten Tag(en). Mit einem solchen Zug kann nicht als Fahrgast mitgefahren werden, er verkehrt ausschließlich für die Fotografen, die sich mittels Vorkasse an den Kosten der Veranstaltung beteiligen und mit eigenem PKW entlang der Strecke unterwegs sind, um den Zug stilvoll in passender Umgebung zu fotografieren bzw. zu filmen. Dabei ist in aller Regel bei einer mehrtägigen Veranstaltung mit einer 3-stelligen Kostenbeteiligung pro Teilnehmer zu rechnen. Wird bis zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Kostendeckung erreicht, kann die Veranstaltung nicht stattfinden…  
  Kurz vor der Veranstaltung erhalten die Einzahler den entsprechenden Fahrplan, eine „Legitimation“ in Form eines Ansteckers, entsprechende Hinweise auf landschaftlich lohnende Fotostandpunkte und den Hinweis, den Inhalt der Unterlagen nicht an Dritte (= potentielle Nichtzahler) weiterzugeben...  
  Klar – bei dem Preis sind immer wieder Fotografen versucht, als Trittbrettfahrer ihren fälligen Beitrag einzusparen. So etwas wird nicht nur vom Veranstalter nicht gern gesehen, sondern natürlich auch nicht von den zahlenden Fotografen…  
     
  Wie man sich eine solche Veranstaltung vorstellen muss, wird anhand der Fotos auf meiner Homepage hier  
  http://www.bahnbilder.burkhkoe.de/Vorschau%20NVA-Zug-180507.htm  
  und hier  
  http://www.bahnbilder.burkhkoe.de/Vorschau_3xV100.htm  
  oder auch hier  
  http://www.bahnbilder.burkhkoe.de/Vorschau_106%20992.htm  
  deutlich.  
     
  Ein Veranstalter einer solchen Fotozugveranstaltung kann durchaus gegen „nichtzahlende Fotografen“ vorgehen. Gut zu wissen – als zahlender Teilnehmer solcher Fotozugveranstaltungen bin ich aus verständlichen Gründen auf die Nichtzahler nicht so gut zu sprechen…  
     
  Und weil wir grade bei den Rechten und Pflichten von Fotografen hinsichtlich Bahnfotografie sind: Hier einige Anmerkungen für diejenigen, die nur selten oder bisher überhaupt nicht damit in Berührung gekommen sind.  
  Ich beziehe mich hier ganz bewusst nur auf den normalen Planbetrieb und die ganz normalen Sonderveranstaltungen der Bahn selbst oder von Vereinen mit ausdrücklicher Ausnahme der Fotozüge. Anders als z.B. namhafte deutsche Automobilproduzenten ist die DBAG kein Freund ihrer eigenen Vergangenheit bzw. der Vergangenheit ihrer Rechtsvorgänger. Und so gesehen ist die DBAG auch kein Fan der Eisenbahn- und Fotofreunde, die sich vor allem für die „Vergangenheit“ der deutschen Eisenbahn interessieren. Und genau deshalb kann der Bahnfotograf auch nicht erwarten, dass er von der DBAG mit offenen Armen begrüßt wird. Vielmehr ist er aus Sicht des „Globalplayers“ so was wie ein ewig Gestriger...  
  Bahnfotografie ohne kommerziellen Hintergrund darf überall von dort aus erfolgen, wo man auf öffentlichen Wegen hinkommt, also Bahnsteige von Personenbahnhöfen und öffentliche Wege entlang der Strecke. Für Bahnbetriebswerke, Rangierbahnhöfe, Reparaturwerkstätten hat die DBAG aufgrund ihres Hausrechts ein Zutritts- und Fotografierverbot erlassen.  
     
  Die Zeiten, in denen man sich relativ ungezwungen in Betriebswerken zum Zwecke von Fotoaufnahmen bewegen konnte, sind vorbei. Also nix mehr mit "Warnweste an, beim Lokleiter anmelden, fotografieren im BW-Gelände"!  
     
 
 
 
 
 
Solche Fotos sind heute einfach nicht mehr möglich...
 
     
 
Auch sowas ist heute bei einem Zug der DBAG völlig undenkbar...
 
 
...bei einer Privatbahn dagegen kann schon noch einiges gehen... SBE. 2006.  
     
  Aber selbst dort, wo fotografiert werden darf, sind einige Dinge zu beachten. Einige davon sind nicht sofort verständlich, sollten aber berücksichtigt werden, wenn man Ärger mit der Bundespolizei vermeiden will:  
  1. Es ist nicht gestattet, mit Blitz zu fotografieren (das leuchtet sicher jedem ein, wenn man sich in die Situation eines Lokführers versetzt).  
  2. Es ist ausreichend Abstand vom Gleiskörper zu halten – 3m vom Schotterbett sollten es schon sein… (Eine Warnweste ist keine Legitimation für die Nichteinhaltung!. Wird man erwischt, gilt „Person im Gleis“ - d.h. u.U. Streckensperrung, die Kosten stellt die DBAG dem Verursacher nur allzu bereitwillig in Rechnung…)  
  3. Überschreiten von Gleisen verboten – klar.  
     
 
Völlig legal nicht erreichbar. Aber für dieses Objekt lohnte es sich schon mal, ein gewisses Risiko bezüglich einer Begegnung mit den "Sicherheitskräften" auf sich zu nehmen... (Nein - auf befahrenen Gleisen bin ich nicht herumgelaufen...). Fotos, die ich von diesem Fahrzeug dann Tage später im Internet sah, ließen mich mit dem Kopf schütteln - der Fotograf muss direkt im durchgehenden Hauptgleis gestanden haben. Kopfschüttel.
 
     
  In diesem Zusammenhang einige Worte zum Thema "Sicherheitsweste"... Ganz klar, aus dem Tragen einer solchen leuchtend gelben oder orangenen Sicherheitsweste lassen sich keinerlei Sonderechte generieren. Aber wenn man an der freien Strecken fotografierend unterwegs ist, ist das Tragen einer solchen Weste keine schlechte Sache. Sie signalisiert dem Tfz-Führer aber, dass ihm da - regelkonformes Verhalten des Fotografen vorausgesetzt - kein Ungemach droht. Auf eine Gelegenheit lauernde Selbstmörder tragen keine solche Weste...  
     
  4. Aber jetzt kommt’s: Kommerzielles Fotografieren bedarf einer ausdrücklichen vorherigen Genehmigung der DBAG – verständlich. Aber – die DBAG betrachtet allein die Benutzung eines STATIVS als kommerzielles Fotografieren. Auch die Benutzung einer professionell aussehenden Kamera hat schon zum Vorwurf der Kommerzialität gereicht. Also aufpassen, wenn man sich nicht unbedingt mit der Bundespolizei anlegen will...  
  5. In der Vergangenheit hat es im zeitlichen Dunstkreis von besonderen „Sicherheitslagen“ nicht selten das gegeben, was man „Überreaktion eines Beamten“ nennen kann. Also zu solchen Zeiten besondere Vorsicht – Konfrontation mit den Staatsdienern nicht herausfordern.  
     
 
Zu solchen Fotos kann man kommen, wenn man an einer der regelmäßig stattfindenden Werksführungen im Werk Meiningen teilnimmt. Fazit: Sehr empfehlenswert.  
     
     
  Und noch was ganz Wichtiges:
Kommt man als Fotograf durch einen freundlichen Bahnmitarbeiter zu einem Foto, zu dem man eigentlich nicht kommen darf, sollte man ein solches Bild keinesfalls veröffentlichen – erst recht nicht mit einer öffentlichen Danksagung an den freundlichen Mitarbeiter, der einen am Soundsovielten und diese Uhrzeit z.B. auf den Führerstand oder aufs Stellwerk gelassen hat. Die Konzernsicherheit der DBAG liest in den einschlägigen Foren mit... und geht auch gegen ihre eigenen allzu freundlichen Mitarbeiter vor.

 
     
  Und zum Schluss noch einige Bemerkungen zur Eisenbahnfotografie im Ausland. Nicht immer ist die Rechtslage dort mit der in Deutschland gewohnten identisch. Und nicht überall gibt es nur freundliche „Sicherheitskräfte“ – das können auch Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen sein. Und Sicherheitskräfte pflegen auch nicht überall einen solchen „Umgang“ mit Fotografen, wie man das in Deutschland gewöhnt ist. Also Vorsicht!!!  
  In der Tschechischen Republik habe ich bisher nur positive Erfahrungen machen können. Wenn man sich freundlich (vorher!) anmeldet, sich an die allgemeinen Regeln hält und vielleicht noch ein paar eigene Fotos (oder Foto-CDs!) als Geschenk mit hat, öffnen sich nicht selten ungeahnte Türen und Tore.
Auch in Bulgarien hatte ich keinen Ärger, nachdem ich mich bei der dortigen Bahnpolizei angemeldet hatte.
Bezüglich Polen habe ich keine persönlichen Erfahrungen – aber nicht selten wird vor unliebsamen Kontakten mit den sog. „schwarzen Sheriffs“, einer privaten Wachschutzfirma gewarnt...

 
     
 
 
 
Tschechien: Depot Cheb (li) bzw. Sokolov - alles ganz einfach...
 
     
 
Depot Burgas (BG) - mit Freundlichkeit geht viel...  
     
 
weiter zu Teil-2
 

 


©2004 Burkhardt Köhler