In der Nazizeit
wurde das System Feuerwehr dreischienig. Neben den örtlichen
Feuerwehren gab es die sog. Feuerschutzpolizei (das waren die
Berufsfeuerwehren und die sog. Feuerschutzpolizeiregimenter,
also militärisch organisierte, überregional einsetzbare
Großverbände) und die Feuerwehrkräfte des „Luftschutzes“,
die dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) unterstellt waren.
Die Fahrzeuge dieser drei „Sparten“ des abwehrenden
Brandschutzes waren schon durch ihre Lackierung zu unterscheiden:
- örtliche freiwillige Feuerwehren „ROT“
- Feuerschutzpolizei „DUNKELGRÜN“
- Luftschutz RLM „FELDGRAU“ bzw. „SANDFARBEN“.
Im Verlauf des Krieges nahm die Vereinfachung der Fahrzeuge
– Stichwort „Heimstoffe“ stark zu, was auch
an den Fotos der noch vorhandenen Fahrzeuge deutlich zu sehen
ist.
In diese Zeit fiel auch die beginnende Normung der Fahrzeuge.
Die wesentlichsten Fahrzeugtypen waren:
- KzS (Kraftzugspritze) >>> meist 1,5-Tonnen-Fahrgestell,
offener bzw. Planenaufbau, eigentlich Mannschaftfahrzeug mit
Tragkraftspritzenanhänger (TSA)
- LLG (leichtes Löschgruppenfahrzeug) bzw. LF8 >>>
Löschgruppenfahrzeug leichter Bauart (meist auch hier 1,5-Tonnen-Fahrgestell)
mit geschlossenem Aufbau. Tragkraftspritze in angehängtem
TSA mitgeführt
- KS15 / FLKS15 / LF15 (Löschgruppenfahrzeug 15) >>>
Fahrgestell mit mind. 3t, Löschgruppenfahrzeug für
eine Besatzung von 1:8 mit unfangreicher feuerwehrtechnischer
Beladung und fest eingebauter Feuerlöschpumpe (Heck- bzw.
Vorbaupumpe) mit einer Förderleistung von 1500 l/min
- KS25 / LF25 (Löschgruppenfahrzeug 15) >>> Fahrgestell
mind. 4,5t, Löschgruppenfahrzeug für eine Besatzung
von 1:8 mit umfassender feuerwehr- und hilfeleistungstechnischer
Beladung und fest eingebauter Feuerlöschpumpe (Heckpumpe)
mit einer Förderleistung von 2500 l/min
- TS / TLF (Tankspritze / Tanklöschfahrzeug) >>>
Löschfahrzeug mit Wassertank und fest eingebauter Feuerlöschpumpe,
minimale feuerlöschtechnische Beladung, Kabine meist für
Staffelbesatzung 1:2
- KL / DL (Kraftdrehleiter / Drehleiter) >>> Drehleiter
mit unterschiedlicher Höhe des Leiterparks, schwerere Fahrzeuge
teilweise mit festeingebauter Feuerlöschpumpe
- Sonstige Fahrzeuge - insbesondere Schlauchwagen, Pionierwagen
(heute: RW) und Kommandowagen.