INHALT "K-ZUG"

LAZARETTZUG D1072 IN 1:120

 

Lazarettzüge sind sehr lange Züge… Die beim Vorbild üblichen Bahnhofsgleislängen und die lt. Schlepplastentafeln der dafür eingesetzten Lokomotiven bilden die Grundlage für die Anzahl der Wagen und deren Reihung.  
   
Von den Großserienherstellern in 1:120 gibt es (Stand Jahresende 2018) aktuell folgende Modelle als Modell im Fachhandel oder sind in großer Zahl auf dem Gebrauchtwarenmarkt verfügbar, die „im Dunstkreis“ der Lazarettzüge für den Zeitraum 1914 bis 1994 von Bedeutung sein können:
 
   
Für die Epoche I (1914 – 1918)
Bisher gab es 2 Sets von Tillig als Lazarettwagen. Die Vorbildtreue ist eingeschränkt, die Sets sind allenfalls „Stückwerk“…
Ansonsten als Umbaubasis:
Di pr05 (BttB / gebraucht, Tillig / gebraucht) >>> Krankenwagen, Offizierskrankenwagen
Ci pr08 (BttB / gebraucht, Tillig / gebraucht) >>> Mannschaftswagen
BC3i pr11 (Tillig) >>> Chefarztwagen, Arztwagen, Zahlmeisterwagen
D3i pr11 (Tillig) >>> Behandlungs- und Apothekenwagen
Pw3 pr oder Sä >>> Küchenwagen
G10 (Tillig, Hädl) >>> Packwagen, Vorratswagen
G10-Kühlwagen (Tillig / Hädl) >>> Küchen-Vorratswagen
E-Wagen (Tillig / Hädl) >>> Brennstoffvorratswagen
Beachte:
Ende 2018 bringt Piko die Dampflok G7.1 zuerst als EP-III-Modell auf den Markt. Die Schlepplastentafel der G7.1 war im WK1 die Grundlage für die Fahrpläne der Militär- und damit wohl auch der Lazarettzüge. Erscheint diese als EP-I-Modell, ist sie die ideale Zugmaschine für einen Laz-Zug.
 
   
Zwischen den Weltkriegen hatten die Bahnverwaltungen in Deutschland (Länderbahnen, DRG, DRB) keine Lazarettfahrzeuge im aktiven Betriebsbestand.  
   
Für die Epoche II (1939 – 1945)
Modelle von Laz-Fahrzeugen des WK2 gab es bisher aus den bekannten Gründen nicht.
Als Umbaubasis stehen zur Verfügung:
C4i-30 (Tillig) >>> Krankenwagen, Offizierskrankenwagen, Behandlungswagen
Pw4i-31 (Tillig) >>> Küchenwagen
G10 / Oppeln (Tillig, Hädl) usw. >>> Gepäckwagen, Vorratswagen
E-Wagen (Tillig, Hädl) >>> Brennstoffvorratswagen
Di-21 + ähnliche P-Wagen mit offener Bühne (BTTB, Tillig, Schirmer) >>> Krankenwagen
Mci-43 (Tillig, Busch, Hädl) >>> Krankenwagen, Mannschaftswagen
Mc4i-44 (Heris) >>> Krankenwagen, Behandlungswagen
Auch Fahrzeuge, die bereits im 1.WK als Laz-Fahrzeuge im Einsatz waren, sind denkbar…
Im WK2 waren die Dampflokomotivbaureihen 50.0-31 und 52.0-77 im Militärverkehr das Maß der Dinge. Beide Baureihen gibt es bei Tillig.
 
   
Nach Kriegsende (1945 bis [in der DDR] 1952)
Nach Ende des 2.WK waren zahlreiche ehemalige Laz-Fahrzeuge der DRB für die Alliierten als Laz-Züge in Deutschland unterwegs. Aufgrund der großen Entfernungen hatte die SZD den wohl höchsten Bestand. Die Fahrzeuge waren nicht bei den deutschen Bahnverwaltungen eingestellt, sondern entweder bei den entsprechenden Militäreisenbahnverwaltungen (USA, UK, FR) oder im Falle der UdSSR bei der SZD eingestellt.
Die sowjetische Militäreisenbahnverwaltung übertrug allerdings schon frühzeitig „das doing“ im Eisenbahnverkehr zurück an die deutschen Verwaltungen in der sowjetisch besetzten Zone und damit der Gründung der Lok-Kolonnen und allem, was damit in Zusammenhang stand.
Es ist deshalb durchaus anzunehmen, dass es um 1950 herum auch DR-Lazarettzüge im Dienst für die Rote Armee gab. Der Fahrzeugpark dieser Züge rekrutierte sich dann aus dem noch vorhandenen und einsatzfähigen Laz-Wagen-Bestand der vorherigen DRB.
In der Zeit der Lokkolonnen waren die Dampflokomotivbaureihen 50.0-31 und 52.0-77 noch immer das Maß der Dinge. „Lieblingslok“ der sowjetischen Militäreisenbahner war zweifellos die BR42. Die 50 und 52 gibt es bei Tillig, die 42 als Kleinserienmodell bei MMC.
 
   
1952 – 1994 im Bestand der DR
Vor einigen Jahren hatte der Kleinserienhersteller TT-Club mal einen K-Zug auf der Basis der BTTB-Bghw-Modelle in unbrauchbarer Qualität zu einem der Qualität völlig unangemessenem Preis im Angebot.
Als Umbaubasis stehen zur Verfügung:
C4i-30 (Tillig) >>> Bettenwagen, OP-Wagen, ausgewählte Funktionswagen als Ersatz für den C4i-36
Pw4ü-37 (Tillig) >>> Maschinenwagen
Pw4i-31 (Tillig) >>> Küchenwagen als Ersatz für den Pw4ü-28
Bghw / Bghws (Tillig, Piko) >>> Maschinen-, Küchen-, OP- und Bettenwagen, FuW „V“
B4i-30 (Tillig) >>> FuW „K“, „mP“, B1 als Ersatz C4ü-28, mit vermehrten Kompromissen auch als Ersatz für C4ü-35 (N2)
C4ü-39 / WLC4ü-52 (Tillig) >>> Sonderkrankenwagen N1
Bg (Mod) (Tillig) >>> Sonderkrankenwagen N3
Für die Heizwagen (HW-41) gibt es Bausätze…
Für die Bettenwagen „Bmh“ und die Bghw-Mod-Begleiterwagen B1, B2, K, mP und den FuW „A“ gibt es derzeit keine Lösung…
Typische Tfz waren auch in der DDR noch die 50-er und 52-Baureihen einschließlich ihrer Rekovarianten 50.35 und 52.80. Ab den 80-er Jahren sind Eisätze der Diesellok-BR 118,120 und 132 (auch 130 nicht auszuschließen) bekannt. Nach Elektrifizierung des Berliner Raumes und der Strecke nach Frankfurt/O auch elektrische Tfz der BR 242, 243 und 112.
 
Vor Jahren hat mal der Kleinserienhersteller TT-Club, dessen Eigentümer der ehemalige Produktionsleiter von BTTB ist, angekündigt und vielleicht sogar in ganz kleiner Stückzahl zum Verkauf gebracht. Die Modelle waren lt. den Fotos auf der TT-Club-Website einfach nur jämmerlich. Viel Geld für ganz wenig Qualität...  
   
Aber mit dem D1072 ausschließlich aus Altbau-Fahrzeugen, da geht was... Das will ich auf den anschließenden Seiten zeigen.
Ich will versuchen zu zeigen, wie man einen kompletten Laz D 1072 in TT sich selber auf's Gleis stellen kann. Kompromisse lassen sich natürlich nicht vermeiden lassen – zumal in 1:120. Und da sind da noch die unbefriedigende Qualität der Lohnfertigung und die Quasi-Monopolstellung des einzigen TT-Vollsortimenters aus Sebnitz...
 
   
Was die ganze Sache im Vergleich zu 1:87 schwieriger macht, ist das deutlich eingeschränktere Angebot an "Spendermaterial" - also Kleinserienteilen, Altgehäuse und handelsüblichen Zurüstteilen.
Kompromisslosigkeit ist in TT noch immer schwer zu machen, da es, trotz der „Angebotsverdichtung“ in den letzten Jahren“, noch immer zahlreiche „Fehlbestände an wichtigen Grundmodellen“ gibt.
Ich habe das für mich selbst so definiert, dass Nietenzählerei zwar gut und richtig ist, aber zuviel davon die Abarbeitung einiger Projekte glatt verhindert. Also auch mal ein Auge zudrücken, wenn man statt des geschweißten C4i-36 den genieteten C4i-30 verwenden muss. Ich will keineswegs dem „Zudrücken aller Augen, notfalls auch noch aller Hühneraugen“ Vorschub leisten, aber es stellt sich nun mal die GRUNDSÄTZLICHE Frage, ob man den C4i-30 als Grundlage verwendet oder das Projekt überhaupt nicht realisieren kann.
 
Für die Umbauten braucht man immer wieder mal Kleinteile, wie Lüfter, Kamine, Gitter. Die Kleinserienhersteller G. Kuswa, Beckert, MMS und PSK seinen hier als Bezugsquellen genannt.
Decals für die Waggonbeschriftung habe ich bisher immer bei www.druckeronkel.de in Auftrag gegeben. Die Firma kann z.B. Wagenbeschriftungen, deren Vorlagen man in Schwarz als pdf-Datei einreicht, in Weiß ausdrucken…
 
   
Wir bauen um...  
   
"LAZ-Züge der Sowjetischen Militäreisenbahnen" (1945 - 1952)
   
       
"D1072" (1952 - 1985)
   
       
"D1072" (1986 - 1993)
   
     
"Mein 1072" (1980)
   
Mein 1072-er ist ein "Zwischending" zwischen typisch Altbau und Neubau und einigen "Ersatzlösungen", die sich vor allem aus dem Umstand generieren, dasssich der Kunststoff der chinesischen Bghw-Wagenkästen nur ganz schlecht spachteln lässt. Und dann sind da noch die Bghw-R4-mod-Modelle, die nicht wirklich zu bekommen sind.
Auch eine neue Anfrage in 2023 bei Tillig bezüglich der Fertigung von K- und Laz-Beistellfahrzeugen durch die Fa. Tillig hat eher wieder wie schon in der Vergangenheit wieder weitgehend nur negative Erwartungen geweckt. O.k. - die Salonwagen der DR sind mit Sicherheit bekannter als die K-Zug-Fahrzeuge. Aber so ein "kadrierter" K-Zug hat aber eben auch nur 5 Wagen...
   
 
 
 
   

©2018 Burkhardt Köhler