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UMBAU / SELBSTBAU IN 1:120

 
 
NEUBESCHRIFTUNG VON FAHRZEUGEN
 
Jeder Modellbauer, der sich mit dem Eigen- und Umbau oder der Frisur von Fahrzeugmodellen beschäftigt, kommt irgendwann in die Situation, seine Modelle mit neuen Beschriftungen versehen zu müssen – seien es Eigentumskennzeichen, Fahrzeugnummern, Raucher- bzw. Nichtraucherschilder oder auch Zuglaufschilder, um nur einige Beispiele zu nennen.
Sogenannte Decals (früher hätten wir einfach „Schiebebilder“ dazu gesagt) sind dazu gut geeignet. Einige solcher „Motive“ werden im Modellbauhandel von entsprechenden Firmen als „Großserienware“ angeboten – z.B. die Jedem bekannten „Roten Kreuze“ für Rettungsfahrzeuge. Einige Hersteller bieten für den Modellbau spezielle Beschriftungen an, allerdings in der Mehrzahl für Straßenfahrzeuge und Triebfahrzeuge. Bei Wagen wird es schon schwieriger – da ist der Erfindungsreichtum und die Tatkraft des Modellbauers gefragt.
Bezüglich solcher Firmen seinen die Stichworte "TL-Modellbau", "Decalprint", "Truckdecal" genannt - und einige andere - speziell für die Modellbahnbranche auch z.B. KUSWA...
 
Es gibt Fälle, die man auf einfache Weise zuhause mittels PC und halbwegs zeitgemäßem (Tintenstrahl)-Drucker selber lösen kann… Decal-Folien zum Selberbedrucken gibt es bei Händlern, die ein entsprechendes „Bastelsortiment“ im Angebot haben. Ohne dafür irgendwie Werbung zu machen – z.B. bei Conrad… Diese Folien gibt es mit farbloser und weißer Trägerschicht. Für den Druck selbst braucht man einen Tintenstrahldrucker, der mit hoher Auflösung drucken kann.
 
Für ein „do it yourself“ haben erstmal alle die Decals gute Karten, wo nicht zu helle Farbtöne auf weißen Untergrund gedruckt werden sollen – beim Wagenmodellbau z.B. die „Für Traglasten“-Schilder vergangener Bahnepochen oder auch die jedem bekannten Zuglaufschilder. Im Idealfall also schwarze Schrift auf weißem Grund.
Die Erstellung einer solchen Druckvorlage ist unkompliziert – und wahrscheinlich hat jeder, der mit dieser Sache schon mal befasst war, seine eigene „Technologie“ – ich auch…
Ausgangspunkt ist für mich meistens (immer wenn es ausschließlich um Text oder Ziffern geht) „MS-Excel“ – es stehen eine Vielzahl Schrifttypen zur Auswahl und mit etwas Übung kann man mit den Funktionen „Schriftgröße“, „Spaltenbreite“, „Zeilenhöhe“ und den „Rahmen“-Funktionen sehr viele solcher Beschriftungsfälle klären. Über die „Layout“-Funktionen (Stichwort „Seite einrichten“) wird alles auf die nötige Größe gebracht und probeweise auf Papier ausgedruckt. Wenn alles passt, wird „scharf“ auf die Decalfolie gedruckt.
Die Druckertinte eines normalen Tintenstrahl-Druckers ist nur selten wasserfest – nach dem Druck muss deshalb der Druck auf der Decal-Folie wasserfest gemacht werden. Das geschieht durch das Aufsprühen von farblosem lösungsmittelfreiem Lack (am besten Acryl - seidenmatt). Nach dem Trocknen des Sprühlackes kann das Decal in der altbekannten Form verarbeitet werden.
In den Medien liest man nicht selten Beträge, in denen die Verwendung von sog. Weichmachern usw. empfohlen wird. Wenn so ein Decal auf eine unebene Oberfläche angebracht oder um eine Kante herumgezogen werden muss, mag das alles zutreffen – für glatte, ebene Flächen geht es auch ohne solche Hilfsmittel. Wichtig ist, dass die Schiebefolie möglichst dünn ist und dass man dem Wasser etwas „Fit“ o.ä. zusetzt, damit die Oberflächenspannung des Wassers reduziert wird…

Nach dem Anbringen aller Decals an einem Modell werden die Decals durch Einsprühen des Modells mit farblosem „Lack“ ( „matt“ oder „seidenmatt“) gut fixiert.
 
Sehr helle Farbtöne sind für den Druck mittels Tintenstrahler übrigens denkbar schlecht geeignet, egal ob auf weiße oder farblose Trägerfolie gedruckt werden soll.
Trotzdem sind Decalfolien sehr gut geeignet, um z.B. Zierstreifen an Fahrzeugmodellen anzubringen – es ist um ein Vielfaches einfacher, mittels einer geeigneten Schneideinrichtung Decalfolie gerade und mit konstanter Breite auch über eine größere Länge zu schneiden, als das betreffende Modell für eine Spritzlackierung eines solchen Streifens „abzukleben“. Für die Herstellung eines solchen Zierstreifens schneidet man einfach farblose Decalfolie in der benötigten Größe zu. Erst nach dem Zuschnitt erfolgt die „Farbgebung“ der Decalfolie mittels Airbrush oder Sprühflasche (lösungsmittelfreie, wasserfeste Farbe – also auch hier am besten Acryl) im gewünschten Farbton. Nach der Trocknung steht der Verarbeitung des Decals nichts mehr im Wege…
 
Die CSD-Bardotka erhielt ihre "Kontrastflächen" auf Decal-Basis...
 
Aber was ist, wenn z.B. weiße Schrift auf einem Modell aufgebracht werden muss? „Weiß“-Drucken kann ein herkömmlicher Büro-PC-Drucker nicht. Aber es gibt auch hier eine Lösung, nein – mehrere Lösungen, preiswerte und weniger preiswerte. Das es spezielle Drucker gibt, die auch mit weißer Tinte oder auch anderen Sonderfarben (silber, gold u.a.) drucken können, ist sicher nicht verwunderlich. Und es gibt durchaus „Betreiber“ solcher Drucker, die das Erstellen solcher Drucke in Sonderfarben als Dienstleistung anbieten. Einige bieten nur ausschließlich den Druck an, andere auch die Anfertigung der Druckvorlage…
Eines wird der Druckshop aber mit Sicherheit tun - er wird vom Besteller (und Lieferanten der Vorlage) eine schriftliche Erklärung verlangen, dass man die "Rechte" für die bestellte Grafik hat - dies betrifft insbesondere solche Projekte wie "Werbeloks". Ohne diese Erklärung wird kein ordentlicher Anbieter sich auf den Druck einlassen. Auch offensichtliche Scanns von geschützten Markensymbolen o.ä. werden keine Chance auf einen professionellen Druck haben...
 
Preiswert kann es immer dann werden, wenn man die Druckvorlage selbst am PC erstellen kann. Dann kostet eben nur das Drucken. Überlässt man der „Druckerei“ auch die Erzeugung der Vorlage, braucht’s dazu Arbeitskraft – und die ist in Deutschland eben nicht billig.
 
Ich erzeuge meine Druckvorlagen – insbesondere für Wagenbeschriftungen – selber, auf die oben beschriebene Art und Weise zuerst im Excel und mit schwarzer Schrift auf weißen Grund. Wenn alles passt, wird das Excel-Arbeitsblatt mittels „pdf-Druckfunktion“ in eine Grafikdatei umgewandelt. Damit umgeht mal Fehldrucke, wenn die „Druckerei“ den gewünschten Schriftsatz nicht eingerichtet hat.
Voraussetzung für den „Selbstbau“ der Druckvorlagen ist natürlich, dass man das nötige Vorbildwissen diesbezüglich hat oder zumindest auf das Vorbildwissen eines Bekannten oder Verwandten zurückgreifen kann. Aber – das ist (zumindest anfänglich) richtig Arbeit, mit der man mehrere Stunden (durchaus im 2-stelligen Bereich) beschäftigt ist, wenn man ordentliche Qualität erzielen will. Der Drucker bringt seine Qualität zu 100%, wenn die Qualität der Vorlage auch 100%-ig ist – dann, und nur dann…
Nun muss man nur noch einen Dienstleister finden, der einen solchen Sonderfarben-Druck für Decals anbietet… „Vor vielen Monden“ bin ich mal durch Zufall auf einen solchen Anbieter gestoßen und bin seit dem bei ihm geblieben, weil mich Qualität, Lieferzeit und auch „das Kaufmännische“ überzeugt haben.
 
Fertige Druckvorlage - die "Negation" der Textfarbe übernimmt die Druckerei...
 
Aber wie findet man einen solchen? – Einfach mal in eine Internet-Suchmaschine z.B. „druckeronkel“ eingeben…
 
der Wagen erhielt seine neue Beschriftung als Bahndienstwagen der Epoche-IV...
 
Den Dienstleister kann man üblicher Weise per Mail beauftragen, die Druckvorlage wird per Anlage mitgeschickt. Ob der Auftrag mit Vorkasse, Bankeinzug, Nachnahme oder Rechnung abgewickelt wird, wird von Anbieter zu Anbieter verschieden sein…
Die Inanspruchnahme eines solchen Druckservice lohnt sich vor allem dann, wenn eine größere Anzahl von Decals benötigt werden – der Preis wird ausschließlich von der Seitenzahl bestimmt, unabhängig davon, wie hoch „der Bedruckungsgrad“ einer Seite ist…
 
Über den tatsächlichen Preis eines A4-Ausdruckes möchte ich mich hier nicht öffentlich äußern – es wäre einfach unfair gegenüber einigen Kleinserienherstellern im Modellbahnbereich, die die Herstellung von z.B. Fahrzeugbeschriftungen ebenfalls anbieten. Bei diesen Herstellern genügt es, die gewünschte Wagennummer und Wagentyp und einige andere Angaben zu machen, um im Gegenzug gedruckte Decals in der richtigen Schriftart, richtigen Schriftgröße und der richtigen Anordnung zu erhalten. Da steckt wesentlich mehr „Manpower“ und Fachwissen dahinter, als bei der reinen Druckdienstleistung.
Nur wer sich schon mal selber mit der Erstellung von Druckvorlagen befasst hat, kann da mitreden…
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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©2004 Burkhardt Köhler